• 27. August 2013 · 09:42 Uhr

Schlechte Starts? Coulthard: "Webber ist dabei ein Faktor"

Der ehemalige Formel-1-Pilot macht bei Mark Webber Nervosität aus und glaubt nicht an eine Benachteiligung des Australiers - Schotte denkt an seine aktive Zeit

(Motorsport-Total.com) - Während Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel beim Großen Preis von Belgien einen guten Start hinlegte, Lewis Hamilton so in der ersten Runde kassieren und einen ungefährdeten Sieg einfahren konnte, hatte Teamkollege Mark Webber abermals mit einem schlechten Start zu kämpfen, bei dem der Australier eine Menge Plätze verlor. Nach Startplatz drei landete der 36-Jährige am Ende auf dem fünften Rang. Für den ehemaligen Formel-1-Piloten David Coulthard ist Webber dabei der größte Faktor. Der Schotte denkt an seine aktive Zeit zurück und glaubt nicht, dass man ihm bei Red Bull zweitklassiges Material zur Verfügung stellt.

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Coulthard (hier 2008) sieht in Webber einen Faktor bei dessen schlechten Starts Zoom Download

Nach der Analyse des Schotten ist Webber an seiner Start-Misere nicht ganz unschuldig. "Mark hatte eine Reihe von schlechteren Starts in der vergangenen Zeit und ich glaube, er ist dabei ein Faktor", so Coulthard gegenüber 'BBC'. Er weiß: "Starts werden durch Software und die Reaktion des Fahrers definiert. Das ist es. Kupplungskontamination und -Vorbereitung sind Variablen, aber es macht für Red Bull keinen Sinn, Webber eine andere Kupplung als Vettel zu geben."

Dass es beim Starten vor allem auf dem Fahrer ankommt, belegt Coulthard mit einem Beispiel aus seiner aktiven Zeit. "Wenn ich mich an meine Tage in der Formel 3 zurückerinnere, konnte der Brasilianer Rubens Barrichello nicht starten, während ich es konnte. Das gleiche Auto; die gleiche Kupplung", erinnert er sich und fügt hinzu: "Die einzige Variable war der Fahrer."

Schotte laut eigenen Aussagen beim Start immer optimistisch

"Die einzige Variable war der Fahrer."David Coulthard
Der ehemalige McLaren-und Red-Bull-Pilot kommentiert für das 'BBC'-Fernsehen. Vor dem Start in Spa konnte er sich ein Bild vom Australier machen. Dieser habe da bereits Nerven gezeigt, so der 42-Jährige. "Als wir Webber vor dem Rennen interview haben, hat er sich betont beunruhigt gezeigt bezüglich eines möglichen schlechten Starts", berichtet Coulthard. "Er war bereits aufgeregt."

Fotos: Mark Webber, Großer Preis von Belgien


"Wohingegen ich immer daran geglaubt habe, dass ich einen guten Start haben werde", schaut Coulthard auf seine eigene Zeit zurück. Das Selbstvertrauen am und für den Start ist der Schlüssel für ein erfolgreiches Rennen, weiß der Schotte. "Und ich bin sicher, Alonso ergeht es ebenfalls so. Es ist kein Zufall, dass er brillante erste Runden fährt", analysiert er eine der Stärken des Spaniers.

Die Probleme von Webber bei Red Bull sind dem Schotten nicht entgangen: "Du musst kein Genie sein um Dinge, die passiert sind und Zeugs, das dieses Jahr erzählt wurde, herauszufinden: Dass Webber aktuell mit Red-Bull-Teamchef Christian Horner nicht glücklich ist und umgekehrt", so Coulthard. Einen Bezug zu den schlechten Stars hält er dabei aber für utopisch. "Das hat keinen Zusammenhang mit der technischen Performance an Webbers Auto, den Ingenieuren oder Mechanikern."

Keine zweitklassige Ausstattung

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In Melbourne 1998 musste der Schotte Häkkinen den Sieg überlassen Zoom Download

An einen denkt Coulthard dabei besonders. "Der Technische Direktor von Red Bull, Adrian Newey nimmt es persönlich, wenn ein Auto nicht die Performance abliefert. Es geht einfach nicht in seinen Kopf, Dinge zu denken wie: 'Das führende Auto hat gewonnen, was kümmert mich das andere?'", sagt er über den Briten, mit dem er unter anderem bei McLaren zusammengearbeitet hat. "Newey achtet auf jedes Detail. Und Adrian mag Mark - und Mark mag Adrian", betont er.

Wenn Coulthard an seine Zeit bei McLaren zurückdenkt, wo sein Teamkollege Mika Häkkinen zweimal die Weltmeisterschaft gewinnen konnte, kommt er zum Entschluss: "Zu keiner Zeit habe ich gedacht, dass ich zweitklassige Ausstattung bekommen würde. Ich habe einfach nicht gedacht, dass ich bei den Boxenstopps bevorzugt werde oder bei der psychologischen Unterstützung und so weiter." Auch wenn Coulthard mal mehr und mal weniger den Adjutanten des Finnen spielen musste - zum Beispiel beim Saisonauftakt in Australien 1998, wo er Häkkinen nach Aufforderung vom damaligen Teamchef Ron Dennis demonstrativ vor der Haupttribüne passieren ließ.

Trotzdem hebt der Schotte hervor: "Wenn es eine Gelegenheit gab, wo ein Motor zur Verfügung stand, der ein bisschen mehr Power hatte, dann hat es absolute Sinn gemacht, diesen Mika zu geben. Die überwiegende Mehrheit der Zeit ist das allerdings nicht passiert." Es sei aber stets darauf geachtet wurden, eine faire Aufteilung hinzubekommen. "Vielmehr haben wir die Motorennummern ausgewählt um sicherzustellen, dass es komplett zufällig ist", so Coulthard abschließend.

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