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Esteban Ocon: Warum der siebte Platz einen "bittersüßen Beigeschmack" hat
Esteban Ocon feiert in Abu Dhabi einen siebten Platz - Warum der Haas-Pilot zwar "sehr glücklich" ist, das Ergebnis aber auch "einen bittersüßen Beigeschmack" hat
(Motorsport-Total.com) - "Ich bin sehr glücklich, die Saison so zu beenden", freut sich Haas-Pilot Esteban Ocon über seinen siebten Platz beim Großen Preis von Abu Dhabi. Nur beim zweiten Saisonrennen in China (Ergebnis) hatte der 29-jährige Franzose mit dem fünften Platz noch ein besseres Ergebnis erzielt.
Dennoch ist Ocon am Ende des Jahres nicht vollständig zufrieden. "Es hat einen bittersüßen Beigeschmack, weil wir in den letzten zehn Rennen eigentlich so stark sein sollten", ärgert sich der Haas-Pilot. "Es schmerzt, dass wir deswegen [ein besseres Ergebnis] in der Konstrukteurs-WM verpasst haben."
Haas belegt den achten Platz, nur zehn Punkte hinter Aston Martin. "Heute konnten wir Aston Martin nicht schlagen, aber davor hätten wir mehr Punkte holen müssen", betont Ocon, der in Katar punktelos blieb und auch in Las Vegas nur wegen der Disqualifikation der beiden McLaren-Piloten überhaupt zwei Zähler erhalten hatte.
Ocon: Warum Fernando Alonso "eine Legende" ist
"Es war ein wirklich starkes Rennen", resümiert der Franzose nach dem Finale in Abu Dhabi. "Abgesehen davon denke ich, dass wir ein tolles Tempo gezeigt haben, super mit den Reifen umgegangen sind und auch gute Überholmanöver hatten." An Fernando Alonso fand Ocon am Ende allerdings keinen Weg vorbei.
"Effektiv war Fernando einfach zu stark", gibt der Haas-Pilot zu. "Er hat in diesem engen Abschnitt extrem gut gemanagt. Wir alle waren hinter ihm festgefahren, und dann hat er in den nächsten vier Kurven wieder Druck gemacht, sodass genug Abstand entstand, dass wir nicht überholen konnten."
"Er kennt immer noch die Tricks", schmunzelt Ocon. "Das regt mich auf, aber er ist unglaublich. Er ist eine Legende in den Rad-an-Rad-Duellen. Heute waren wir nicht schnell genug, um vor ihn zu kommen." Die verpassten Punkte seien "schwer zu verdauen", gesteht der 29-Jährige.
Ocon verteidigt sich gegen Lewis Hamilton
"Aber es ist schön, die Meisterschaft so abzuschließen und eine gute Basis für nächstes Jahr zu schaffen." Außerdem konnte sich der Haas-Pilot in der Schlussphase des Rennens sogar gegen Ferrari-Pilot Lewis Hamilton verteidigen. "Es ist nicht das erste Mal, dass das passiert."
"Es ist sehr schön, mit Lewis zu kämpfen", grinst Ocon über das Duell mit dem Rekordchampion. "Natürlich wäre es schön, um höhere Positionen zu kämpfen, als dort, wo wir kämpfen. Für uns war es gut, ihn hinter uns halten zu können und am Ende noch ein paar Punkte zu holen."
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"Lewis hat von dem Punkt, an dem er das Rennen gestartet hat, ein großartiges Comeback gezeigt", erinnert der Haas-Pilot an den 16. Startplatz des Briten. "Er hat eindeutig sein Talent gezeigt, und ich denke, unter normalen Umständen hätte er vor uns ins Ziel kommen sollen."
Warum der Abu-Dhabi-Erfolg für Ocon so wichtig ist
Der siebte Platz und der Erfolg, Ferrari-Star Hamilton hinter sich zu halten, waren auch psychologisch wichtig. "Ich hatte lange Zweifel, dass etwas Seltsames vor sich geht", gibt Ocon zu. "Aber irgendwann, wenn man immer weiter sucht und keine Antworten findet, muss man sich zurücksetzen und einfach denken: Vielleicht habe ich es verloren."
Nach dem Großen Preis von Monaco erreichte Ocon nicht mehr die Top 10 im Qualifying und verpasste auch im Rennen mehrfach die Punkte. Der Franzose stand sogar lange Zeit im Schatten seines Teamkollegen Oliver Bearman. Am Ende steht es im teaminternen Duell immerhin unentschieden.
"Ich war eine halbe Sekunde langsamer", blickt Ocon auf seine Tiefphase zurück. "Es war fast wie fast ein Zehntel in jeder Kurve, das ich verloren habe." In Abu Dhabi gelang dem Haas-Piloten mit dem siebten Platz endlich wieder ein wichtiges Ausrufezeichen.
"Ich bin froh, dass wir gezeigt haben, dass dem nicht so ist, dass ich es immer noch draufhabe", ist Ocon erleichtert. Er weiß allerdings auch: "Wir müssen einfach alles richtig machen und keine Details verpassen, und genau das haben wir leider getan."

