• 15. September 2017 · 19:02 Uhr

"Möglich ist alles": Sainz schon ab Malaysia im Renault?

Red-Bull-Berater Helmut Marko schließt einen vorzeitigen Wechsel von Carlo Sainz zu Renault nicht aus - Widerspruch aus den eigenen Reihen

(Motorsport-Total.com) - Die Motorendeals bei McLaren und Honda sind endlich unter Dach und Fach und im Zuge dessen auch Carlos Sainz' Wechsel von Toro Rosso zu Renault. Doch die Spekulationen reißen noch nicht ab. Die meisten Beteiligten sprechen davon, der Spanier würde von Red Bull ab 2018 für ein Jahr an Renault ausgeliehen. Ausgerechnet Red-Bull-Berater Helmut Marko hält die Option für einen vorzeigten Wechsel noch in der laufenden Saison aber offen.

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Carlos Sainz darf sich dieser Tage über viel Lob freuen Zoom Download

"Möglich ist alles", sagt er bei 'Sky', verweist aber darauf: "Der derzeitige Stand ist, dass Sainz die verbleienden Rennen bei Toro Rosso bestreitet." Dort will auch Teamchef Franz Tost nichts von einem Fahrerwechsel ab dem Malaysia-Grand-Prix wissen: "Ich gehe davon aus, dass unsere beiden Fahrer die Saison bei uns beenden werden."

Sainz selbst äußert sich ganz unschuldig zu dem Thema: "Im Moment bin ich mir zu 100 Prozent sicher, dass ich in Malaysia in einem Toro Rosso sitzen werden, denn so wurde es mir gesagt. Alles andere sind Spekulationen. Sollte es so kommen, wäre ich wahrscheinlich der letzte, der davon erfährt."

Spekulationen "unfair" gegenüber Palmer

"Das ist keine Frage für mich - vor allem, weil ich selbst gar nichts verhandelt habe", erklärt der Spanier. "Die Entscheidungen werden von Red Bull, Renault und Co. getroffen. Ich bin für alles bereit. Aber mein Gedanken drehen sich im Moment nur um Singapur." Er sei "motivierter denn je", die Saison erfolgreich mit Toro Rosso abzuschließen.

Schon bevor der offiziellen Bestätigung der Motorendeals und des Kuhhandels mit Sainz rauskamen, war der Fahrerwechsel zum heißen Thema geworden. Befeuerte hatte ihn Red-Bull-Nachwuchspilot Pierre Gasly. Der Franzose lauert auf das Toro-Rosso-Cockpit und erklärte sich bereit, schon ab Malaysia einzuspringen. Dafür müsste Sainz bei Renault das Cockpit von Jolyon Palmer übernehmen. Über dessen vorzeitigen Rauswurf wird ebenfalls seit Wochen spekuliert.


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"Die Realität ist: Carlos wird in Melbourne 2018 in unserem Auto sitzen", betont Renault-Geschäftsführer Cyril Abiteboul. "Die Fragen danach beziehen sich ja auch auf die Situation von Jolyon. Er und das Team müssen schon seit Monaten mit diesen Spekulationen leben. Das ist ein bisschen unfair und hatte vielleicht sogar Einfluss auf seine Performance. Wir fokussieren und jetzt darauf, dass wir in Singapur die Möglichkeit haben, Punkte zu holen. Mit Jolyon haben wir einen laufenden Vertrag bis zum Ende der Saison."

Aufregende Fahrerpaarung

"Wir haben Carlos ab 2018 ausgeliehen", stellt auch Red-Bull-Teamchef Christin Horner noch einmal klar. "Wir wollen ihn in der Red-Bull-Familie behalten, weil wir ihn als sehr talentierten Fahrer einschätzen. Es wird interessant, wie er sich gegen Nico Hülkenberg schlägt. Alle anderen Spekulationen sind Renaults Angelegenheit."

In Enstone freut man sich derweil auf seine neue Fahrerpaarung für die kommende Saison. "Nico Hülkenberg hat schon viel Erfahrung", so Abiteboul. "Aber er hat auch noch etwas zu beweisen. Er stand noch immer nicht auf dem Podium. Wir hoffen, dass wir ihm im kommenden Jahr ein Auto zur Verfügung stellen können, das dazu im Stande ist."


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"Carlos ist noch sehr jung, hat aber auch schon viel Erfahrung in einem guten Team, einer guten Organisation und einer guten Akademie. In drei Jahren bei Toro Rosso hat er sich unter anderem sehr gut gegen Max Verstappen geschlagen. Das Red Bull ihn Carlos vorgezogen hat, hat viele verwundert. Das sagt viel über Carlos' Fähigkeiten aus. Auch das man ihn nur ausleihen will, sagt einiges über seine Pace."

Renault ohne Erwartungen

Der Franzose betont außerdem die Vergangenheit, die Sainz auch in den eigenen Kreisen hat: "Er ist auch ein Teil unserer Familie. In den Nachwuchsserien ist er schon für Renault gefahren und hat die Formel Renault 3.5 und die Formel Renault 2.0 gewonnen. Das macht es auch ein wenig zu einem Comeback von dem, was wir investiert haben. Manche fragen sich, warum Renault so viel in die Nachwuchsserien investiert. Das ist jetzt ein gutes Beispiel."

Wunder erwartet Abiteboul aber 2018 noch von keinem seiner Fahrer: "Es ist ein bisschen zu früh, um über die Erwartungen zu sprechen. Es wird ein Jahr, in dem der Aufbau und Fortschritt des Teams voranschreiten muss. Es läuft aber gerade noch eine Saison und wir haben noch viel Arbeit vor uns, um am Ende besser dazustehen als jetzt. Ich denke, das Auto ist viel besser als der achte Platz, auf dem wir derzeit stehen."

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