• 24. September 2022 · 13:04 Uhr

Kein Interesse an der Formel 1: BMW setzt ganz auf Sportwagen

Was dran ist an den Gerüchten, dass BMW bei McLaren einsteigen könnte, und warum ein anderes Projekt in München höher priorisiert wird als die Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Mercedes ist schon drin in der Formel 1, Audi kommt 2026 und Porsche hat die Hoffnung, doch noch einen Weg in die Königsklasse zu finden, zumindest noch nicht ganz aufgegeben. Das sind drei der fünf bekanntesten deutschen Automarken. Der Volkswagen-Konzern hat alle Motorsportaktivitäten seiner Hausmarke Volkswagen beendet. Bleibt nur noch BMW.

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Andreas Roos (Leiter BMW M Motorsport) und Frank van Meel (CEO BMW M GmbH) Zoom Download

Bereits 2017 wurde BMW ein sehr konkretes Interesse an einer Übernahme der oder zumindest einem Teileinstieg in die McLaren-Gruppe nachgesagt; Gerüchte, die seither immer wieder aufgeflackert sind und genauso konsequent von beiden Seiten dementiert wurden - zuletzt erst vor ein paar Monaten.

Jetzt stellt BMW klar: Die Formel 1 sei "für uns aktuell kein Thema". Das sagt Andreas Roos, Nachfolger des heutigen Aston-Martin-Teamchefs Mike Krack als Leiter BMW M Motorsport. Roos geht im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' sogar noch einen Schritt weiter, wenn er sagt: "Uns interessiert das im Moment definitiv nicht."

"Ich glaube, man muss auch realistisch sein. Du hast einen sehr hohen Invest in der Formel 1. Bis der wieder zurückkommt, musst du sehr lang sehr erfolgreich sein", erklärt er. "Daher sind wir happy mit dem großen Blumenstrauß an Projekten, die wir aktuell im Motorsport haben."

LMDh: Warum der Prototyp für BMW so wichtig ist

An vorderster Front: das LMDh-Projekt (kurz für Le Mans Daytona h). Dabei handelt es sich um eine neue Prototypenklasse, ausgestattet mit einem Hybridantrieb, die neben den ebenfalls neuen Hypercars in verschiedenen Sportwagenserien an den Start gehen wird, unter anderem in der Langstrecken-WM WEC, der nordamerikanischen IMSA-Sportwagen-Meisterschaft oder bei den 24 Stunden von Le Mans.

Roos erklärt: "Wir sind quasi jetzt schon voll in der Elektrifizierung und in der Transformation in die Elektrifizierung. Da passt LMDh perfekt - und nicht erst 2026, wenn die Formel 1 in diese Richtung geht. Von daher ist das bei uns der richtige Zeitpunkt, jetzt LMDh zu machen."

Aus Marketingsicht und in Sachen Reichweite, das ist den Entscheidern bei BMW klar, ist die Formel 1 in ganz anderen Sphären als jede andere Motorsportkategorie. In der Hinsicht sei die Formel 1 "toll", räumt Frank van Meel, CEO der BMW M GmbH, in der beim BMW-Konzern der Motorsport zu Hause ist, ein.

Technologietransfer steht für BMW im Vordergrund

Aber: "Uns geht es eher inhaltlich darum, wofür wir als Marke stehen und wo wir auch mit unseren High-Performance-Fahrzeugen hinwollen. Da starten wir Ende dieses Jahres mit dem XM, mit einem V8-Power-Hybrid. Und wir werden in Zukunft auch weitere High-Performance-Fahrzeuge mit diesem Antriebsstrang ausstatten."

"Für uns bei BMW war es schon immer sehr wichtig, eine gewisse Seriennähe und Serienrelevanz zeigen", unterstreicht Roos. "Motorsport ist auch ein Marketingtool - und da muss man natürlich auch schauen, dass das zu unserem Portfolio auf der Straße passt. Und da befinden wir uns gerade in der Transformation zur Elektrifizierung."


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Van Meel stimmt zu: Es sei seine "klare Antwort", dass die Formel 1 für BMW im Moment "kein Prio-1-Thema" ist, "aber LMDh schon. Die Formel 1 ist natürlich sehr traditionsreich, und wir haben auch eine Tradition auf der Formel-1-Seite." Außerdem komme dazu, dass auch die LMDh-Prototypen nicht vollelektrisch angetrieben werden.

Wie die Serie von LMDh profitieren kann

Aber: "Was da alles im Hintergrund passiert, mit Mechanikerschulungen, damit die Leute mit Hochvolt-Technik umgehen können, ist noch gar nicht hier angekommen. Da ist für mich das Thema LMDh deutlich interessanter. Die sind jetzt dran. Und wir wollen nicht warten bis 2026, bis in der Formel 1 ein entsprechendes Reglement kommt. Dann wollen wir schon einen Schritt weiter sein", sagt van Meel.

Und: "Wir machen Motorsport nicht aus reinen Marketinggründen, sondern auch, weil wir was für die Serie ableiten wollen und uns gemeinsam weiterentwickeln wollen. Deshalb ist für uns LMDh deutlich wichtiger als Formel 1. Die ist zu weit weg von unseren Serien-M-Produkten, aber auch zeitlich mit dem Thema Elektrifizierung zu weit weg."

Ein Kauf von McLaren, unterstreicht er, sei ohnedies kein Thema: "Da ist BMW ziemlich stringent. BMW kauft keine anderen Firmen. Wir sind unabhängig und wollen auch nicht woanders investieren. Gespräche führt natürlich jeder mit jedem, auf verschiedenen Ebenen. Aber das ist tatsächlich ein Gerücht. BMW kauft nicht McLaren."

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