McLaren fokussiert im Titelkampf: Emotionen bleiben außen vor

(Motorsport-Total.com) - Während sich die Formel-1-Saison ihrem dramatischen Höhepunkt nähert, gibt sich McLaren Racing CEO Zak Brown selbstbewusst. Das Team aus Woking will sich in den verbleibenden drei Rennen nicht von Emotionen leiten lassen.

Die Fahrerwertung könnte kaum enger sein. Lando Norris führt die Tabelle mit 24 Punkten Vorsprung vor seinem Teamkollegen Oscar Piastri an. Der Australier wiederum liegt 25 Zähler vor Red-Bull-Pilot Max Verstappen.

Drei Piloten im Rennen um den Titel, drei verbleibende Rennwochenenden. Diese Konstellation verspricht höchste Spannung bis zum Schluss. Brown weiß um die Brisanz der Situation, betont jedoch die Wichtigkeit von Besonnenheit.

Keine Panik trotz erhöhtem Druck

Im High Performance Podcast äußerte sich Brown ausführlich zur Herangehensweise seines Teams. Der CEO rechnet fest mit weiteren dramatischen Wendungen bis zum Saisonende.

"Ich wäre sehr überrascht, wenn es bis zum Ende nur langweilige Rennen geben würde. Was ich nicht weiß, ist, was passieren wird, was aufregend sein wird, was für Drama sorgen wird", erklärte Brown.

Doch statt sich von Unsicherheit lähmen zu lassen, zieht der Teamchef Kraft aus den bisherigen Erfahrungen der Saison. McLaren habe in diesem Jahr bereits diverse kritische Situationen gemeistert.

Lehren aus Abu Dhabi als Blaupause

Brown verwies auf das spektakuläre Saisonfinale des Vorjahres in Abu Dhabi, das McLaren trotz widrigster Umstände für sich entscheiden konnte. Die Ausgangslage schien perfekt mit den Startplätzen eins und zwei.

"Unsere gesamte Welt veränderte sich in Kurve eins", schilderte Brown die plötzliche Dramatik. Während Norris brillierte, musste Piastri Boden gutmachen. Das Team konzentrierte sich auf das Wesentliche.

"Wir haben unser Vorgehen nicht geändert. Wir sind nicht in Panik geraten", betonte der CEO. Diese Ruhe zahlte sich am Ende aus und brachte McLaren den erhofften Erfolg.

Millimeterarbeit entschied über den Erfolg

Besonders eindrucksvoll schilderte Brown den entscheidenden Boxenstopp, der letztlich über Sieg oder Niederlage entschied. Die McLaren-Crew benötigte exakt zwei Sekunden für den Reifenwechsel.

"Hätten wir einen 2,7-Sekunden-Boxenstopp gemacht, wäre Lando vor Carlos rausgekommen, aber Carlos hätte ihn in seiner DRS erwischt, die im zweiten Sektor sehr stark ist", analysierte Brown die Situation.

Carlos Sainz hätte Norris definitiv überholt. Die Ungewissheit, ob der Brite die Position zurückerobert hätte, wollte der Teamchef gar nicht erst erleben müssen.

Bewährtes Rezept für die Schlussoffensive

Am Ende entschieden sieben Zehntelsekunden über 24 Rennen hinweg über den Weltmeistertitel. Diese Erkenntnis unterstreicht die Bedeutung fehlerfreier Arbeit unter extremem Druck.

Mit dem Grand Prix von Las Vegas vom 20. bis 22. November beginnt das finale Triple-Header-Wochenende der Saison. Browns Devise bleibt unverändert klar. "Wir sind so fokussiert, und wir werden nicht zulassen, dass Emotionen uns davon abbringen, einfach weiterzumachen mit dem, was wir tun", erklärte der Amerikaner.

Egal ob in Brasilien, Abu Dhabi oder einem anderen Rennen etwas Unerwartetes passiert, McLaren wird nach den gleichen Prinzipien handeln. Diese mentale Stärke könnte den Unterschied machen, wenn es am meisten darauf ankommt.