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Nico Rosberg: Hamilton "doppelt schwierig" zu überholen
Mercedes-Pilot Nico Rosberg erklärt, warum er Lewis Hamilton beim Kanada-Grand-Prix nicht einfach überholen konnte und was beim Boxenfunk passierte
(Motorsport-Total.com) - Am Ende wurde es der zweite Platz. Eigentlich ein gutes Ergebnis mit vielen Punkten, doch steckt man in einem internen Kampf im eigenen Team und der Garagennachbar gewinnt das Rennen, dann ist man enttäuscht. Genau so geht es Nico Rosberg bei Mercedes. Im Grand Prix von Kanada konnte er Lewis Hamilton nicht attackieren und musste sich am Ende mit 18 Punkten zufriedengeben.
In seiner Kolumne bei 'Bild' schreibt Rosberg: "Viele Leute fragen mich dann: Warum drückst du nicht einfach aufs Gas, attackierst Lewis, packst ihn dir? Leichter gesagt als getan." Zu keinem Zeitpunkt im Rennen gab es für den Deutschen die Chance, einen Angriff auf den Briten zu starten. "Das kann einen verrückt machen. Denn wenn dein größter Konkurrent, der sowieso schon eine harte Nuss ist, auch noch das gleiche, schnelle Auto fährt wie du, dann ist das doppelt schwierig zu überholen!"
Das hat auch mit der Aerodynamik zu tun, denn fährt der hintere Pilot dem Vordermann zu knapp auf, dann spürt dieser die Luftverwirbelungen, was den Abtrieb des Autos beeinflusst. Auch die Reifen und Bremsen werden angegriffen. Außerdem merkt der Vize-Weltmeister des Vorjahres an, dass Hamiltons Ingenieure auch seine Daten genau studieren können. "Das können sie dann einfach kopieren und ich bin machtlos. Ich muss einfach im Qualifying vorn sein. Das war Pech. Aber klar ist, die Pole ist wichtiger denn je."
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Nach dem Rennen gab es Diskussionen über den Funkverkehr zwischen den Mercedes-Piloten und deren Ingenieuren. Rosberg wurde nicht gesagt, wie es um den Spritverbrauch von Hamilton im Rennen stand. Hamilton bekam hingegen Informationen über Rosberg von seinem Ingenieur. Hintergrund ist die eingeführte Regelung des Funkverkehrs, worin festgeschrieben ist, dass man keine Informationen über andere Fahrer weitergeben darf.
"Bei uns gibt es ganz sicher keine Unterschiede, wie das Team uns Fahrer behandelt. Egal, was sie wie und wann dem Lewis gesagt haben. Ich habe 100 Prozent Vertrauen", betont Rosberg. Er arbeite mit seinem Renningenieur Tony Ross ständig daran, den Funkverkehr "zu perfektionieren". Er gibt auch zu: "Und natürlich haben wir unsere kleinen Tricks und Codes, damit die Konkurrenz nicht alles erfährt."