Martin Brundle: Papaya-Regeln sind nicht schuld am McLaren-Fehler in Katar
Die Formel-1-Welt schmunzelt über McLaren: Der Strategiefehler in Katar brachte das Traditionsteam ins Stolpern - Experte Martin Brundle spricht über Gründe und Folgen
(Motorsport-Total.com) - McLaren hat sich beim Großen Preis von Katar einen folgenschweren Strategiefehler geleistet und den Sieg damit an Max Verstappen im Red Bull verschenkt. Zwar sind die Gründe mittlerweile weitgehend bekannt, doch nicht wenige Fans und Experten hatten auch die "Papaya-Rules" dafür verantwortlich gemacht.
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Martin Brundle glaubt nicht, dass die Papaya-Rules für den Strategiefehler verantwortlich ist Zoom Download
Denn sowohl Lando Norris als auch Oscar Piastri kämpfen noch um die Fahrer-WM, und ein gleichzeitiger Boxenstopp beider Autos hätte Norris als zweites Auto bei einem Doppelstopp benachteiligt. Eine geteilte Strategie hätte wiederum ein Auto gegenüber dem anderen bevorteilen können.
Verzichtete McLaren deshalb auf den Stopp hinter dem Safety-Car? "Ich denke nicht, dass die Papaya-Regeln McLaren geschadet haben. Ich glaube, sie haben es einfach falsch eingeschätzt", sagt Experte Martin Brundle gegenüber Sky Sports F1. "Sie dachten, sie würden später eine Safety-Car-Gelegenheit bekommen."
"Sie wollten diese Flexibilität. Fast alle anderen machten einen Doppelstopp", erinnert der frühere Formel-1-Pilot. "Andrea [Stella] meinte, er dachte, die Hälfte des Feldes würde draußen bleiben, weil sie genau am Limit waren - Runde sieben war der erste Punkt, an dem ein Boxenstopp Sinn machte."
McLaren hat "einen entscheidenden Fehler gemacht"
Allerdings habe McLaren mit dieser Vermutung völlig falsch gelegen. Mit Ausnahme von Norris und Piastri kamen alle Piloten zum Boxenstopp. "Ich glaube nicht, dass sie daran gedacht haben", ergänzt Brundle. "Ich glaube, sie dachten, dass sie strategisch das Richtige für das Rennen taten, um sich diese Flexibilität für später aufzuheben."
Die Reifen brachen jedoch nicht ein, und Max Verstappen war schnell genug, um den Sieg nach Hause zu fahren. "Natürlich hätten sie beide reinholen sollen, oder sie hätten die Strategie teilen sollen", meint der Formel-1-Experte. "Rückblick ist ein wunderbares Ding."
"Sie haben hier einen entscheidenden Fehler gemacht, und das hat das Team einen wichtigen Sieg gekostet." Brundle sieht das Team in der Verantwortung und benennt den größten Leidtragenden des Strategiefehlers: Oscar Piastri. "Ich wollte nach dem Rennen ein paar Worte bekommen."
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"Er war am Boden, weil er dieses Wochenende dominiert hat", erinnert der Experte an den Sieg im Sprint, die Poleposition und die starke Anfangsphase bis zur unglücklichen Safety-Car-Phase. "Er war mit Abstand der schnellste Fahrer auf dieser Strecke in seinem McLaren."


