• 18. November 2012 · 03:42 Uhr

McLaren: Auf der Suche nach dem "human Error"

Bei Jenson Button hat im Qualifying in Austin wieder einmal die Defekthexe zugeschlagen, wofür es laut Martin Whitmarsh nur menschliche Gründe geben kann

(Motorsport-Total.com) - Nicht erst, aber spätestens seit Lewis Hamiltons Ausfall beim Grand Prix von Singapur häufen sich bei McLaren technische Probleme. Das mag für weniger Schlagzeilen sorgen als Red Bulls Renault-Lichtmaschine, weil McLaren nicht mehr um die Weltmeisterschaft kämpft, aber Tatsache ist, dass kein anderes Topteam derzeit so unzuverlässig ist wie die einstige Perfektionistentruppe aus Woking.

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Irren ist menschlich: Bei McLaren wird die Zuverlässigkeit zum Problem Zoom Download

Hatten in den vergangenen Rennen zum Beispiel Getriebe oder Benzinpumpe den Dienst quittiert, so war es gestern beim Qualifying zum Grand Prix der USA in Austin die Gasannahme am MP4-27 von Jenson Button. Zwar ist die genaue Ursache des Defekts noch nicht bekannt, aber der Brite hatte wenige Minuten vor Ende des zweiten Abschnitts keinen Vortrieb mehr. Und weil die jüngsten Defekte allesamt unterschiedlich waren, weiß Martin Whitmarsh "keine einfache Lösung".

Die Zuverlässigkeit sei derzeit "natürlich" eine ernste Sorge, räumt der McLaren-Teamchef ein: "Ich denke, Jenson hätte in die vorderen zwei Reihen fahren können, aber wir haben ihn dieser Gelegenheit beraubt. Wenn du als Rennteam weißt, dass die Fahrer hart arbeiten und das Auto eigentlich konkurrenzfähig ist, dann ist es kein schönes Gefühl, wenn etwas schiefgeht. Frustrierend", ärgert er sich.

Kampfgeist trotz Frust ungebrochen

"Es waren schon ein paar Defekte. Sie sind alle unterschiedlich. Es ist halt eine dieser Saisons", seufzt Whitmarsh, der dies jedoch nicht einfach auf sich sitzen lassen will: "Wir müssen darüber nachdenken und die Änderungen im Team einführen, die notwendig sind, um sicherzustellen, dass wir bessere Arbeit leisten können. Man versucht immer, es besser zu machen. Wir geben nicht auf und sind in verschiedenen Bereichen nicht gut genug."


Fotos: McLaren, Großer Preis der USA


Möglicherweise erfordert dies, in Woking auf den Tisch zu hauen: "Intern sprechen wir das offen an, nach außen stellen wir uns aber schützend vor das Team. Ich rede über diese Dinge extern nicht in dem Ausmaß, wie es den Medien gefallen würde, aber ich hoffe, dass das verstanden wird. Ich bin dem Team gegenüber loyal, besonders den Fahrern gegenüber. Wenn etwas schiefgeht, führen wir interne Diskussionen", erklärt Whitmarsh.

Es gibt nur menschliches Versagen

"Ich weiß, dass alle hart arbeiten, aber wir machen unseren Job nicht immer gut genug. Das ist frustrierend. Wir werden daraus lernen und stärker zurückschlagen", so der 54-jährige Brite. Nun geht er analytisch an die Sache ran und hält fest, dass letztendlich immer ein Mensch für einen Defekt verantwortlich sein muss: "Normalerweise, wenn man von Zuverlässigkeit spricht, kann man die Spur zu einer Person zurückverfolgen."

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Teamchef Martin Whitmarsh stellt sich nach außen immer vor die Crew Zoom Download

"Zum Beispiel, wenn jemand unter Zeitdruck steht, denn unter Druck passieren Fehler", macht sich Whitmarsh auf die Suche nach dem "human Error", nach dem menschlichen Versagen. "Meiner Erfahrung nach liegt es nicht daran, dass es derjenige nicht hinbekommen möchte, aber es passiert halt. Wir werden uns das anschauen, wir werden uns die Prozesse anschauen und wir müssen uns selbst reparieren. Dem verschreibe ich mich persönlich, und das Team auch."

Nicht menschliches Versagen gibt es nämlich logischerweise nicht: "Selbst wenn es ein mechanischer Fehler ist, hat ein Mensch das Teil designt, produziert und kontrolliert. Wann immer ein Problem auftritt, steht leider ein Mensch dahinter", gibt Whitmarsh zu Protokoll. "Derjenige war vielleicht überarbeitet oder schlecht eingeschult, vielleicht stand er unter Stress. Aber auf diese Weise passieren Fehler nun einmal."

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