• 20. Januar 2014 · 16:14 Uhr

Trotz Millionen-Mitgift: Leimer in der Sackgasse

Für Fabio Leimer wird es wohl mit einem Formel-1-Einstieg in diesem Jahr nichts werden, dabei würde sein Sponsor einen Millionenbetrag mitbringen

(Motorsport-Total.com) - Fabio Leimer (24) könnte das Schicksal von Davide Valsecchi erleiden. Der Italiener war in dieser Saison der einzige Meister der GP2-Serie, der im Anschluss keine Chance in der Formel 1 bekam, sieht man einmal von Giorgio Pantano ab, der vor seinem GP2-Engagement bei Jordan unterwegs war. Valsecchi musste sich mit der Testfahrerrolle bei Lotus begnügen, ohne viel Einsatzzeit im Auto zu bekommen. Doch wahrscheinlich wird der 26-Jährige auch diesen Posten verlieren.

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Fabio Leimer: Sein GP2-Titel führt ihn voraussichtlich 2014 nicht in die Formel 1 Zoom Download

Fabio Leimer wird den Sprung in die Königsklasse vermutlich ebenfalls nicht schaffen. Lediglich bei Caterham sind noch Plätze vorhanden, doch der Name des Schweizers geisterte nicht einmal als Gerücht in Leafield herum. Selbst mit einer Testfahrerrolle bei einem anderen Team wurde der aktuelle GP2-Meister nicht in Verbindung gebracht, obwohl er die sportliche Voraussetzung für einen Job in der Formel 1 als Sieger der höchsten Unterklasse definitiv mitbringt.

Doch das ist in der heutigen Formel 1 nicht mehr alles, was zählt. Kein Neueinsteiger schafft den Sprung ohne finanzielle Unterstützung oder die Rückendeckung eines Teams. Letzteres hat der Meister des GP2-Pendants, der Formel Renault 3.5: Kevin Magnussen schaffte den Einstieg in die Formel 1 durch die Zugehörigkeit zu McLarens Juniorteam. Leimer kann eine solche Rückendeckung nicht aufweisen, obwohl es mit Sauber sogar ein Schweizer Team gibt.

Und so wird es wohl vorerst nichts mit dem Formel-1-Debüt. "Das System Formel 1 ist krank", schüttelt Rainer Gantenbein gegenüber 'Neue Zürcher Zeitung' den Kopf. Gantenbein ist Besitzer der Firma "Bautro", die Leimer schon seit elf Jahren finanziell unterstützt. 20 Millionen Franken (rund 16 Millionen Euro) will der Motorsportfan laut eigener Aussage schon in die Karriere des GP2-Siegers gesteckt haben - und er wäre bereit, die Tasche noch weiter aufzumachen.

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2011 durfte der Schweizer immerhin einmal für Sauber testen Zoom Download

"Ich wäre bereit, einen tiefen zweistelligen Millionenbetrag zu bezahlen, wenn er engagiert würde", erklärt Gantenbein. Selbst zehn Millionen Franken wären noch acht Millionen Euro. Doch drei Teams, denen er ein Angebot unterbreitet habe, hätten abgesagt. Für den Unternehmer ist es seltsam, dass ein Fahrer mit guten sportlichen sowie finanziellen Voraussetzungen keine Anstellung findet. "Aber ich kann nichts machen, mein Management muss jetzt einen Weg finden."

Der Zeitpunkt für Leimers Erfolg kommt daher denkbar ungünstig. Ein weiteres Jahr in der GP2-Serie ist unmöglich, weil ein Meister nicht wieder zurückkehren darf, in anderen Serien muss er aufpassen, dass er nicht vom Radar der Teams verschwindet. "Es ist paradox, der Erfolg führt Leimer in die Sackgasse", seufzt Gantenbein. Doch aufgeben will man den Traum von der Formel 1 nicht. Wenn es 2014 nicht klappt - dann eben 2015.

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