• 18. April 2017 · 07:41 Uhr

Indy-500-Risiko: Jenson Button würde für Alonso übernehmen

Bei McLaren schätzt man die Verletzungsgefahr für Fernando Alonso bei den 500 Meilen von Indianapolis als gering ein - Monaco-Ersatz Jenson Button stünde bereit

(Motorsport-Total.com) - In die allgemeine Aufregung um den Indy-500-Ausflug von Fernando Alonso Ende Mai mischten sich rund um das Formel-1-Rennen in Bahrain auch kritische Stimmen. Nicht nur Ex-Zampano Bernie Ecclestone gab zu Protokoll, dass er versucht hätte, den McLaren-Verantwortlichen Alonsos Abenteuer auszureden. Auch die Teamchefs Claire Williams und Christian Horner stellten klar, dass der Spanier als Williams- oder Red-Bull-Formel-1- Pilot am 28. Mai nicht die 500 Meilen von Indianapolis, sondern vertragsgemäß den Königsklassen-Klassiker von Monaco bestreiten würde.

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Jenson Button und Fernando Alonso fuhren zwei Jahre gemeinsam bei McLaren-Honda Zoom Download

Red-Bull-Chef Horner konnte angesichts der Neuigkeiten nur den Kopf schütteln und nannte die Idee "komplett verrückt. Das ist das verrückteste Rennen, das ich je gesehen habe. Und noch dazu ohne Tests..." Natürlich ist der zweifache Formel-1-Weltmeister ein echter Vollblut-Racer und Profi, verfügt jedoch über keinerlei Erfahrungen im wohl härtesten Oval der Welt. Das hohe Durchschnittstempo, die nahe Mauer, die vielen Windschattenduelle - an all das wird er sich quasi aus dem Stand gewöhnen müssen. Nicht zuletzt deshalb runzeln viele Experten mit der Stirn und stellen vorsichtig die Frage in den Raum: Was passiert, wenn sich der Formel-1-Routinier in Indy verletzt?

Sein McLaren-Honda-Teamchef Eric Boullier will sich mit solchen Überlegungen nicht allzu lange aufhalten, schließlich gelang dem schwächelnden Rennstall mit der Aktion ein großer Marketing-Coup. Außerdem sorgt das Indy-Abenteuer dafür, dass der dauernörgelnde Alonso bei Laune gehalten wird - in der Formel 1 kann ihn sein britisch-japanischer Rennstall derzeit jedenfalls nicht glücklich machen.

Eric Boullier: "Motorsport ist immer gefährlich"

Und so wiegelt Boullier auf die Frage, ob er Angst vor einem Unfall seines Starfahrers habe, ab: "Nein. Na ja, sicher ist Indy ein Hochgeschwindigkeitskurs und deshalb liegt die Verletzungsgefahr wohl höher als in der Formel 1, aber was in den vergangenen Monaten und Jahren getan wurde, hat dafür gesorgt, dass die Rennen dort auch immer sicherer werden", ist er der Meinung. Der Franzose weiß zwar, dass in der Indy-Qualifikation Durchschnittsgeschwindigkeiten von 230 Meilen pro Stunde (370 Kilometer pro Stunde) gefahren werden, sagt aber: "Motorsport ist immer gefährlich, man kann sich jederzeit verletzen."


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Auch wenn alles getan werden müsse, um die Piloten zu schützen, könne man seine Entscheidungen davon nicht abhängig machen, verteidigt Boullier Alonsos Gastspiel in den USA. Sollte tatsächlich etwas Unvorgesehenes passieren, sei man bei McLaren-Honda jedenfalls gewappnet. Dann würde Rückkehrer und Ersatzfahrer Jenson Button, der beim Monaco-Grand-Prix den MCL32 übernimmt, weiterhin anstelle des Spaniers fahren. "Wir müssen ja alle Vorkehrungen treffen, um die Interessen des Teams und der Fahrer zu schützen. Jenson hat mit uns einen Vertrag, dass er einspringt. Also würde er es wahrscheinlich machen", sagt der Teamchef auf Nachfrage.

Der 37-jährige Brite erklärte am Ende der vergangenen Saison seinen Abschied als Stammpilot aus der Formel 1, blieb McLaren aber als Reservefahrer und Teambotschafter erhalten. Auch wenn er damit der logische Ersatz bei einem Ausfall Alonsos oder Stoffel Vandoornes ist, ließ die Bekanntgabe seines Monaco-Einsatzes etwas auf sich warten.

In dieser Saison war der Routinier noch bei keinem Rennen an der Strecke anwesend, auch auf einen Test (beispielsweise in dieser Woche in Bahrain) verzichtet man vor seinem Comeback. Buttons sportlicher Fokus richtete sich zuletzt auf seine große Leidenschaft Triathlon. In Monte Carlo bestritt er bereits 15 Formel-1-Rennen, in seinem Weltmeisterjahr 2009 gelang ihm dabei sein einziger Sieg beim Klassiker im Fürstentum.

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