• 04. Dezember 2015 · 18:34 Uhr

Mercedes-Motorsportchef: "Drittes Auto eine gute Idee, aber..."

Toto Wolff steht dem Einsatz eines dritten Autos aufgeschlossen gegenüber und betont die Vorteile für Nachwuchsfahrer - Die Idee bringt aber auch Gefahren mit sich

(Motorsport-Total.com) - Auch in der Formel-1-Saison 2016 werden wieder 20 Autos in der Startaufstellung stehen. Red Bull und Toro Rosso haben mittlerweile einen neuen Motor gefunden, Lotus wird durch die Renault-Übernahme gerettet und auch alle weiteren Teams sind in der kommenden Saison wieder mit dabei. Damit ist der Notfallplan, die Topteams ein drittes Auto einsetzen zu lassen, vorerst vom Tisch. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff steht der Idee grundsätzlich aber offen gegenüber.

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Toto Wolff kann sich ein drittes Auto vorstellen, ist aber auch etwas skeptisch Zoom Download

"Wir wären auf ein drittes Auto vorbereitet, wenn es notwendig wäre", verrät der Österreicher im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' und erklärt: "Es gibt viele Argumente dafür und dagegen, ein drittes Auto einzusetzen. Ich finde es eine gute Idee, weil sich die kleineren Teams mit jungen Fahrern refinanzieren könnten. Aus unserem Standpunkt würde es den Fahrermarkt energetisieren."

"Wir hätten ein paar tolle junge Fahrer, die gegen die arrivierten Stars antreten würden, und das zu sehen, ist glaube ich sehr interessant", erklärt Wolff. Allerdings weiß er: "Aber es gibt auch Argumente dagegen. Wenn ein Team dominant oder erfolgreich ist, will ein Zuseher nicht drei Mercedes oder Ferraris oder Red Bulls auf dem Podium sehen. Das ist nicht gut für den Fan und nicht gut für die kleineren Teams, und das ist ein Problem."


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"Aber grundsätzlich, wenn wir anstatt 20 oder 22 oder 24 Autos 30 hätten und ein Großteil davon ist mit Rookies besetzt, die um eine Junior-Weltmeisterschaft fahren, mit dem gleichen Material und den großen Stars mal in den Hintern treten, ist das glaube ich ein zusätzliches Narrative für die Formel 1 und eine zusätzliche Story, die Spaß machen würde", erklärt Wolff.

Interesse an Juniorprogramm

Außerdem erklärt er, dass Mercedes so beispielsweise die Möglichkeit hätte, DTM-Champion Pascal Wehrlein in der Formel 1 unterzubringen. Die Zukunft des 21-Jährigen ist momentan noch immer nicht geklärt. Dabei wäre es für die Silberpfeile durchaus wichtig, ein "eigenes" Talent in die Königsklasse zu bringen. "Mercedes hat große Tradition mit einem Juniorprogramm", erinnert Wolff.


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"Ich kann mich erinnern, als ich selbst noch aktiv war, war das Mercedes-Juniorteam mit Frentzen, Wendlinger, Kreuzpointner und Schumacher, das war so ikonenhaft. Daran erinnere ich mich immer noch. Das hat auch wirklich gut funktioniert. Bei uns muss das vor dem Hintergrund passieren, junge Fahrer auszubilden, um sie für die DTM oder die Formel 1 heranreifen zu lassen, damit sie Alternativen werden", so Wolff.

"Wir wären auf ein drittes Auto vorbereitet, wenn es notwendig wäre."Toto Wolff
"Das wollen wir tun. Bis jetzt eher mit dem Ansatz Jugend forscht. Wir haben Pascal unterstützt, er hat seinen Job erledigt und verdient es, in einem Formel-1-Auto zu sitzen. Allerdings muss man den richtigen Platz finden. Und mit Esteban Ocon haben wir jetzt den zweiten jungen Mann", sagt Wolff. Ocon absolvierte in der Formel 1 bereits Testfahrten und könnte 2016 in der DTM an den Start gehen.

Wohin mit dem Nachwuchs?

"Nicht zu vergessen all die Jungs, die wir in der DTM haben, die auch sehr jung sind - ein Daniel Juncadella fällt mir in dem Kontext ein -, die einen wirklich guten Job gemacht und Meisterschaften gewonnen haben, die förderungswürdig sind. Ich könnte mich schon anfreunden mit einem Mercedes-Benz-Juniorprogramm, so wie es in den 90er-Jahren der Fall war, aber man muss die Exit-Kanäle kennen, man muss wissen, wo man sie unterbringt", erklärt Wolff.


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"Wenn man das nicht kann, weil einfach die Sitze zu teuer sind, so wie heute, dann ist es schwierig", grübelt der Österreicher und erklärt: "Wir haben die Perspektive mit den anderen Programmen. Eine DTM ist für Esteban eine wirklich motivierende Perspektive. Das sagt er uns auch. Bei Pascal hat es funktioniert, der immer noch in der richtigen Umlaufbahn ist, auch um Formel 1 zu fahren."

"Im Moment sind die Möglichkeiten einfach begrenzt."Toto Wolff
"Sie kommen auf Fahrzeit im Formel-1-Auto, so viel halt Fahrzeit übrig bleibt mit den reduzierten Testfahrten. Aber beide haben das Zeug, Formel 1 zu fahren. Wir werden sie weiter unterstützen. Wenn wir den richtigen Platz finden, um ihnen eine Freitagsrolle zu organisieren oder einen Full-Time-Drive in einem anderen Team, dann werden wir es machen. Aber im Moment sind die Möglichkeiten einfach begrenzt", weiß Wolff.
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