• 06. April 2017 · 06:39 Uhr

Flavio Briatore & "Crashgate": Ich hatte damit nichts zu tun!

Auch neun Jahre nach "Crashgate" bleibt Flavio Briatore bei seiner Version: Man habe sich gegen ihn verschworen, er hatte mit der Manipulation nichts zu tun

(Motorsport-Total.com) - Flavio Briatore beteuert auch neun Jahre nach dem "Crashgate"-Skandal, er habe mit der inzwischen legendären Manipulation des Grand Prix von Singapur im Jahr 2008 nichts zu tun gehabt: "Ich war in diesen Crash in keiner Weise involviert", erklärt er in einem Interview mit 'Sky Sports F1'.

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Flavio Briatore mit seinem Schützling Fernando Alonso in Monaco 2016 Zoom Download

Das widerspricht freilich den Aussagen von Pat Symonds und Nelson Piquet jun., die längst zugegeben haben, am Sonntagmorgen vor dem Rennen zu dritt über ein bewusstes Herbeiführen einer Safety-Car-Phase durch einen absichtlichen Unfall gesprochen zu haben. Die Taktik ging auch auf: Piquet flog planmäßig ab, Teamkollege Fernando Alonso kam wie durch ein Wunder just vor der Safety-Car-Phase zum perfekt getimten Boxenstopp - und gewann den Grand Prix.

"Es gab in diesem Untersuchungsbericht nicht einen Beweis dafür, dass ich in diesen Unfall involviert war. Finito", sagt Briatore. "Ich habe die FIA in Paris vor Gericht gezerrt - und ich habe gewonnen. Alles! Das Gericht in Paris hat sich die Untersuchungsergebnisse genau angeschaut. Und damit ist die Sache für mich erledigt. Finito."

Tatsächlich hob das Gericht in Paris die zunächst von der FIA ausgesprochene lebenslange Sperre gegen Briatore und Symonds auf. Das Urteil beruhte jedoch entgegen der Aussage Briatores nicht darauf, dass es kein belastendes Material gegen ihn gegeben hätte, sondern vielmehr auf formaler Kritik am FIA-Verfahren. So wurde etwa die Rolle von FIA-Präsident Max Mosley, bekanntlich kein Briatore-Freund, als befangen eingestuft.

Was in Singapur vor neun Jahren wirklich passiert ist, können letztendlich nur die Beteiligten mit Sicherheit wissen. Zwei sind sich einig, Briatore streitet hingegen alle Vorwürfe ab. Ob das glaubwürdig ist? Vielleicht haben sich Symonds und Piquet auch gegen ihren Ex-Chef verschworen. Aber das sind Spekulationen. Die Meinung muss sich der Leser selbst bilden.

Mit der lebenslangen Sperre hätte Briatore eigenen Angaben nach kein Problem gehabt. Trotzdem ist er vor Gericht dagegen vorgegangen. "Für mich wäre es damals so oder so das letzte Jahr gewesen. Renault wusste das", behauptet er. "Ich hatte sieben Weltmeisterschaften gewonnen. Wenn es gut gelaufen wäre, hätte ich noch eine oder zwei mehr gewinnen können. Aber wozu?"


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Briatore wurde nicht nur von der FIA gesperrt und von Renault gefeuert, sondern das FIA-Urteil besagte außerdem, dass Fahrer, die von ihm betreut werden, keine Superlizenz mehr erhalten würden. Das führte zumindest in der Außendarstellung zur Trennung von Superstar Fernando Alonso. Mit dem arbeitet Briatore inzwischen wieder als Manager zusammen.

Auch wenn Briatore dann und wann noch den Kontakt zur Formel-1-Szene sucht, etwa zuletzt bei einer von ihm organisierten Abschiedsparty für seinen langjährigen Freund Bernie Ecclestone: das Kapitel ist für ihn abgeschlossen. "Ich habe in der Formel 1 viel erreicht. Wir haben viel Glamour reingebracht", sagt er.

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