Alonso: "Vettel macht besten Job und ist daher vorne"
Fernando Alonso zeigt großen Respekt vor den Leistungen Sebastian Vettels und glaubt, dass sein Rennstall von der Verpflichtung des Champions profitieren würde
(Motorsport-Total.com) - Im Vorjahr griff Fernando Alonso im Psychokrieg der Formel 1 tief in die Trickkiste. Er würde nicht gegen Sebastian Vettel kämpfen, sondern gegen Stardesigner Adrian Newey, ätzte der Spanier gegen seinen deutschen Rivalen. Der sei ohnehin nicht sein gefährlichster Gegner, dies sei McLaren-Pilot Lewis Hamilton, der im Gegensatz zu Vettel auch in einem mittelmäßigen Auto gewinnen könne.
Dieses Jahr ändert Alonso seine Strategie. Obwohl sein Team 2013 nach einem vielversprechenden Saisonstart gegen Red Bull ins Hintertreffen geraten ist und er im WM-Klassement schlechter positioniert ist als im Vorjahr, meint er nun gegenüber 'Auto Bild motorsport' (jetzt abonnieren!), dass nicht Newey der größte Gegner sei: "Im Moment kämpfen wir gegen Sebastian."
Der Grund: "Unsere Autos waren zu Saisonbeginn ähnlich stark, wir kämpfen auf demselben Level gegeneinander. Im vergangenen Jahr hatte ich in der zweiten Hälfte ja gesagt, dass ich nicht mehr gegen Sebastian oder Mark fahre, sondern gegen ein Flugzeug. So stark war der Red Bull."
Alonso glaubt weiter an Titel
Alonso ist offensichtlich um Deeskalation bemüht: "Vielleicht haben einige Leute mich da missverstanden. Ich habe lediglich versucht zu sagen, dass es schwer ist, gegen ein Auto anzukämpfen, das in jedem Rennen potenziell Erster und Zweiter werden kann. In diesem Jahr ist das nicht mehr so. Sebastian macht den besten Job. Also liegt er vorne."
Am Ende des Jahres will er laut eigenen Angaben die Schlagzeile "Finally Alonso!", also "Endlich Alonso!", in den Gazetten lesen. Doch was passiert, wenn der 31-Jährige auch im vierten Anlauf mit der "Scuderia" scheitert? David Coulthard deutete zuletzt an, dass er sich sogar vorstellen könnte, dass Alonso dann das Team verlässt und woanders einen Neuanfang wagt, um seine Zeit nicht zu vergeuden.
Abgang von Ferrari kein Thema
Davon will der Ferrari-Star aber nichts wissen. "Ich habe keine Pläne das Team zu wechseln", sagt Alonso. Ich habe keine Ahnung, wie lange ich noch Formel 1 fahre." Auch ein Verbleib über 2016 hinaus sei möglich: "Ich muss die Motivation finden, Spaß haben und mich auch sicher fühlen. All diese Faktoren werden eine Rolle spielen, wenn ich über eine Vertragsverlängerung nachdenke. Wenn ich weitermache, dann aber nur mit Ferrari."
Er werde jedenfalls jeden Teamkollegen akzeptieren, den sich sein Arbeitgeber wünscht - "auch die Kombination mit Sebastian". Zumal seiner Meinung nach jeder große Champion einmal für die Roten aus Maranello fahren muss: "Das gilt auch für Sebastian."