• 09. Dezember 2025 · 09:36 Uhr

Vasseur erklärt Ferraris Abu-Dhabi-Wende: Mut beim Set-up zahlt sich aus

Ferrari überrascht in Abu Dhabi: Mutiges Set-up, starke Rennpace und kluge Strategie verhelfen Charles Leclerc zu P4 - Vasseur erklärt den Wandel

(Motorsport-Total.com) - Ferrari erlebte vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi turbulente Tage - doch das Team wandelte seine schwierige Ausgangslage in eine starke Rennleistung um. Charles Leclerc wurde Vierter, nachdem Ferrari am Freitag und Samstag mit einem instabilen GrundSet-up gekämpft hatte. Teamchef Frédéric Vasseur schildert, wie riskante Anpassungen dafür sorgten, dass der Monegasse am Sonntag deutlich stärker auftrat.

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Charles Leclerc beim Formel-1-Rennen in Abu Dhabi Zoom Download

"Es ist dieses Jahr zwei oder drei Mal passiert, dass wir mit dem falschen Basis-Set-up ins Wochenende gestartet sind", sagt Vasseur. "Wenn das passiert, rutschst du sofort von Platz vier oder fünf auf Platz vierzehn - und das wird schnell dramatisch."

Nur wenige Zehntel hätten zuletzt oft über mehrere Startplätze entschieden. "Wenn du ein oder zwei Sessions verpasst, lässt du ein paar Hundertstel in zwei oder drei Kurven liegen - und schon rutschst du von P2 oder P3 auf P5", erklärt er. "Ein besserer Start ins Wochenende, und wir hätten vermutlich eine bessere Qualifikation gehabt. Ein Zehntel kann heute für Charles und für Lewis den Unterschied machen."

Warum Ferrari beim Set-up ins Risiko ging

Trotz der begrenzten Möglichkeiten zwischen Qualifying und Rennen traf Ferrari eine klare Entscheidung: Das Team stellte Leclercs Auto eindeutig auf Rennperformance statt auf eine perfekte Qualifyingrunde ein. "Manchmal liegt man zwischen Qualifying- und Rennansatz genau auf der Kante", sagt Vasseur. "Wir waren dieses Mal wohl eher auf der Seite des RennSet-ups."

Das sei in der aktuellen Formel-1-Landschaft ein schwieriger Kompromiss. "Früher hatten wir einen Leistungsabstand zu den Autos hinter uns - den gibt es heute nicht mehr", betont er. "Wenn du dich etwas mehr in Richtung Rennen orientierst, musst du in Q3 wie verrückt kämpfen. Und ein paar Mal sind wir dieses Jahr in Q2 rausgeflogen."


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Vasseur verweist auch auf die extrem enge Konkurrenz. "Außer McLaren und Verstappen gilt das aktuell für alle. Gestern war es bei Kimi ähnlich: Vor zwei Rennen kämpft er fast um den Sieg, gestern landet er auf P14 oder P16. Wir müssen das akzeptieren."

Zweistoppstrategie als Schlüssel

Die starke Rennpace von Leclerc führte Ferrari zu einem weiteren mutigen Schritt: einer aggressiven Zweistoppstrategie. Auf die Frage, ob dies bereits vor dem Rennen Plan A gewesen sei, sagt Vasseur: "Plan A ist nicht immer der erste Plan. Es lag auf der Kante und hing stark von der Strategie ab, die Verstappen vorgab."

Ferrari hatte mehrere Varianten vorbereitet, abhängig vom Tempo in den ersten zehn Runden. Schon früh deutete sich an, dass ein aggressiver Ansatz sinnvoll sein könnte. "Wir hatten ziemlich bald das Gefühl, dass es für uns besser wäre, zwei Stopps zu machen, um Norris zu Fehlern zu drängen."

Leclerc setzte diese Strategie sauber um und holte mit Platz vier das Maximum aus dem eigentlich schwierigen Wochenende. Lewis Hamilton, der im Ferrari nur von Platz 16 gestartet war, gelang mit Rang acht immerhin noch eine ordentliche Schadensbegrenzung.

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