• 28. September 2017 · 14:50 Uhr

Ocon: Wieso der neue Red-Bull-Mann ohne ihn kicken würde

Der Force-India-Fahrer überließ Pierre Gasly als Dreikäsehoch sein Kart - Er kritisiert das Red-Bull-Nachwuchsprogramm - Um Daniil Kwjat tut es dem Debütanten leid

(Motorsport-Total.com) - Wenn Toro-Rosso-Neuling Pierre Gasly beim Malaysia-Grand-Prix am Sonntag in die Startaufstellung rollt, wird nicht weit entfernt der Mann parken, der seine Karriere im Motorsport möglich gemacht hat: Force-India-Konkurrent Esteban Ocon. Der andere junge Franzose, der ebenfalls aus der Normandie stammt und nur 50 Kilometer südlich von Gaslys Heimatort aufgewachsen ist, war der heimliche Initiator der Laufbahn des heutigen Gegners. Damals waren die beiden einfach Kumpels.

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Esteban Ocon und Pierre Gasly: Die Wege kreuzten sich als sie Kinder waren Zoom Download

Ocon erzählt: "Als Pierre sehr jung war - sieben oder acht Jahre alt -, waren unsere Eltern befreundet. Er spielte Fußball, ich fuhr Kart. Eines Tages war er an der Strecke und mein Vater fragte ihn: 'Wieso probierst du nicht Estebans Kart aus?" Gasly klemmte sich hinter das Steuer und der Dreikäsehoch war sofort begeistert. "Danach hat er mit Fußball aufgehört", berichtet Ocon schmunzelnd.

Obwohl Ocon und Gasly altersmäßig nur sieben Monate trennen, kreuzten sich ihre Laufbahnen in der Folge kaum. Maßgeblich dafür verantwortlich war die Tatsache, dass der eine Mercedes-Junior wurde, während sich der andere dem Red-Bull-Programm anschloss. Ungeachtet der neuen Konkurrenzsituation meint Ocon, dass Missgunst für ihn keine Rolle spiele: "Ich habe mich sehr für ihn gefreut, als er in die Formel 1 gekommen ist. Unsere Karrieren habe ich nie miteinander verglichen."


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Dennoch warnt Ocon den Freund vor dem Druck in der Königsklasse. Besonders unter den Vorzeichen, unter denen Gasly den Einstieg wagt: "Mit dem Red-Bull-Programm? Mag sein!", kommentiert er die Situation, dass der Landsmann sich in zwei Grands Prix für 2018 empfehlen muss. Zwar wurde Ocon im Vorjahr bei Manor ähnlich ins kalte Wasser geworfen, aber: "Ich hatte Mercedes' Vertrauen und sie haben nichts von mir erwartet", lanciert er eine Spitze in Richtung Helmut Marko.

Gasly versucht, die Erwartungshaltung nicht an sich heranzulassen. "Ich weiß nicht, was in den kommenden Wochen passieren wird. Ich weiß nicht, wie viele Rennen ich in der Formel 1 fahren werde", kokettiert er mit einer Verlängerung seines Engagements als Daniil-Kwjat-Ersatz und demonstriert eine breite Brust, auch in Richtung des Neo-Teamkollegen Sainz: "Ich war in den Nachwuchsserien konkurrenzfähig, habe die Renault-World-Series als Zweiter hinter Carlos abgeschlossen und die GP2 gewonnen. Ich werde schon auf Tempo kommen", wagt Gasly eine erste Ansage.


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Dass Red Bull ihm Vorgaben gemacht hätte, verneint Gasly: "Es gibt kein Ziel." Dennoch ist eine gewissen Nervosität, die den Formel-1-Einstieg begleitet, zu spüren. Gasly befand sich am Montag auf der Abreise von einem Super-Formula-Einsatz und flog von Tokio nach Malaysia, als er eine SMS bekam, die er auf dem Flughafen von Kuala Lumpur las. Inhalt: Er würde vielleicht in wenigen Tagen Formel 1 fahren. "Ich war total aus dem Häuschen", meint er. "Ich habe am Abend versucht einzuschlafen, aber es war schwierig bei der ganzen Aufregung." Dann kam die Bestätigung.

Gasly freute sich, fühlte jedoch mit Kwjat, den er seit geraumer Zeit aus der Red-Bull-Förderung kennt. "Ich habe noch nicht mit ihm sprechen können, aber natürlich ist es sehr unglücklich. Nur so funktioniert eben der Sport. Ich musste auf meine Chance warten - und natürlich den Sitz eines anderen ergattern." Dennoch kann sich Gasly vorstellen, 2018 das Team mit dem Russen zu teilen: "Klar, es tut mir leid für ihn. Er ist ein wirklich guter Fahrer und talentiert. Ich bin mir sicher, wir sehen ihn irgendwann wieder in der Startaufstellung." Die Frage ist nur: Mit oder statt Gasly?

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