• 15. März 2015 · 14:04 Uhr

Massa rätselt: Erhält Williams die gleichen Mercedes-Motoren?

Williams will in absehbarer Zeit Mercedes herausfordern und Weltmeister werden - Felipe Massa fragt sich, ob die gleichen Motoren wie im Werksteam geliefert werden

(Motorsport-Total.com) - Der Formel-1-Saisonauftakt 2015 in Australien hat die erste Hackordnung zwischen den Teams gezeigt. Hinter dem dominanten Mercedes-Werksteam kämpften in Melbourne Ferrari und Williams um den letzten Podestplatz. Am Ende hatte Ferrari die Nase vorne, Williams belegte mit Felipe Massa den vierten Platz. Williams hat als Privatteam im Vergleich zu Mercedes und Ferrari geringere Möglichkeiten. Viel hängt vom Antrieb ab, der von Mercedes stammt.

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Felipe Massa hofft, dass Williams den gleichen Antrieb wie Mercedes erhält Zoom Download

Der britische Traditionsrennstall hat mit dem Mercedes-Hybridsystem ein starkes Paket im Heck des Autos. Trotzdem sind die Silberpfeile meilenweit voraus. "Die Realität hat man gestern im Qualifying gesehen, aber nicht im Rennen", verweist Chefingenieur Rob Smedley auf die 1,4 Sekunden Vorsprung in Q3. Mercedes ist auch in diesem Jahr die klare Messlatte und der Vorsprung der Silberpfeile ist über den Winter noch größer geworden.

Wo ist der W06 um so viel besser als alle anderen Autos? "Ich weiß es nicht, denn wenn ich das wüsste, würden wir 1,5 Sekunden finden", muss Smedley Ratlosigkeit zugeben. "Es gibt kein spezielles Detail, wodurch sie um 1,5 Sekunden schneller als alle anderen sind. Es sind exzellente Ingenieurslösungen in allen Bereichen. Sie sind die Messlatte." Neidisch ist er wegen der Performance nicht.

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Chefingenieur Rob Smedley will mit Williams Weltmeister werden Zoom Download

Im Gegenteil soll der Rückstand ein Antrieb für die eigenen Ingenieure sein. Auch wenn viele Fans von der Formel-Langeweile sprechen, sieht Smedley die Situation anders: "In der Formel 1 geht es um Spitzenleistungen. Sie sind die Messlatte und ihr Level ist hervorragend. Wenn man hart genug arbeitet und alles richtig macht, dann sollten sie auch die Früchte des Erfolgs ernten. Ich finde das gut für die Formel 1. Es geht um die technischen Topleistungen."

Williams kennt beim Antrieb die Mercedes-Qualität. Massa ist sich trotzdem nicht sicher, ob Williams die gleiche Technik wie das Werksteam erhält. "Der Unterschied ist einfach noch zu groß. Ich hoffe, dass wir auch den gleichen haben wie Mercedes. Denn ich sähe keinen Sinn darin, warum Mercedes Ferrari helfen sollte", meint der Brasilianer nach dem Auftaktrennen. "Wir brauchen das Beste, was sie uns geben können. Daran arbeiten wir."

"Sollten wir also nicht den gleichen Motor haben, was ich nicht hundertprozentig weiß, wollen wir ihn haben!"Felipe Massa
"Vom letzten Rennen zum ersten jetzt hat sich schon viel verbessert. Sollten wir also nicht den gleichen Motor haben, was ich nicht hundertprozentig weiß, wollen wir ihn haben! Denn es wäre sonst nicht fair", betont Massa. Williams will die gleichen Voraussetzungen haben, denn der britische Traditionsrennstall hat ambitionierte Ziele: Man will wieder Weltmeister werden. Der letzte Gewinn stammt aus dem Jahr 1997.

Fotostrecke: Die Williams-Story

Da die Reifen, die Elektronik sowie der gekaufte Antrieb praktisch gleich sind, muss ein Kundenteam in wenigen Bereichen die entscheidenden Unterschiede finden. Die größten Fortschritte sind beim Chassis, bei der Aerodynamik und der mechanischen Nutzung der Reifen möglich. Ex-Ferrari-Mann Smedley ist von den Fähigkeiten der Williams-Mannschaft überzeugt: "Wir müssen unser Chassis noch auf das Level von Mercedes entwickeln, und ich habe keine Zweifel, dass wir das schaffen können."

Williams hat Siegermentalität

"Die Mentalität im Team und die Hingabe für Details ist komplett anders, als ich vor zwölf Monaten zu Williams gekommen bin. Wir wollen Weltmeisterschaften gewinnen. Ich bin überzeugt, dass Williams das kann. Im Moment sind wir aber noch nicht so weit. Ich bin nicht zu diesem Team gekommen, um irgendwelche Plätze anzupeilen. Bei Williams arbeiten Racer und wir sprechen unsere Ziele offen aus."

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Mit Valtteri Bottas fährt bei Williams ein potenzieller Weltmeister Zoom Download

In der Formel 1 gibt es immer Phasen von dominanten Teams. Williams war Mitte der 1990er-Jahre bei der Technologie federführend. Die Ära ging zu Ende, als 1998 die Autos um 20 Zentimeter schmäler und Rillenreifen eingeführt wurden. "Normal verändert sich die Dominanz nur, wenn Personal wechselt und neue Strukturen aufgebaut werden, oder bei großen Regeländerungen", weiß Smedley. "Dann kann es zu einem Rückschritt kommen. Aus Williams-Sicht sollten wir aber nicht darauf warten, bis das bei Mercedes passiert. Wir müssen selbst attackieren."

Positiv ist aus Williams-Sicht, dass die Performance des Vorjahres gehalten werden konnte. In den vergangenen Jahren waren die Leistungsschwankungen von Saison zu Saison und auch während eines Jahres deutlich größer. Bei der Entwicklung des aktuellen FW37 wurde versucht, die Schwächen des Vorgängers auszumerzen und die Stärken zu behalten. Das erste Rennwochenende in Australien hat gezeigt, dass es den Ingenieuren gelungen ist.

"Wir sind mit der Entwicklung unseres Chassis relativ zufrieden. Wir haben unsere angepeilten Zahlen erreicht", sagt Smedley zufrieden. "Einige dieser Zahlen waren wegen der Regeländerungen sehr aggressiv gewählt. Alle Teams haben Abtrieb verloren und alle mussten in relativ kurzer Zeit versuchen, so viel wie möglich zurückzugewinnen. Wenn man vom Antrieb absieht und nur die Autos betrachtet, dann bin ich mit unserer Chassisentwicklung sehr zufrieden, denn Ferrari hat beim Antrieb große Fortschritte erzielt."

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