• 28. Februar 2010 · 17:13 Uhr

Hamilton Sieger im finalen Test-Showdown

Am letzten Testtag dieses Winters zeigten einige Teams endlich, was Sache ist - McLaren knapp vor Red Bull - Sieben Teams innerhalb einer halben Sekunde

(Motorsport-Total.com) - Auf dem 4,655 Kilometer langen Circuit de Catalunya in Barcelona fand heute der 15. und letzte offizielle Testtag dieses Winters statt. Nachdem die Zeiten bisher wegen der unterschiedlichen Benzinmengen kaum eingeschätzt werden konnten, nutzten die meisten der elf anwesenden Teams heute die Gelegenheit, das Potenzial ihrer neuen Boliden zumindest annähernd auszuloten.

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Lewis Hamilton hatte während der heißen Zeitenjagd knapp die Nase vorne Zoom Download

Am spannendsten waren die letzten eineinhalb Stunden vor der Mittagspause, in denen es richtig zur Sache ging, weil die Topteams allesamt mehrere Runs von drei bis fünf Runden Länge einlegten, um für das erste Saisonqualifying am 13. März in Manama zu üben. Das großteils in jener Phase entstandene Tagesklassement muss noch immer nicht die ganze Wahrheit über das Kräfteverhältnis 2010 sprechen, sollte aber zumindest eine halbwegs seriöse Referenz darstellen.

Wie "echt" waren die heutigen Zeiten?

Die Bestzeit ging am Ende knapp an Lewis Hamilton, der den Kurs in 1:20.472 Minuten meisterte. Damit unterbot der McLaren-Pilot die bisherige Wochenbestmarke von Nico Hülkenberg (Williams), der am Freitag in 1:20.614 Minuten gestoppt wurde, nur knapp. Daraus den Schluss zu ziehen, dass die Teams auch heute noch stark gemauert haben, ist allerdings insofern falsch, als die Bedingungen wegen des starken Windes trotz der trockenen Fahrbahn deutlich schlechter waren.

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Für Sebastian Vettel gab es von Red Bull heute einen halben Testtag extra Zoom Download

Erster Verfolger von Hamilton war Mark Webber, der den RB6 erst am Nachmittag von Sebastian Vettel übernehmen durfte. Die beiden Red-Bull-Piloten landeten auf den Plätzen zwei und fünf und waren durch weniger als zwei Zehntelsekunden voneinander getrennt. Generell scheinen die etablierten Teams auch diese Saison wieder extrem eng beisammen zu liegen - sieben von elf Autos blieben innerhalb von nur einer halben Sekunde!

Darunter auch Felipe Massa, dessen Tag mit einer langen Reparaturpause in der Ferrari-Box begann. Doch der Brasilianer belegte schlussendlich den dritten Rang, gefolgt von Überraschungsmann Adrian Sutil. Letzterer führte am Vormittag eine Rennsimulation durch, ließ dann aber Benzin aus dem Tank nehmen und schrammte nur um 0,139 Sekunden an der Tagesbestzeit vorbei. Damit war der Force-India-Pilot heute auch schnellster Deutscher im Feld.

Schumacher mit geringem Rückstand

Michael Schumacher belegte hinter Vettel den sechsten Platz, nur 0,273 Sekunden hinter Hamilton. Der Deutsche testete am Vormittag den Speed auf eine Runde und schwenkte am späten Nachmittag auf eine Rennsimulation um. Diese musste er wegen dreier roter Flaggen in der letzten Stunde der Session mehrfach unterbrechen. Generell übten viele Teams Prozeduren wie Boxenstopps, Schnellreparaturen etwa der Frontpartie oder ähnliches.


Fotos: Testfahrten in Barcelona


Topzeiten markierten außerdem noch Rubens Barrichello (Williams) und Kamui Kobayashi (Sauber). Beide lösten heute zwei rote Flaggen aus: Barrichello leistete sich zunächst einen Dreher in der Repsol-Kurve und blieb später mit einem Hydraulikschaden stehen, während Kobayashi gleich zweimal von der Technik im Stich gelassen wurde. Die fünfte und letzte rote Flagge verursachte Lotus-Pilot Heikki Kovalainen knapp eine Viertelstunde vor Schluss.

Lotus bisher bester Neuling

Lotus arbeitete heute an der Gewichtsverteilung für die ersten Saisonrennen und machte wieder den deutlich solideren Eindruck als das ebenfalls neue Virgin-Team - Kovalainen nahm Lucas di Grassi knapp eine Sekunde ab. Di Grassi startete mit einem neuen Getriebe in den Tag, litt aber schon am Vormittag wieder an den altbekannten Hydraulikproblemen und büßte am Nachmittag weitere Fahrzeit ein. Somit drehte er wieder weniger Runden als alle anderen Fahrer.

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Viele Teams übten die Boxenstopps, hier Mercedes mit Michael Schumacher Zoom Download

Von den etablierten Teams schafften nur zwei nicht den Anschluss an die Spitze: Toro Rosso mit Sébastien Buemi und Renault mit Robert Kubica. Gut möglich aber, dass diese Rennställe darauf verzichteten, sich an der Zeitenjagd zu beteiligen. Toro Rosso verbrachte die meiste Zeit damit, experimentelle mechanische Setups auszuprobieren, während bei Renault ein neuer Frontflügel montiert und im Renntrimm getestet wurde.

Noch während der Session begannen die elf anwesenden Teams damit, für die Heimreise zu packen. Schon in zwei Wochen steht der Saisonauftakt auf dem Programm. Ob dann auch Campos, US F1 und Stefan am Start sein werden, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Getestet hat diesen Winter jedenfalls keines dieser Teams. Insofern wäre es keine Überraschung, sollten am 14. März nicht die geplanten 26 Autos dabei sein...

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