• 24. November 2018 · 19:09 Uhr

Honda-Schaden verhagelt Pierre Gasly letztes Qualifying mit Toro Rosso

Beide Toro Rosso scheitern im Abu-Dhabi-Qualifying früh: Pierre Gasly rollt mit defektem Zylinder aus, Brendon Hartley kämpft mit Reifen und Balance

(Motorsport-Total.com) - Lange Gesichter bei Toro Rosso nach dem Qualifying zum Großen Preis von Abu Dhabi: Beide Fahrer schieden bereits im ersten Quali-Segment aus und starten beim Saisonfinale der Formel-1-Saison 2018 von weit hinten (Formel 1 2018 live im Ticker!). Brendon Hartley verpasste mit seiner Zeit von 1:37,994 Minuten und Position 16 wie zuletzt in Brasilien den Einzug ins Q2 nur um einen Platz. Nur sechs Hundertstelsekunden fehlten ihm auf den Q2-Cut (Kevin Magnussen, am Ende 13.). Noch schlimmer erwischte es Pierre Gasly: Der Franzose rollte in seinem letzten Qualifying für Toro Rosso mit einem defekten Zylinder aus und startet am Sonntag nur von Position 17.

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Pierre Gasly musste seinen STR13 kurz vor Ende von Q1 abstellen Zoom Download

Am Ende fehlten ihm 0,172 Sekunden auf seinen Teamkollegen. Dabei hätte es Gasly fast noch in den zweiten Quali-Abschnitt geschafft. Bei seinem zweiten Versuch in Q1 lief zunächst alles nach Wunsch: "Vor der letzten Kurve hatte ich sechs Zehntel Vorsprung, wir wären locker auf Platz 11 oder 12 gesprungen. Ich fühlte mich gut im Auto, als ich plötzlich 200 oder 300 Meter vor der Linie an Leistung verlor. Ein Zylinder fiel aus und die ganze Power war weg. Als ich nach Kurve 21 wieder aufs Gas stieg, passierte überhaupt nichts mehr", schildert er den bitteren Moment aus seiner Sicht.

Eine Enttäuschung, mit der der 22-Jährige sichtlich zu kämpfen hatte. "Das ist natürlich nicht das, was ich mir in meinem letzten Quali mit Toro Rosso gewünscht hatte", seufzt der künftige Red-Bull-Pilot. "Heute hätten wir sicher um Position 11 oder 12 kämpfen können. Vielleicht hätte es nicht fürs Q3 gelangt, aber wir wären nahe an den Top 10 dran gewesen", glaubt er.

Beide Piloten einig: Q2 wäre drin gewesen

Beim Team aus Faenza heißt es jetzt erst mal Schadensanalyse zu betreiben, um Gasly am Sonntag eine kleine Aufholjagd zu ermöglichen. "Schon möglich, dass wir den Motor fürs Rennen wechseln müssen, aber ich habe noch einen übrig. Mal sehen, was die Jungs tun müssen, aber zumindest bekomme ich dafür wohl keine Strafe", hofft Gasly. Bei Antriebspartner Honda verspricht man rasche Aufklärung: "Wir werden uns über Nacht auf Fehlersuche begeben, damit wir gut vorbereitet ins Rennen gehen können", sagt Technikchef Toyoharu Tanabe.

Für das rechnet sich Gasly durchaus noch Chancen aus - trotz Startplatz 17. "Heute waren wir mit einem neuen Unterboden unterwegs, und obwohl ich im dritten Training wegen einiger Probleme nur ein paar Runden machen konnte, fühlte sich das Auto gut an. Das Rennen am Sonntag ist sehr wichtig für mich. Dieses Team hat so viel für mich gemacht. Sie haben mir die Chance gegeben, mich in der Formel 1 zu beweisen, da will ich alles geben, um mit einer starken Leistung die Saison zu beenden."

Eine starke Leistung hätte auch Teamkollege Brendon Hartley dringend nötig - noch immer steht der Neuseeländer vor einer ungewissen Zukunft und muss um sein Cockpit bei Toro Rosso fürchten. Da hilft es nicht, dass er wie schon in Brasilien den Einzug ins Q2 nur um Haaresbreite verpasste, zumal er selbst zugibt: "Wir hätten schon gedacht, dass wir in den zweiten Abschnitt kommen würden. Im dritten Freien Training war ich noch auf Platz 12. Es war wieder einmal sehr eng, aber letztlich hatte ich nicht die Balance am Auto, die ich mir wünsche."

Reifen: Hartley schimpft auf die Hypersoft-Pirellis

Doch woran genau hakte es, dass Hartley nicht an seine Platzierung aus der Mittagssession anknüpfen konnte? "Die Streckenbedingungen waren komplett anders als noch ein paar Stunden zuvor. Deshalb konnten wir wohl nicht das Maximum aus dem Auto herausholen", so der 29-Jährige, der schon am Freitag mit der Abstimmung seines STR13 zu kämpfen hatte. "Wir haben viele Änderungen für heute gemacht, um das Untersteuern, das wir im zweiten Freien Training hatten, in den Griff zu bekommen. Wahrscheinlich sind wir damit ein wenig übers Ziel hinausgeschossen. Ich war dann auf meinem letzten Quali-Run überhaupt nicht mehr zufrieden mit meinem Auto."


Grand Prix von Abu Dhabi - Samstag

Neben der Balance geben Hartley auch die Pirelli-Reifen weiter Rätsel auf. "Jeder hier sagt dir wahrscheinlich dasselbe: Es ist extrem schwierig, die Reifen in das richtige Temperaturfenster zu bekommen. Speziell der Hypersoft - wenn der zu heiß wird, dann funktioniert er nicht mehr. Hier ist der Asphalt sehr warm und dann wird es immer im letzten Sektor der Runde ein Problem. Wir schleichen auf unserer Outlap aus der Box ja geradezu, um diese Reifen im Fenster zu halten. Dabei geht's gar nicht so sehr um den Reifenabbau, der ist okay. Es ist nur die Temperatur, die man managen muss. Und das war heute sehr schwer und wir haben es wohl nicht ganz hinbekommen", seufzt er.

Und so klammert sich Hartley an das Prinzip Hoffnung und verweist darauf, dass er beim Longrun am Freitag und beim Rennen in Brasilien den Kniff gefunden hätte, wie er mit den Reifen umzugehen hat. "Wir haben uns hier bislang hauptsächlich auf unsere Rennpace konzentriert. Wir müssen morgen eine schlaue Strategie wählen, dann ist noch was drin." Toro-Rosso-Cheftechniker Guillaume Dezoteux hat ebenfalls die Reifenstrategie im Blick und meint: "Die Jungs, die morgen auf Hypersoft starten, könnten einige interessante Situationen zu meistern haben. Wir werden das im Blick haben und uns überlegen, wie wir mit unserer Strategie noch ein paar Punkte ergattern können."

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