• 26. Oktober 2015 · 18:32 Uhr

"Super-Sunday": Wiedergeburt einer (Schnaps-)Idee

Ferrari ist von einer Komprimierung des Formats angetan, jedoch ist die Idee von Qualifying und Rennen binnen weniger Stunden schon einmal kläglich gescheitert

(Motorsport-Total.com) - Als das Qualifying zum US-Grand-Prix in Austin wegen der Witterung auf den Sonntagvormittag verschoben wurde, hätte man nach dem Aufkommen dieser (altbekannten Schnaps-)Idee die Uhr stellen können: das Formel-1-Format auf zwei Tage mit Fahrbetrieb verkürzen, das Zeittraining und das Rennen routinemäßig binnen Stunden über die Bühne bringen. Freunde hat der Gedanke: "Es wäre schöner, ein Zwei-Tages-Rennwochenende zu fahren", erklärt Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen.

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Die Formel 1 ist derzeit vor keiner Revolutionsidee gewappnet Zoom Download

Der Finne war in Texas nicht besonders gestresst: "Das war schon in Ordnung. Wir haben den Tag einfach etwas früher begonnen und hatten am Vormittag für alles Zeit. Es war nicht zu hektisch", sagt er. Sein Teamchef stimmt zu: "Rennen und Qualifying an einem Tag sind großartig", meint Maurizio Arrivabene. Räikkönen führt als Argumente für den Plan ins Feld, dass ständig fahrende Autos zu sehen wären und schlägt vor, den Samstag ausschließlich dem Testen zu widmen: "Wir könnten alle Freien Trainings an einem Tag fahren. Es wäre kostengünstiger für alle Teams."

Aber auch eine Abkehr von einem Konzept, das sich bewährt hat, zu einem, das gescheitert ist: Motiviert durch eine wetterbedingte Verschiebung beim Japan-Grand-Prix im Jahr 2004 auf den Sonntagmorgen machte die FIA die Sache im folgenden Winter zur Institution. Das Zeittraining im Modus Einzelzeitfahren wurde geteilt: Eine Runde am Samstagnachmittag, die andere wenige Stunden vor dem Rennen. Die Addition der Zeiten entschied über die Startaufstellung - jedoch nur sechs Rennen lang. Formel-1-Fans und -Teams hatten keine Lust auf ein Qualifying-Frühstück.


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Doch auch das aktuelle Format führt nicht zu Begeisterungsstürmen, weil Langeweile pur herrscht. Räikkönen wurmt das Freie Training, das mehr unter dem Reglement leidet als unter seinem Termin: "Momentan gehen wir nicht auf die Strecke, weil es an Reifen fehlt, weil der Motor geschont werden muss und so weiter - aber die Leute kommen doch, um Racing zu sehen", moniert er. Arrivabene geht es nicht anders: "Wenn ich Donnerstag und Freitag im Fahrerlager bin: Dann sind wir hier und tun quasi nichts", sagt er über den Medien- und den Trainingstag.

Nur die Termine zu ändern reicht dem Italiener, der einst eine Karriere als Marketingmanager in der Tabakbranche hinlegte und so zu Ferrari kam, aber nicht: "Es wäre eine gute Lösung, um die Formel 1 spektakulärer zu machen. Aber es kommt darauf an, wie die Tage gefüllt werden. Es kommt auf die Inhalte an."

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