• 16. Januar 2014 · 14:48 Uhr

Wegen Prozess: Formel 1 nimmt Ecclestone an die Leine

Update: Bernie Ecclestone steht wegen des bevorstehenden Prozesses in München unter Druck - Brite nicht mehr im Vorstand der Formel 1 - Tagesgeschäft bleibt bei ihm

(Motorsport-Total.com) - Die angekündigte Prozesseröffnung in München hat den Druck auf Bernie Ecclestone schnell erhöht. Nachdem die Justiz in München am Morgen angekündigt hatte, dass Ende April die Hauptverhandlung gegen den bisherigen Formel-1-Boss wegen Bestechung und Anstiftung zur Untreue eröffnet wird, reagierte man von Seiten des Formel-1-Mehrheitseigners CVC. Ecclestone wird aus dem Vorstand der Formel 1 ausscheiden, das Tagesgeschäft aber bis auf Weiteres fortführen.

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Prozess in München ab April: Für Ecclestone wird es ungemütlich Zoom Download

Für die Königsklasse dürfte dies zunächst keine spürbaren Auswirkungen haben. Ecclestone wird weiterhin die Strippen ziehen. Allerdings steht der 83-Jährige Brite ab sofort noch genauer unter Beobachtung des Formel-1-Vorstandes. Ecclestone beteuert seine Unschuld. Sollte sich im Prozessverlauf jedoch das Gegenteil ergeben, dann könnte die Holding schnell reagieren und dem Briten die Fäden aus der Hand nehmen.

Die Führungsriege der Formula One Group hat sich ein Mitspracherecht vorbehalten. Man nimmt den bisherigen Formel-1-Alleinherrscher an die Leine - zumindest kündigt man dies an. In einem Statement heißt es, dass der Vorsitzende Peter Brabeck-Lemathe und dessen Stellvertreter Donald Mackenzie ab sofort bei "wichtigen Verträgen und anderen Vereinbarungen materieller Natur" die Verantwortung übernehmen würden.

Compliance: Was macht Mercedes nun?

"Herr Ecclestone hat dem Vorstand noch einmal versichert, dass er unschuldig ist und sich mit allen Mitteln im Rahmen des Prozesses ab April 2014 verteidigen wird", heißt es in der Stellungnahme. "Nach Diskussionen im Vorstand hat Herr Ecclestone vorgeschlagen, dass er mit sofortiger Wirkung bis zum Ende des Prozesses als Direktor zurücktreten wird, was der Vorstand akzeptiert hat."

"Der Vorstand ist davon überzeugt, dass es im Interesse des Formel-1-Business und des Sports ist, dass Herr Ecclestone das Tagesgeschäft bis auf Weiteres fortführt, allerdings unter intensivierter Beobachtung und Kontrolle des Vorstandes. Herr Ecclestone hat diesem Vorgehen zugestimmt", heißt es von der Formel-1-Holding weiter.

Ist also Ecclestone ab sofort beispielsweise nicht mehr für das Verhandeln von Verträgen mit Seriensponsoren, TV-Stationen oder Rennstrecken erster Ansprechpartner? Vermutlich doch, denn kaum jemand dürfte derzeit ausreichend Einblicke in die Geschäfte des 83-jährigen Briten haben, um die Fäden sofort in die Hand nehmen zu können.

Desweiteren darf das Statement der Formel-1-Führung auch als Signal an die Branche verstanden werden. Mercedes hatte für den Fall einer Verurteilung bereits angedeutet, dass man auf Grundlage der Compliance-Auflagen ein Kündigungsrecht im Vertrag verankert habe. "Wir werden diese Klauseln auch nutzen, wenn es nötig ist", hatte Christine Hohmann-Dennhardt, Daimler-Vorstand für Integrität und Recht, vor einigen Monaten gesagt.

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