Offiziell: Vettel erfüllt sich seinen Ferrari-Traum!
Vom Bullen zum Pferd: Sebastian Vettels Wechsel zur Scuderia Ferrari ist endgültig fix - Mit den Roten aus Maranello möchte der Weltmeister eine neue Ära einleiten
(Motorsport-Total.com) - Was die Gerüchteküche lange hochkochte, ist nun offiziell: Sebastian Vettel wird 2015 zu Ferrari wechseln! Der Heppenheimer unterschreibt bei der Scuderia einen mehrjährigen Vertrag und wird in der kommenden Saison Teamkollege von Kimi Räikkönen werden. Damit ist auch der Abgang von Fernando Alonso offiziell, der sich nach fünf Jahren in Maranello einen neuen Arbeitgeber suchen muss.
Für Vettel erfüllt sich mit dem Wechsel hingegen ein Traum. Der vierfache Weltmeister träumte laut eigenen Aussagen schon seit Kindheitstagen davon, einmal für die Scuderia aus Maranello fahren zu dürfen und somit in die Fußstapfen von Juan Manuel Fangio, Niki Lauda, Alain Prost und Michael Schumacher zu treten. Jetzt ist es soweit!
"Die Scuderia Ferrari hat sich dazu entschlossen, ihr Vertrauen in den jüngsten mehrmaligen Weltmeister in der Geschichte der Formel 1 zu setzen", sagt Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci. "Was die Formel 1 betrifft, ist Sebastian Vettel eine einmalige Kombination aus Jugend und Erfahrung. Er bringt den Spirit mit, der sich als unschätzbar wertvoll erweisen wird, wenn er gemeinsam mit Kimi die Herausforderungen angeht, die sich uns stellen. Denn wir haben fest vor, so schnell wie möglich wieder ganz vorn zu fahren."
Vettel will Ferrari zurück an die Spitze führen
"Mit Sebastian", so Mattiacci weiter, "teilen wir den Erfolgshunger und auch den Enthusiasmus sowie eine starke Arbeitseinstellung und Beharrlichkeit. Dabei handelt es sich um Schlüsselelemente, die jeder Ferrari-Mitarbeiter in sich trägt, sodass wir gemeinsam ein neues siegreiches Kapitel in der Geschichte von Ferrari begründen können."
Fotostrecke: Vettels Weg zu Ferrari
Ein Kindheitstraum wird wahr: Sebastian Vettel fährt seit 2015 für die Scuderia Ferrari und tritt damit in die Fußstapfen seines großen Vorbildes Michael Schumacher. Wir zeichnen Vettels Weg zu Ferrari in 25 Schritten chronologisch nach. Fotostrecke
Genau darauf hat es Vettel mit einem Wechsel zur italienischen Traditionsmarke abgesehen. "Ich verbringe die nächste Phase meiner Formel-1-Karriere mit der Scuderia Ferrari. Und für mich bedeutet das die Erfüllung eines Lebenstraums", meint Vettel. "Als ich noch ein Kind war, war Michael Schumacher in einem roten Auto mein größtes Idol. Und jetzt ist es eine unglaubliche Ehre für mich, endlich die Chance zu bekommen, einen Ferrari zu fahren."
Vettel kehrt Red Bull den Rücken
Auch wenn schon seit Jahren Gerüchte und gegenseitige Interessensbekundungen bestehen, kam der angekündigte Abschied von Red Bull Anfang Oktober etwas überraschend. Schon seit seiner Zeit in den Juniorklassen des Formelsports wurde Vettel vom Brausegiganten aus Österreich unterstützt und fuhr nach seinem kurzen Formel-1-Debüt für BMW die folgenden siebeneinhalb Jahre ausschließlich für Red Bull und dessen Juniorteam Toro Rosso.
Fotostrecke: Die deutschsprachigen Ferrari-Piloten
Sebastian Vettel wird in der 64-Jährigen Formel-1-Geschichte der fünfte deutschsprachige Ferrari-Werkspilot sein. Seine Ahnen - zwei Landsleute und zwei Österreicher - sorgten bei der Scuderia für zahlreiche Erfolge: 94 Grand-Prix-Siege und sieben Weltmeistertitel glückten. Hätte die Verbindung gleich zu Beginn nicht ein tragisches Schicksal ereilt, hätte es schon viel früher ruhmreiche Momente geben können. Fotostrecke
Vettel galt als der Vorzeigepilot des Red-Bull-Projekts und fuhr innerhalb der Familie alle seine Erfolge ein - vom ersten Sieg für Toro Rosso 2008 bis hin zu seinem vierten Weltmeistertitel 2013 für Red Bull. Doch nach einer enttäuschenden Saison, in der er selbst hinter Teamkollege Daniel Ricciardo zurückstecken musste, verlässt der 27-Jährige nun den Bullenstall zum Ende der Saison, um bei Ferrari eine neue Ära einzuleiten.
Ähnlich geht es den Roten, die das Kapitel Fernando Alonso endgültig zuklappen. Der Spanier sollte das Team zu einer ähnlich erfolgreichen Zeit wie einst Michael Schumacher Anfang des neuen Jahrtausends führen, doch seit 2008 warten die Italiener auf einen Konstrukteurstitel, seit 2007 konnte kein Fahrer mehr mit Ferrari Weltmeister werden. Der letzte ist ausgerechnet Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen.
Damit das nicht so bleibt, hat die Scuderia kräftig umgekrempelt: Neben dem scheidenden Alonso haben unter anderem Präsident Luca di Montezemolo, Teamchef Stefano Domenicali und Motorenchef Luca Marmorini das Team verlassen. Mit Sebastian Vettel kann der Neustart in der Saison 2015 nun endgültig beginnen.