• 07. Dezember 2025 · 08:01 Uhr

Russell: "Max wird nicht davonfahren und Lando das Podium schenken"

Lewis Hamilton bremste im WM-Finale 2016 seinen Teamkollegen Nico Rosberg in Richtung Konkurrenz ein - Muss Max Verstappen die gleiche Taktik fahren?

(Motorsport-Total.com) - Greift Max Verstappen beim Saisonfinale in Abu Dhabi (hier im Liveticker verfolgen) zu einer besonderen Taktik, um seine Chancen auf den WM-Titel noch zu erhöhen? Denn ein einfacher Sieg reicht dem Niederländer nicht, um am Sonntag zum fünften Mal den WM-Pokal in die Höhe zu recken. Er wird versuchen müssen, Lando Norris noch vom Podest zu stoßen.

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Lewis Hamilton wollte 2016, dass die Konkurrenz Nico Rosberg angreift Zoom Download

"Wenn wir die erste Runde in der Reihenfolge beenden, in der wir ins Rennen gehen, dann wird er sicher nicht einfach davonfahren und Lando einen lockeren Podestplatz schenken", glaubt Mercedes-Pilot George Russell, der direkt hinter den drei WM-Aspiranten von Rang vier aus starten wird.

Das heißt, dass wir eine ähnliche Taktik wie 2016 sehen könnten, als Lewis Hamilton an der Spitze das komplette Feld einbremste. Denn damals genügte seinem Teamkollegen Nico Rosberg ein zweiter Rang hinter Hamilton, den er problemlos eingefahren hätte, wäre Hamilton an der Spitze davongezogen.

Indem er aber deutlich langsamer fuhr und ihn aufhielt, sorgte Hamilton dafür, dass die Konkurrenz zu Rosberg aufschließen konnte. Seine Hoffnung: Die Konkurrenz würde den Deutschen angreifen und sich noch zwischen die beiden schieben, damit es für ihn zum Titel reicht.

Greifen Russell und Leclerc McLaren an?

Max Verstappen ist im Grunde in einer ähnlichen Position und braucht Autos zwischen sich und Lando Norris - und wenn schon nicht dessen Teamkollege Oscar Piastri, dann vielleicht George Russell und Charles Leclerc. "Wir haben nicht die Pace, aber ich bin sicher, es wird Möglichkeiten geben", glaubt Russell.


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Die Taktik wäre in der Formel 1 zumindest nicht ungewöhnlich, meint der Brite. Vor allem auf Stadtkursen werde immer versucht, das Tempo zu kontrollieren, bevor man um die Boxenstopps herum die Lücke vergrößert. "Dafür musst du nicht wie ein Verrückter fahren oder gefährlich werden. Du kannst drei, vier Zehntel rausnehmen, und das zieht das Feld zusammen", sagt er.

"Auf manchen Strecken kannst du problemlos an bestimmten Stellen eine halbe oder sogar eine ganze Sekunde verlieren, ohne dass es gefährlich wird oder dich selbst in Gefahr bringt. Also ja, man kann erwarten, dass er das tun wird", kündigt er an.

Leclerc: WM wird nicht in meinem Kopf sein

Die Frage ist aber, wie die anderen Fahrer mit der Situation umgehen. Viele wollen nicht in den WM-Kampf eingreifen und "am Montag in den Schlagzeilen sein", wie es Fernando Alonso ausdrückt. Nur: Indem man sich komplett raushält, greift man ja wieder ein, weil man dann Norris zum Titel hofieren würde.

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Der korrekte Ansatz ist daher der von Leclerc: "In meinem Kopf wird das morgen im Rennen keine Rolle spielen", sagt er über mögliche Taktiken von Verstappen. "Das Einzige, woran ich denken werde, ist: Wie kann ich meine Leistung und das Ergebnis für Ferrari maximieren?"

"Und wenn das bedeutet, in dem Moment, in dem sie hinter mir sind, alles zu tun, um sie aufzuhalten, dann mache ich das. Wenn es heißt, nicht gegen sie zu kämpfen, weil es für meine Strategie besser ist, dann kämpfe ich nicht. Und all dieses Meisterschaftszeug wird nicht in meinem Kopf sein - denn es ist nicht meine Aufgabe, hier den einen oder den anderen zu begünstigen", so der Ferrari-Pilot.

Verstappen: 2016 war es einfacher

Verstappen selbst hält eine 1:1-Kopie von 2016 aber übrigens nicht so einfach für möglich: "Das Layout war damals anders", sagt der Red-Bull-Pilot. "Ich finde, heute bekommst du viel mehr Windschatten über die Runde, daher ist es wohl nicht mehr so leicht, so etwas zu machen."


GP Abu Dhabi, Highlights 2016

Außerdem seien die Autos komplett anders als damals. "Ich hatte das Gefühl, es war früher viel einfacher, das Feld zurückzustauen, weil die Reifen extrem überhitzt haben, wenn man nah auffuhr. Ich erinnere mich, dass man 2016 in manchen Qualifying-Runden im ersten Sektor nicht einmal voll fahren konnte, um die Reifen für den letzten Sektor zu schonen - das war zum Beispiel auch hier der Fall."

Er sagt nur: "Ich hoffe, das Rennen wird nicht unkompliziert - aber hoffentlich nicht wegen mir!"

Stella: Bummeln sorgt für Undercut-Gefahr

Bei McLaren macht man sich derweil keine große Sorgen über ein mögliches Einbremsen seitens Verstappen. Denn Teamchef Andrea Stella sieht es als Vorteil an, dass McLaren mit beiden Fahrzeugen direkt dahinter auf zwei und drei startet.

"Wenn du zu stark verlangsamst, können Untercuts zum Problem werden, du machst dich angreifbar oder riskierst, überholt zu werden", glaubt er nicht an den großen Erfolg der Bummeltaktik. Theoretisch könnte Oscar Piastri früher an die Box fahren, Verstappen überholen und selbst das Rennen gewinnen - dann würde er in der WM auf jeden Fall vor dem Niederländer landen.


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"Daher ist es definitiv gut, dass wir mit zwei Autos da sind. Das würde ich jederzeit der Situation vorziehen, dass die beiden getrennt irgendwo auf der Strecke sind", sagt Stella.

"Ich denke, wir werden interessantes Racing sehen, aber ich bin sicher, dass das alles im Rahmen von Fairness und Sportsgeist ablaufen wird."

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