• 14. Juni 2022 · 14:36 Uhr

Williams-Formel-1-Team will mit großem Update zurückschlagen

Das Williams-Formel-1-Team wird in der Konstrukteuerswertung abgehängt - Ein großes Update soll helfen, wieder in die Punkte fahren zu können

(Motorsport-Total.com) - Mit nur drei Punkten ist das Williams-Team mit Abstand das Schlusslicht der Formel-1-Saison 2022 und liegt damit auf dem letzten Platz der Konstrukteurswertung. Aston Martin konnte sich durch den starken sechsten Platz von Sebastian Vettel im Baku-Rennen von Williams lösen.

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In Aserbaidschan hatten die Williams-Piloten keine Chance Zoom Download

Williams-Pilot Alexander Albon beklagte sich am Donnerstag vor dem Wochenende in Aserbaidschan, dass sein Team mangels Updates immer weiter zurückfalle. Der Thailänder konnte zu Saisonbeginn in Australien und Miami noch in die Punkte fahren, scheiterte jedoch in allen Qualifyings außer in Bahrain bereits in Q1.

Angesprochen, ob Albons Einschätzung berechtigt ist, antwortet Dave Robson, Leiter der Fahrzeugperformance bei Williams: "Durchaus. Es ist schwierig, weil man natürlich immer mehr will, vor allem als Fahrer. Unter der Budgetobergrenze muss man neue Teile sorgfältig planen, um das Beste aus ihnen herauszuholen."

Wann kommt das Williams-Update?

"Wir haben schon verschiedene Heckflügel gebracht, einige Dinge, die streckenspezifisch sind und ein paar kleine Sachen in Barcelona um die hintere Bremsbelüftung herum. Es gab also ein paar Dinge, aber bisher noch nichts Großes", sagt Robson.

Er deutet zudem an, dass ein großes Update bei Williams in den nächsten Rennen kommen wird: "Wir haben es im Windkanal jetzt freigegeben. Es geht nur noch darum, es so schnell wie möglich zu produzieren. Das Paket ist auf dem Weg. Wann genau wir es ausliefern werden, wird sich hoffentlich in den nächsten Tagen klären."

Infolge des neuen Reglements und des Budgetdeckels sei es logisch, größere Updates zu bringen, als viele kleine: "Wir sind immer noch dabei, die neuen Aerodynamikregeln zu verstehen. Wir schauen uns auch an, was die Konkurrenz macht, um zu verstehen, wie sich eine kleine Änderung auswirkt", so Robson.

Williams rätselt am Grundkonzept des Autos

"Wenn die Regeln ausgereifter sind und man sie besser versteht, kann man hier und da etwas mehr optimieren und die Dinge in kleineren Stücken bringen. Ich denke, jetzt wird man eher größere Pakete sehen."


Fotostrecke: Formel-1-Technik: Detailfotos beim Aserbaidschan-Grand-Prix 2022

Anders als Aston Martin habe man sich zudem bereits vor der Saison zumindest langfristig auf ein Konzept festgelegt, obwohl das Team "mittelfristig immer noch versucht herauszufinden, was das beste Grundkonzept ist".

"Langfristig haben wir uns auf jeden Fall festgelegt", sagt Robson, der betont, dass Williams nach und nach alle Teile verbessern werde: "Wir haben mit dem Frontflügel angefangen und arbeiten uns rückwärts vor."

"Ich bin sicher, dass es viele verschiedene Möglichkeiten gibt, und wir wissen noch nicht, was das Beste ist. Kurzfristig und für den Rest der Saison denke ich, dass wir uns auf ein Konzept festgelegt haben, das sich leicht von dem unterscheidet, was man jetzt sehen kann."

Robson: Neuer Heckflügel nur für Baku hätte sich nicht gelohnt

Einige Teams wie Alpine und Ferrari haben extra für das Wochenende in Baku einen Heckflügel mit weniger Abtrieb, aber auch weniger Luftwiderstand entwickelt. Die Philosophie, nur für ein bestimmtes Rennen ein extra Teil anzufertigen, teilt man bei Williams laut Robson nicht unbedingt.

"Wir haben darüber diskutiert, einen noch kleineren Heckflügel für hier zu bauen, der meiner Meinung nach ein bisschen schneller gewesen wäre. Aber ich glaube nicht, dass wir den bei den nächsten drei oder vier Rennen gebraucht hätten und wahrscheinlich würde man ihn erst wieder in Spa oder Monza einsetzen."

"Lohnt es sich also, das nur für Baku zu machen? Ich denke, am Ende haben wir entschieden, dass es nicht so ist", erklärt Robson. "Wenn man sich Alpine anschaut, haben sie offensichtlich einen etwas anderen Weg eingeschlagen. Aber wir hatten das Gefühl, dass es hier nicht das Richtige ist, weil wir uns für die nächsten Rennen etwas vorgenommen haben."

Williams hat weniger Bouncing-Probleme

Über den Verlauf der Saison ist der Williams immer etwas leichter geworden. Dies wurde nicht nur durch das immer schwärzer werdende Farbschema bedingt, sondern auch durch leichtere Teile im Allgemeinen.

"Das Farbthema hat sich nach dem ersten Europa-Rennen [Imola] für uns erledigt", sagt Robson. "Aber andere Teile des Autos sind leichter geworden, der Heckflügel zum Beispiel. Auch einige Teile der Karosserie sind etwas leichter sowie einige der Teile im Inneren des Autos."

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In Bahrain war fast das gesamte Williams-Auto noch dunkelblau gefärbt Zoom Download

Williams scheint zudem ein Auto zu haben, was nicht so stark mit dem Porpoising zu kämpfen hat: "Ich glaube nicht, dass es für uns im Moment bei jedem Rennen ein Schritt ins Ungewisse ist. Am Unterboden, den wir hier in Baku haben, hat sich abgesehen von der zusätzlichen Strebe, die wir beim Bahrain-Test zum ersten Mal eingebaut und in Saudi-Arabien leicht geändert haben, nichts verändert."

"Wir verstehen bei diesem Auto ziemlich gut, was es auslöst. Wir verstehen die Daten, die uns sagen, ob wir noch weiter ans Limit gehen können oder ob es Probleme geben wird. Ich muss aber zugeben, dass wir immer noch nicht ganz verstehen, was da genau vor sich geht."

"Wenn wir also einen neuen Unterboden einführen, könnten wir einen bösen Schock bekommen. Das wird also interessant sein, und man muss es im Auge behalten", erklärt der Leiter für Fahrzeugperformance von Williams.

"Ich denke, dass die Unebenheiten hier in Baku definitiv nicht hilfreich waren. Aber wenn es so einfach wäre, würden einige der größeren Teams nicht damit zu kämpfen haben. Ich bin sicher, es steckt mehr dahinter, ich weiß nur noch nicht was."

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