• 11. Mai 2015 · 11:20 Uhr

Red Bull: Auch Sebastian Vettel könnte jetzt nicht helfen

Zu wenig Zeit mit dem neuen Update, zu wenig Tempo bei der Entwicklung des Renault-Antriebs: Warum Red Bull weiterhin kein Kandidat für Grand-Prix-Siege ist

(Motorsport-Total.com) - Die Nase ist kürzer, aber die Fahrer müssen sich noch mehr strecken. So lässt sich die Situation im Lager von Red Bull nach dem fünften Rennen des Jahres darstellen. Das Team aus Milton Keynes, das große Hoffnungen an das Update zum Grand Prix von Spanien geknüpft hatte, fand sich plötzlich hinter der "kleinen Schwester" Toro Rosso wieder. "Derzeit sind wir meilenweit von Rennsiegen entfernt", so die nüchterne Bilanz von Red-Bull-Teamchef Christian Horner.

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"Es macht uns keinen Spaß, bei einem Grand Prix zu sein und dann nur irgendwie über die Runden zu kommen - wie jetzt in Spanien. Das macht uns wahnsinnig", erklärt der Brite, der zwischen 2010 und 2013 vier Konstrukteurstitel mit seiner Mannschaft holte. "Wir wollen zurück an die Spitze. Es ist frustrierend, wenn man auf diesem Weg nicht alles selbst in der Hand hat, sondern von einem Partner abhängig ist. Wir können sie bestmöglich unterstützen, aber mehr können wir nicht tun."

Wieder einmal schiebt Horner den schwarzen Peter an Renault ab. "Wir haben nichts zu verlieren. Auf der Suche nach mehr Performance sind wir immer schon gewisse Risiken eingegangen. Wir erwarten von Renault, dass sie das ähnlich machen", sagt Horner. "Sie schauen sich verschiedene Szenarien an, haben aber offenbar bislang nicht wirklich die richtige Richtung ausgemacht. Hoffentlich gelingt das bald, denn die Entwicklung und der Bau neuer Teile für den Antrieb dauern immer länger als bei Teilen für das Chassis."

Baustellen: Renault allein ist es nicht...

Während Daniel Ricciardo die Schubkraft der aktuellen Renault-Antriebe für "nicht gerade beängstigend" hält, stellt der Teamchef klar, dass die Aggregate keineswegs zum Schutz vor weiteren Schäden gedrosselt laufen. "So arbeiten wir nicht", meint Horner. Klartext: Das Produkt aus dem Hause Renault ist offenbar so kraftlos wie es im Rennbetrieb erscheint. Was dabei elegant umschifft wird, ist die Tatsache, dass es auch auf Red-Bull-Seite einige Großbaustellen gibt.

Das neue Aerodynamikpaket mit verkürzter Nase und neuem Frontflügel sollte - zumindest auf dem Papier - einen Vorteil von mindestens eine halben Sekunde pro Barcelona-Runde bringen. Davon war am vergangenen Wochenende nichts zu sehen. Im Gegenteil: Man fiel sogar erstmals hinter Toro Rosso zurück, die ebenfalls den eher schwachen Renault-Antrieb im Heck ihrer Fahrzeuge verwenden. Konnte Red Bull die Schwächen des Antriebs 2014 noch mit guter Performance in schnellen Kurven kaschieren, so ist man nun hilflos im Kampf gegen Mercedes, Ferrari und Williams.

"Uns ist in den Trainings zu viel Fahrzeit verloren gegangen. Somit konnten wir das Auto in keine gute Balance bringen. Das macht einen großen Unterschied aus. Wir brauchen noch mehr Zeit. Es ist allerdings schon etwas frustrierend", sagt Horner. "Es geht nur um die Balance. Wir haben den Abtrieb an der Vorderachse erheblich erhöht. Das hat große Auswirkungen auf das gesamte Fahrzeug. Da müssen wir noch bessere Einstellungen finden."

In der aktuellen Situation seien neben Renault auch die eigenen Ingenieure gefragt. Auch ein Sebastian Vettel könnte nicht helfen. "Nein, gar nicht", sagt Horner mit Blick auf seinen ehemaligen Star im Team. "Das liegt daran, dass wir im Moment ein Auto haben, mit dem auch Sebastian nicht viel reißen könnte. Außerdem hat Daniel Ricciardo im vergangenen Jahr ausreichend gezeigt, was er drauf hat. Die Fahrer sind nicht unser Problem. Wir müssen unsere wirklichen Probleme lösen: Fahrzeughandling und Power."

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