• 27. März 2022 · 09:15 Uhr

Toto Wolff ärgert Hamilton-Aus: "Ist richtig ins Auge gegangen"

Lewis Hamilton hat sich schon in Q1 aus dem Qualifying verabschiedet und macht ein schlechtes Set-up dafür verantwortlich - Sonntag Start aus der Boxengasse?

(Motorsport-Total.com) - Wer erst nach Q1 den Fernseher für das Qualifying der Formel 1 in Saudi-Arabien eingeschaltet hat, der dürfte sich verwundert die Augen gerieben haben. Denn Rekordweltmeister Lewis Hamilton war zu diesem Zeitpunkt bereits überraschend ausgeschieden. Als 16. blieb der Mercedes-Pilot bereits im ersten Abschnitt hängen - das hat es seit mehr als vier Jahren nicht gegeben.

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Lewis Hamilton verlor im Set-up-Dschungel etwas den Durchblick Zoom Download

Grund war aber kein Unfall oder Fahrfehler, sondern schlichtweg ein falsches Set-up, wie Hamilton nach der Session erklärt. Der Brite hatte sich am Set-up orientiert, das er zuvor im dritten Training verwendet hatte, weil er trotz Platz elf damit zufrieden war.

"Ich habe dann versucht, in eine ähnliche Richtung zu gehen, aber vielleicht habe ich es etwas zu weit getrieben und das Auto war unfahrbar", sagt er. "Es ist so nervös." Hamilton legt nach: "Ich verstehe es nicht. Es war einfach plötzlich schwierig zu fahren - schwieriger als jemals zuvor. Es war ein Albtraum."

"Ja, auf Lewis' Seite haben sie ein Experiment versucht, das richtig ins Auge gegangen ist", bestätigt Motorsportchef Toto Wolff bei 'Sky'. "Die Margen sind so gering und dann hat er überhaupt keinen Grip auf der Hinterachse gehabt und dann ist er natürlich sofort weg vom Fenster."

Hinzu kam, dass der Mercedes auf den Geraden ziemlich langsam war - ob es allerdings an fehlender Motorenleistung oder an zu viel Luftwiderstand liegt, vermag der Brite nicht zu sagen. "Aber eigentlich hat sich der Motor ganz gut angefühlt."

Deutlich hinter George Russell

Dass es Hamilton schwer haben würde, hatte sich schon vor seinem letzten Versuch angedeutet, als er sich in Gefahr des Ausscheidens befand. Ein letzter Versuch brachte ihn kurz über den virtuellen Strich, doch als Aston Martins Lance Stroll seine Zeit unterbot, stand das Aus fest.


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Seine Performance hatte dabei übrigens nichts mit der ganzen Situation rund um den gestrigen Raketenangriff in Dschidda zu tun, wie er betont: "Nein. Wir sind Profis, wir blenden alles aus", winkt er ab.

Was es für ihn besonders bitter macht: Teamkollege George Russell zeigte mit seinem Einzug in Q3, dass der Mercedes fähig war, in die Top 10 zu fahren. In Q1 war der Mercedes-Neuling sieben Zehntelsekunden schneller. "Wenn das andere Auto so schnell ist, dann ist es enttäuschend, dass ich nicht in der Lage bin, zu liefern", hadert Hamilton.

Start aus der Boxengasse?

Für den siebenmaligen Weltmeister ist es das erste Q1-Aus seit Brasilien 2017, als er im Qualifying verunfallte und keine Zeit setzte. Das letzte Q1-Aus mit gefahrener Zeit kam in Spa 2016 - damals stand eine Strafversetzung ans Ende des Feldes aber bereits fest, sodass er nur eine Alibi-Zeit fuhr.


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Für den Sonntag steht Hamilton von Startplatz 16 ein schwieriger Grand Prix bevor, für den er selbst nicht besonders optimistisch ist: "Ich habe das gleiche Auto wie im Qualifying, von daher erwarte ich nicht, so weit nach vorne zu kommen. Aber ich werde alles geben."

Eventuell zieht sein Team sogar noch den besonderen Joker und lässt Hamilton aus der Boxengasse starten. Dafür dürfte er dann das Auto umbauen und so eventuell etwas fahrbarer für ihn machen. "Das Auto war unfahrbar, von daher ist es vielleicht nicht wert, von meinem Startplatz zu starten", sagt er.

Wolff: Werden das Ruder herumreißen

Toto Wolff denkt hingegen schon über das Rennen hinaus. Zwar glaubt er, dass Hamilton im Rennen noch weiter nach vorne kommen wird, "aber es fehlt uns einfach an Pace und jetzt kommt der Punkt, wo wir uns wirklich zusammenreißen müssen, weil das ist nicht so wie wir uns das vorstellen."

Mercedes werde alles Mögliche tun, um wieder zurückzukommen, doch der Österreicher betont auch, dass man auch 2013 in einer schwierigen Lage war. "Und wir haben auch dort das Ruder dann umgedreht, haben dann Rennen gewonnen in weiterer Folge", so Wolff. "Und das werden wir auch hier tun."

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