• 14. Juni 2016 · 12:57 Uhr

Smedley vor "Williams-Wochen": Arbeitsgruppe Reifen wirkt

"Oh, yes": Rob Smedley freut sich auf die nächsten drei Rennen und lobt die Fortschritte, die Williams dank der Arbeitsgruppe Reifen gemacht hat

(Motorsport-Total.com) - Das Williams-Team hatte sich für die Formel-1-Saison 2016 vorgenommen, gemeinsam mit Ferrari und Red Bull konstant zur Gruppe der ersten Mercedes-Verfolger zu zählen, aber das ist in den vergangenen Rennen nicht immer gelungen. Nach dem (erwartet) schwierigen Wochenende in Monaco ist daher Valtteri Bottas' dritter Platz in Kanada, das erste Podium in diesem Jahr, ein wichtiges Signal zum richtigen Zeitpunkt.

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Valtteri Bottas sicherte sich in Kanada das erste Williams-Podium der Saison 2016 Zoom Download

"Das zeigt, dass wir schon noch gute Ergebnisse erreichen können", sagt Bottas. "Sicher ist Montreal eine unserer guten Strecken, aber das Auto war auch am Anfang stark, als alle die gleichen Reifen drauf hatten. Ich konnte Kimi unter Druck setzen und sogar die Red Bulls, obwohl die auf zwei Stopps waren. Das war ein schönes Gefühl. Die nächsten Rennen könnten gut werden. Das Selbstvertrauen ist jetzt da. Ein Ergebnis wie dieses ist eine Moralinjektion für die nächsten Rennen."

Denn nach Barcelona und Monaco, wo der Anpressdruck wichtiger ist als aerodynamische Effizienz, kommen nun mutmaßlich "Williams-Wochen" in der Formel 1: Montreal, Spielberg, Baku, Silverstone und nach der Sommerpause Spa-Francorchamps und Monza setzen die Schwerpunkte auf Motorleistung (dank Mercedes vorhanden) und aerodynamische Effizienz (traditionell eine Williams-Stärke).

"Williams-Wochen": Montreal, Baku, Spielberg, Silverstone

Vor den "Williams-Wochen" hat das Team 49 Punkte Rückstand auf Red Bull. 40 davon wurden in Barcelona und Monte Carlo liegen gelassen. "Der vierte Platz ist wichtig", sagt Rob Smedley, Leiter Fahrwerk-Performance, "aber statt nach hinten zu schauen, müssen wir in den nächsten drei Rennen Red Bull ins Visier nehmen. Zumindest Red Bull! Vielleicht können wir einige der verlorenen Punkte aufholen. Das muss unser Ziel sein."

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Felipe Massa und Rob Smedley haben schon bei Ferrari zusammengearbeitet Zoom Download

Die Frage, ob er schon Vorfreude auf die schnelleren Strecken der Saison verspürt, beantwortet Smedley mit einem lachenden: Oh, yes!" Und er ergänzt: "Wir haben geahnt, dass Montreal gut für uns sein könnte. Nach dem Qualifying waren wir ein bisschen enttäuscht - da haben wir wahrscheinlich nicht das Maximum rausgeholt. Aber jetzt kommen drei sehr gute Strecken für uns. Und wir haben nur drei Punkte auf Red Bull verloren."

Nach hinten (Force India, Toro Rosso) muss sich Williams bei 39 Punkten Vorsprung weniger orientieren. Auch die technische Aufholjagd von McLaren-Honda bereitet Felipe Massa "momentan" kein Kopfzerbrechen: "Wir sind momentan gut genug, um die Teams hinter uns zu lassen, die in der Weltmeisterschaft hinter uns liegen", glaubt der Brasilianer. "Aber es ist leider auch nicht so, dass wir es mit den Teams aufnehmen können, die vor uns sind."

Fenster für Reifentemperaturen zu schmal

Der Williams FW38 ist vom Konzept her keine Fehlgeburt, die Vorzüge des Mercedes-Antriebs sind ohnehin bekannt. Dass das Team trotzdem auf manchen Strecken große Schwierigkeiten hat, liegt a) an der Aerodynamik (Schwerpunkt eher auf Effizienz als auf Anpressdruck) und b) am schmalen Temperaturfenster, in dem die Pirelli-Reifen am Williams funktionieren. Das war zum Beispiel in Monte Carlo das Hauptproblem - und das schon seit Jahren.


Fotostrecke: GP Kanada, Highlights 2016

"Daran haben wir gearbeitet. Das hat sich bei diesen Bedingungen auf jeden Fall bezahlt gemacht", sagt Smedley nach dem Grand Prix von Kanada. "Wir haben die Vorderreifen diesmal gut hinbekommen, und die Hinterreifen sind dann eine Konsequenz der Vorderreifen. Da hatten wir nicht die gleichen Schwierigkeiten wie in Monaco. Aber auch dort waren wir im Nassen schon wirklich konkurrenzfähig."

Extreme Hitze bleibt ein Problem

Woran man noch arbeiten müsse, gibt Smedley zu, sei, "die Temperaturen bei wirklich heißen Bedingungen unter Kontrolle zu halten. Aber da reden wir schon von wirklich extremen Bedingungen. Unsere Arbeit in letzter Zeit wird unter allen Bedingungen etwas bringen. Wir wissen jetzt ungefähr, wie wir das Auto mit welchen Komponenten abstimmen müssen, um die Reifen optimal zu managen. Das kriegen wir inzwischen relativ effektiv hin."

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Die Reifen sind bei Williams schon seit Wochen ein Schwerpunkt-Thema Zoom Download

Was er mit "Arbeit in letzter Zeit" meint, ist konkret "unsere berühmte Reifenmanagement-Arbeitsgruppe", die sich seit einigen Monaten schwerpunktmäßig damit auseinandersetzt, die Pirelli-Pneus optimal zu nutzen. Das war eine Williams-Schwäche. Smedley: "Du musst dir das Problem zuerst einmal eingestehen und ehrlich damit umgehen, ohne Ausreden zu suchen. Alle, die in diesen Prozess involviert sind, haben wirklich tief gegraben und gute Arbeit geleistet."

Das ist anders als 2014, als die technische Richtung bei Williams vor allem von Smedley und Pat Symonds vorgegeben wurde. Inzwischen ist das Team breiter aufgestellt: "Das freut mich", sagt Smedley. "Denn wenn eine ganze Gruppe ein Thema versteht, ist das besser, als würde nur einer wirklich wissen, was zu tun ist. Jetzt haben wir gemeinsame Werte, wie wir mit dem Auto und den Reifen arbeiten müssen. In den meisten Situationen holen wir so mehr raus."

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