• 26. Oktober 2017 · 22:23 Uhr

Lewis Hamilton: Spendabler Fast-Weltmeister im Stress

Titelfavorit Lewis Hamilton geht kurz vor seinem vierten Streich nicht vom Gas: Warum die vorzeitige WM in Mexiko so besonders wäre

(Motorsport-Total.com) - Die meisten Sportler werden kurz vor einem entscheidenden Match vielleicht etwas nervös, gehen in sich, konzentrieren sich voll darauf, die Früchte ihrer harten Arbeit einzuheimsen. Aber wenn der Formel-1-Zuschauer eines in den vergangenen Jahren gelernt hat, dann, dass Lewis Hamilton einfach nicht wie die meisten Sportler ist. Die vergangenen Tage haben sich bei dem Mercedes-Piloten nicht einzig und allein darum gedreht, beim Grand Prix von Mexiko am Wochenende seinen vierten Titel einzutüten.

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Lewis Hamilton lässt sich keinen Titeldruck anmerken Zoom Download

"Ich habe ehrlich gesagt noch nicht wirklich darüber nachgedacht - ich weiß gar nicht warum", gibt sich der Jetsetter mehr als relaxt vor dem großen Coup. "Ich habe nur die Stimmung nach dem vergangenen Rennen genossen und mich darauf konzentriert, das zu wiederholen. Ich habe das Rennen so genossen und freue mich richtig auf das kommende. Ich plane, alles zu geben - aber ich habe keine Erwartungen. Ich hoffe einfach, dass es gut ausgeht."

Hinter dem Briten liegt eine stressige Woche. Zunächst galt es, den Sieg in Austin gebührend zu feiern. "Ich hatte mich kurzfristig dazu entschlossen, noch etwas länger zu bleiben, weil noch viele Leute gekommen waren um mich zu unterstützen", erzählt er. "Ich bin mit Freunden und Familie ausgegangen und dann haben wir noch mit dem Team gefeiert. Ich habe eine Menge Runden geschmissen und damit hoffentlich viele Leute abgefüllt."

Hamilton denkt nur an den Sieg

Danach, der typische Hamilton-Kram: Roter Teppich in LA, PR-Termine vor der Kamera und das Feilen an geheimen Nebenprojekten. "Der Dienstag war vollgepackt mit Meetings - da laufen ein paar sehr coole Dinge an für mich. Ich wünschte, ich könnte schon mehr darüber verraten", deutet er an.

Gedanken an den Titel? Null. Vor allem nicht an die Gewinn-Szenarien, die dieser Tage in jedem guten Motorsport-Blatt kursieren. "Es ändert nichts an meiner Einstellung" betont Hamilton. "Ich will gewinnen - das ist das Ziel. Ich habe nicht die Absicht hier nur Fünfter zu werden und dabei zuzusehen, wie jemand anderes auf dem Podium steht. Du bist immer nur so gut wie dein letztes Rennen. Am besten wäre es, ganz oben zu stehen und die WM gewonnen zu haben."

Es ist ihm aber bewusst, dass es ihm an diesem Wochenende nicht so leicht gemacht wird, wie es in den USA schien. "Dass wir am vergangenen Wochenende so stark waren, haben wir so auch nicht erwartet. Es ist auf jeden Fall eine schwierigere Strecke, allein wegen der Höhenlage. Ich gehe davon aus, dass es mehr Spaß machen wird als in den vergangenen Jahren." Titelkonkurrent Sebastian Vettel hat er jedenfalls auf dem Zettel: "Ich denke, Ferrari wird hier schnell sein - die Strecke sollte ihnen liegen. Ich hoffe auf einen guten Kampf."

Mexiko als neue Wahlheimat?

Hamiltons vierter Streich - er könnte ihn auch zum vierten Mal auf an einer anderen Stelle feiern. 2008 schaffte er in Brasilien die Überraschung. 2014 zog sich der teaminterne Kampf mit Nico Rosberg bis Abu Dhabi hin. 2015 machte er schon in Austin alles klar. Mexiko hätte für ihn eine ganz besondere Bedeutung.


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"Ich liebe es hier in Mexiko", schwärmt er. "Ich habe hier sogar ein Teil meines Wintertrainings absolviert. Ich denke darüber nach, mir hier eines Tages ein Haus anzuschaffen, weil ich es hier so genieße."

Und er möchte den Mexikanern dafür gerne etwas zurückgeben: "Was die Leute hier nach der Naturkatastrophe durchmachen mussten, war schwer mit anzusehen. Ich hoffe, wir können sie ein wenig aufmuntern. Ich hoffe, ich kann hier die WM holen und damit noch mehr gute Stimmung verbreiten. Viele Weltmeisterschaften wurden in Brasilien oder Abu Dhabi gewonnen. Es wäre etwas Besonderes, es in Mexiko zu schaffen. Sie haben hier eine tolle Kultur, eine positive Einstellung, großartige Musik und großartiges Essen."

Angst vor Zuverlässigkeit?

Ist er also doch da, der Titelgedanke? "Es ist noch nicht überwältigend", sagt der 32-Jährige. "Ich muss es jetzt auch noch nicht fassen, solange es in den kommenden drei Rennen passiert." Und dann schleichen sind doch ein paar Zweifel ein: "Wir hatten in diesem Jahr eine sehr gute Zuverlässigkeit - aber es ist sehr selten, dass man ein ganzes Jahr lang keine Probleme bekommt. Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich auf meinen Motor geachtet habe, damit er lange hält. Ich hoffe, das zahlt sich an diesem Wochenende aus. Ich bin zuversichtlich, dass wir gut aufgestellt sind."

Wenn es dann klappt, dann hat Hamilton auf jeden Fall schon seine Mutter dabei, die ihn bereits in den vergangenen Tagen begleitet hat. Ob Bruder und Vater dazustoßen, stehe noch nicht fest. Sollte die Meisterfeier aufgeschoben werden, hat er mit Mutter Carmen aber wenigstens schon den Abenteuerurlaub abgeklärt.

"Ich habe ihr schon lange gesagt, dass sie einmal mit hierherkommen soll und nun hat es endlich geklappt. Machu Picchu wollte sie sich schon lange ansehen. Es ist eine sehr historische Stätte und toll zum Wandern. Vor ein paar Jahren haben wir uns bereits den Kinabalu angesehen und der Kilimandscharo steht auch noch an." Zunächst gilt es aber, den WM-Gipfel zu erklimmen.

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