• 11. Dezember 2020 · 18:04 Uhr

McLaren: Kompromiss im Training durch 2021er-Tests mit Unterboden

Was sich McLaren vom Formel-1-Finale in Abu Dhabi verspricht und warum Lando Norris und Carlos Sainz auf weichen Reifen noch zu langsam sind

(Motorsport-Total.com) - Zehn Punkte trennen McLaren vom dritten Platz in der Konstrukteurswertung der Formel 1, den man Racing Point beim Finalrennen in Abu Dhabi noch abjagen will. Doch nach dem Freitagstraining auf dem Yas Marina Circuit wähnen sich Lando Norris und Carlos Sainz noch nicht optimal vorbereitet auf den Grand Prix am Sonntag.

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McLaren hat noch Chancen auf den dritten Platz in der Konstrukteurswertung 2020 Zoom Download

Zwar hat speziell Norris in der Tageswertung mit P4 hinter Mercedes und Red Bull überzeugt, aber auf eine schnelle Runde hat McLaren noch Sorgen. Sainz bringt es auf den Punkt: "Noch verstehen wir nicht, weshalb unser Fahrzeug mit Soft-Reifen nicht deutlich besser wird. Das müssen wir uns anschauen, gerade beim Set-up."

Teamchef Andreas Seidl bestätigt diesen Eindruck. Er sagt bei 'Sky': "Wir haben heute einen größeren Sprung mit dem Soft-Reifen erwartet. Der ist nicht gekommen bei allen Autos. Aber ich glaube wir müssen die Detailanalyse abwarten." Erst danach lasse sich eine Prognose wagen, ob McLaren im Qualifying in Q2 vielleicht mit Medium antreten werde oder doch mit Soft.

Komplettes Mittelfeld innerhalb von zwei Zehnteln

Insgesamt habe das Team "zwei gute Sessions" gehabt, meint Seidl. Man habe das geplante Testprogramm ohne größere Zwischenfälle abgespult. "Wir waren auch happy mit der Performance. Es war ein guter Auftakt. Und jetzt müssen wir schauen, dass wir am Samstag noch einen weiteren Schritt machen können." Es gehe schließlich "extrem eng" zu im Formel-1-Mittelfeld hinter der Spitze.


Fotos: McLaren, Grand Prix von Abu Dhabi


Das bestätigt ein Blick auf das Tagesergebnis in Abu Dhabi: Norris auf P4 und Sainz auf P12 liegen innerhalb von knapp zwei Zehnteln. In dieser Gruppe mischen neben McLaren auch Racing Point, Renault, Ferrari und AlphaTauri mit.

Umso wichtiger ist es laut den McLaren-Fahrern, von Anfang an in Abu Dhabi eine gute Basis zu haben. "Der Auftakt", meint Sainz, "war schon mal besser als in Bahrain. Unser Auto scheint sich hier eher wohlzufühlen."

McLaren mit besserer Basis als in Bahrain

Norris denkt ähnlich: "In Bahrain hatten wir noch mit dem Auto gekämpft. Heute war es besser, wenn auch nicht perfekt. Ich fühlte mich aber von der ersten Runde an wohler und wir waren im Direktvergleich zu den anderen Teams auch konkurrenzfähiger."

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McLaren-Fahrer Lando Norris auf dem Weg zu P4 im zweiten Freien Training Zoom Download

McLaren gehe "zufriedener" als in Bahrain in das weitere Wochenende. "Es ist ein guter Anfang", sagt Sainz. "Es gibt aber noch einiges, was wir optimieren müssen."

Für Teamchef Seidl ist außerdem die Reifennutzung im Rennen ein Fragezeichen, weil das zweite Freie Training durch eine Rotphase unterbrochen wurde. "Die Versuche waren zu kurz, um wirklich zu sehen, wie sich die Reifen über die Distanz verhalten." Man habe bisher "nichts Auffälliges" erkannt, aber eben auch nur "limitierte Daten", sagt Seidl.

Aero-Tests für 2021 eine Ablenkung?

Und nebenbei war McLaren eines der Teams, das im Freien Training auch Tests für die Formel-1-Saison 2021 absolvierte, zum Beispiel mit einem modifizierten Unterboden.

"Mit jeder einzelnen Einheit lernst du etwas für das kommende Jahr dazu", erklärt Norris, der McLaren-Fahrer bleibt. "Es ist schon schwierig: Wir wollen uns natürlich auf 2021 vorbereiten, aber gleichzeitig auch die Leistung für dieses Wochenende maximieren. Du musst also Kompromisse eingehen. Das ist uns heute aber ganz gut gelungen."

Und es steht viel auf dem Spiel, betont Seidl mit Blick auf die WM-Tabelle. "Im Moment ist Racing Point Favorit [auf P3]. Trotzdem gehen wir das Rennwochenende ganz klar so an, mit dem klaren Ziel, Punkte gutzumachen."

"Wir haben ein gutes Auto, zwei gute Fahrer. Und wir haben schon mehrmals in dieser Saison mehr als zehn Punkte auf Racing Point gutgemacht. Wir hoffen, den Kampf bis zur letzten Runde in Abu Dhabi offenhalten zu können", meint Seidl.

Drei Mal in diesem Jahr hat McLaren Racing Point in einem Rennen um zehn oder mehr Punkte geschlagen, war in sieben von bisher 16 Rennen besser als das gegnerische Team. Das bedeutet aber auch: In neun Fällen hat Racing Point besser abgeschnitten als McLaren.

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