• 01. Dezember 2015 · 11:21 Uhr

Testauto für Pirelli: Warum eine Umsetzung schwierig wäre

Derzeit wird in der Formel 1 über ein mögliches Testauto für Reifenhersteller Pirelli diskutiert, doch für eine Umsetzung gibt es noch einige Hürden

(Motorsport-Total.com) - Es ist schon eine Crux für Pirelli: Der Reifenhersteller würde gerne mehr testen, um sein Produkt für die Formel 1 zu optimieren oder Neuerungen einzuführen, doch durch das aktuelle Reglement sind Testfahrten eine seltene Erscheinung geworden. Am heutigen Tag bekommt Pirelli in Abu Dhabi zwölf Stunden lang die Gelegenheit, Reifen für 2016 zu testen, doch ansonsten muss man sich eher auf Informationen verlassen, die nicht auf der Strecke verifiziert wurden.

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Bislang nutzte Pirelli Lotus als Testobjekt für eigene Entwicklungen Zoom Download

Immer wieder drängen die Italiener daher nach weiteren Testmöglichkeiten, doch eine Lösung zu finden, hat sich bisher als schwierig herausgestellt. Zuletzt wurde eine Lösung diskutiert, bei der Pirelli sein eigenes Testauto bekommen soll, mit dem der Hersteller nach Belieben auf der Strecke testen kann. Doch ob das wirklich kommt, bleibt zweifelhaft, denn wie immer gibt es darüber viel Diskussionsbedarf.

"Es kommt darauf an, mit wem man spricht, denn jeder scheint eine andere Meinung zu haben", sagt Pirelli Motorsportchef Paul Hembery über die Möglichkeit eines Testwagens. "Die einen sagen, dass man ein altes Auto nehmen kann, die anderen sagen, dass man ein neues Auto bauen kann. Bis sie nicht die Regeln genau festgelegt haben, ist eine Lösung unmöglich zu definieren."


Fotostrecke: Schwarzes Gold: Alle Reifenhersteller der F1

Ursprünglich hatte Pirelli ein Auto von Toyota genutzt, ist dann aber zu Lotus umgestiegen, weil der Bolide aktuellere Charakteristiken aufwies. Für 2017, wenn ein neues Reglement in Kraft treten soll, ist aber wiederum ein neues Auto vonnöten, denn die Belastungen sollen um rund 25 Prozent steigen. Zwar könnte man laut Williams-Designer Pat Symonds auch auf andere Weise größere Belastungen generieren, doch wenn man es richtig machen möchte, dann müsste ein Team ein entsprechendes Auto zur Verfügung stellen.

Es stellt sich die Frage, wer die Ressourcen dazu hätte. Laut Symonds kommen dafür nur drei Teams infrage: Ferrari, Mercedes und Red Bull. "Alle anderen nicht. Das ist schade", meint der Brite. Dann müsse auch wieder bedacht werden, dass derjenige, der ein Auto zur Verfügung stellt, einen Vorteil hätte. Das ist zwar nicht zu beweisen, doch laut Symonds gibt es durch das Lotus-Engagement Anzeichen dafür, dass es so ist.


So funktioniert die Reifenzuteilung zu den Teams

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Pirelli reagiert auf Verschwörungstheorien und erklärt, wie den Teams die Reifen zugewiesen werden. nämlich per Zufallsprinzip. Weitere Formel-1-Videos

"Kurz darauf war der Lotus ein konkurrenzfähiges Auto", meint der Brite und spielt auf die erfolgreiche Zeit an, als Kimi Räikkönen und Romain Grosjean Podestplatz um Podestplatz einfuhren. Mittlerweile dümpelt das Team hingegen wieder am Ende des Mittelfeldes herum. "Es ist schon interessant, dass Lotus nach Beendigung der Tests etwas von seiner Konkurrenzfähigkeit verloren hat. Das zeigt schon, dass man einen Vorteil durch das Auto hat."

Reifenhersteller Pirelli nimmt Symonds dabei aber eindeutig aus der Schusslinie: "Es wäre falsch zu sagen, dass die Reifen um das Auto designt werden - das stimmt nicht. Aber sie werden natürlich das bevorzugen, was dem Auto am besten liegt", ist er überzeugt. Und dann könnten die nächsten Debatten beginnen. Ein Testauto für Pirelli? Das könnte daher noch zu einer weiteren Kaugummi-Saga werden.

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