• 29. April 2016 · 14:28 Uhr

Daniil Kwjat: "Die Formel 1 braucht kein Doping"

Leistungssteigernde Substanzen wie das unlängst verbotene Meldonium hat die Formel 1 nicht nötig, glaubt Daniil Kwjat: "Wir trainieren hart genug"

(Motorsport-Total.com) - Seit Anfang des Jahres steht Meldonium auf der Dopingliste der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA). Die unerlaubte Substanz wird vor allem in den baltischen Staaten und Russland vertrieben und ist daher auch beim Großen Preis von Russland in Sotschi ein Thema. Formel-1-Pilot Daniil Kwjat sieht für sich und seine Kollegen jedoch keine Notwendigkeit, zu Dopingmitteln zu greifen: "Ich denke, Doping würde uns in der Formel 1 nur wenig helfen", sagt er der russischen Nachrichtenagentur 'TASS'.

"Es gibt ein paar Strecken, die dich an deine physischen Grenzen bringen, aber normalerweise trainieren wir genug, um die Rennen ohne größere Probleme zu überstehen", betont der Red-Bull-Fahrer, der in Sotschi seinen Heim-Grand-Prix feiert. Er selbst nehme schon allein deshalb kein Meldonium, versichert der Russe. Die Substanz soll die Blutversorgung und die Ausdauer steigern. Sie wird von der WADA in der Gruppe S4, die Hormone und metabolische Modulatoren auszeichnet, kategorisiert.

Bisher registrierte die Welt-Anti-Doping-Agentur mehr als 100 Dopingfälle im internationalen Sport, seitdem das Mittel verboten ist. Die Mehrheit stammt aus Russland. Zu ihnen zählt unter anderem Tennis-Superstar Maria Scharapowa, die aufgrund ihres positiven Dopingtests gesperrt wurde. Auch Russlands Schwimm-Weltmeisterin Julija Jefimowa sowie der russische Eisschnellläufer Pawel Kulischnikow waren positiv getestet worden, um nur einige zu nennen.

Doping in der Formel 1: Für Fans sehr wahrscheinlich

Für viele von ihnen könnte es jedoch ein Hintertürchen geben: Mitte April fand eine wissenschaftliche Studie heraus, dass Meldonium womöglich viel länger im Körper nachweisbar ist, als zunächst angenommen worden war. Das heißt auch, dass manche der positiv getesteten Athleten die Substanz konsumiert haben könnten, als diese noch legal war. Daraufhin beschloss die WADA, jene, die vor dem 1. März 2016 weniger als ein Mikrogramm im Körper hatten, zu begnadigen.

Die Formel 1 blieb von diesem Hin und Her glücklicherweise verschont. Dennoch glaubt eine Mehrheit der Motorsport-Fans, dass in der Königsklasse nicht jeder sauber ist. Wie eine von 'Motorsport-Total.com' durchgeführte Online-Umfrage mit mehr als 2.500 abgegebenen Stimmen ergab, sind zwei Drittel aller Teilnehmer überzeugt, dass es keinen einzigen Formel-1-Fahrer gibt, der nicht auf leistungssteigernde Substanzen zurückgreift. Nur 32,80 Prozent glauben, dass der Sport sauber ist.

Vor diesem Hintergrund verwundert es auch nicht wirklich, dass viele Leser unseren jüngsten Aprilscherz für durchaus realistisch hielten. Demnach plane die FIA verschärfte Dopingkontrollen, etwa der Top-3-Fahrer vor jedem Qualifying und Rennen. Zudem hieß es, künftig sollen komplette Blutbilder der Formel-1-Stars gespeichert werden. Beides stimmt natürlich nicht. Bisher werden die Piloten unregelmäßig zu Urinproben gebeten, auch in Zusammenarbeit mit der Welt-Anti-Doping-Agentur.

Glaubt man Kwjat, wird mehr wohl auch in Zukunft nicht nötig sein. Der 21-Jährige sorgte zuletzt mit seinem Überholmanöver in der ersten Kurve von Schanghai für Furore und musste vor allem von Ferrari-Pilot Sebastian Vettel herbe Kritik einstecken. "Ich habe getan, was jeder Rennfahrer tun würde. Ferrari war nicht darauf vorbereitet und hat die Quittung dafür bekommen. Mehr gibt es nicht zu sagen", stellt Kwjat klar. Er war beim Großen Preis von China hinter Vettel auf Rang drei gefahren.

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