• 08. Oktober 2015 · 13:36 Uhr

Rosberg und die Starts: Nicht an Sotschi 2014 denken

Seit dem geänderten Formel-1-Startprozedere 2015 büßt Nico Rosberg regelmäßig Plätze zu Rennbeginn ein - wiederholt sich der Sotschi-Start 2014?

(Motorsport-Total.com) - Als die Formel 1 2014 beim Grand Prix von Russland aufschlug, schien es, als hätte Nico Rosberg mit zehn Punkten Rückstand auf Lewis Hamilton noch die Chance, ihm den Fahrer-WM-Titel streitig zu machen. Rosberg fehlen 2015 vor Sotschi 48 Zähler auf Teamkollege Hamilton, wodurch der Mercedes-Pilot auf Schützenhilfe von Ferrari angewiesen ist - obwohl nach Sotschi 2015 noch mehr WM-Punkte zu vergeben sein werden als 2014. Für den Wiesbadener kommt das neue Startprozedere erschwerend hinzu, das in Russland zum fünften Mal angewendet wird - und seine unschönen Erinnerungen an den Russland-Start aus dem Jahr 2014.

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Der Start in Sotschi 2014 war einer der Meisterschafts-entscheideden Momente Zoom Download

Da startete Rosberg auf Position zwei ähnlich gut wie Pole-Setter Lewis Hamilton. Auf dem langen Weg zum ersten Rechts-Links-Knick gelang es Rosberg, sich im Windschatten innen neben Hamilton anzusaugen. Den Bremspunkt verpasste der Deutsche anschließend. Er blieb zwar für eine Runde in Führung, doch die Bremsplatten, welche er sich mit qualmenden Reifen zuzog, zwangen ihn zu einem frühen Boxenstopp. Nach guter Aufholjagd blieb ihm nur Rang zwei.

"Im Vorjahr habe ich den Start vermasselt", schildert Rosberg seine Eindrücke von 2014. "Ich bremste etwas zu spät - viel zu spät. Das hat mein Rennen ruiniert, aber danach habe ich mich gut gefangen und bin fast ohne Boxenstopp auf einem einzigen Reifen durchgefahren", fährt er fort und gewinnt dem damaligen Rennen noch etwas Positives ab: "So das ganze Rennen zu fahren, war großartig - aber der Start war schlecht."

Hamilton bekommt Umstellung besser hin

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In Suzuka setzte sich Hamilton innen durch - in der Folge musste Rosberg noch Vettel und Bottas vorbeilassen Zoom Download

Dass auch der Start 2015 unter keinen guten Vorzeichen steht, darauf lassen zumindest die vergangenen vier Rennen schließen. Seit Spa-Francorchamps dürfen die Ingenieure - mit Ausnahme sicherheitsrelevanter Probleme - den Fahrern keine Anweisungen mehr per Funk übermitteln, welches die optimale Reifentemperatur und was der ideale Schleifpunkt der Kupplung ist, um beim Start optimal wegzukommen. Die FIA erhoffte sich damit mehr Spannung durch ein durchmischteres Feld am Start.

Sicherlich war diese Regel im Sinne der Startspannung. Im Sinne der WM-Spannung war diese Regeländerung bisher zumindest nicht, denn Lewis Hamilton war seitdem immer in der Lage, seinen Startplatz nach der ersten Kurve zu behalten und in Suzuka sogar im Stande, Nico Rosberg zu schlagen. Rosberg selbst büßte seit Belgien jeweils beim Start ein.

"Die Regeln haben sich geändert. Jetzt müssen wir vor dem Start viele Dinge alleine regeln und es war für unser Team schwierig, sich umzustellen. Davor war alles perfekt. Jetzt ist es schwieriger für die Ingenieure, das Auto vor dem Start einzustellen - und für mich schwieriger, richtig zu starten, sobald ich in der Startaufstellung stehe", analysiert er.

Die Bilanz der Rosberg-Starts seit Spa

In Spa-Francorchamps verlor er vier Positionen, als es für das Feld aus der ersten Kurve Richtung Eau Rouge ging. In Monza musste er dem vor ihm stehen gebliebenen Ferrari von Kimi Räikkönen ausweichen, wodurch es von vier zurück auf sieben ging. Beim Großen Preis von Singapur hielt Rosberg zwar nach der ersten Kurvenkombination seine Platzierung, musste sich doch heftig gegen Valtteri Bottas verteidigen.


Fotostrecke: GP Russland, Highlights 2014

Ebenso sieht Ex-Formel-1-Pilot Marc Webber, dass Rosbergs Starts 2015 nicht zu den besten zählen. "Irgendwie kriegt er es in diesem Jahr einfach nicht auf die Reihe", bekräftigt der Schweizer gegenüber 'Sky.de', schränkt aber mit Blick auf Suzuka ein: "Wenn er in Führung gegangen wäre, hätte das vielleicht anders ausgesehen. Lewis hat es in den ersten zwei Kurven drauf ankommen lassen. Man könnte aber auch sagen, der Klügere hat nachgegeben. Sonst hätte es nämlich gekracht."

Trotzdem kostete ihn das Nachgeben wertvolle WM-Zähler und am Start zunächst drei Plätze. Rosberg selbst ist sich im Gegensatz zu Surer sicher, doch nicht aggressiv genug gewesen zu sein, wie er selbst zugab. Dass sich ein Sotschi 2014 wiederholt möchte er jedoch nicht: "Ich denke nicht über das vergangene Jahr nach. Ich möchte gewinnen, das ist alles."

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