• 30. November 2019 · 12:26 Uhr

Formel-1-Motor: Wird die Entwicklung nach 2021 eingefroren?

Die vier Motorenhersteller sind sich einig: Die Performance der Antriebseinheiten wird sich immer mehr annähern - Kosten könnten dramatisch gesenkt werden

(Motorsport-Total.com) - 2021 hält die Formel 1 an der aktuellen Motorenphilosophie fest. Die Hersteller erwarten deshalb, dass sich die Leistungen der Antriebseinheiten weiter annähern werden. Besonders da die Regelhüter planen, nach 2021 einige Entwicklungselemente einzufrieren.

Foto zur News: Formel-1-Motor: Wird die Entwicklung nach 2021 eingefroren?

Honda will nach 2021 Kosten dramatisch reduzieren Zoom Download

Seit 2014 fährt die Königsklasse mit dem V6-Turbo-Hybrid, der auch nach der großen Regelrevolution 2021 bestehen bleiben wird. Die vier Motorenhersteller (Mercedes, Ferrari, Honda und Renault) konnten außerdem erfolgreich verhindern, dass die MGU-H-Einheit fallen gelassen wird.

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto zeigt sich überzeugt davon, dass eine weitere Annäherung der Motorleistung geschehen werde. Da die Regularien immer weiter ausgereizt werden, glaubt Ferrari, "dass es nicht mehr notwendig sein wird, so zu entwickeln, wie wir das heute tun".

Honda: "Wir würden die Motoren gerne einfrieren"

Binotto spricht sogar davon, dass es die Möglichkeit gibt, Teile "einzufrieren". Das wäre ein Zeichen dafür, dass nur noch geringe Zuwächse an Leistung in der weiteren Entwicklung zu holen sein würden. "Das wäre auch gut für die Nachhaltigkeit, wenn wir Teile einfrieren und so die Aktivitäten auf den Prüfständen reduzieren würden."

Die Hersteller seien davon überzeugt, dass es so zu einer noch weiteren Konvergenz kommen werde. "Schon jetzt rücken wir näher zusammen. In der nächsten Periode wird das ganz sicher passieren." So könnten die Hersteller auch Kosten senken.

Das wäre besonders im Interesse von Honda. Der japanische Konzern hat bereits bekannt gegeben, dass ein weiteres Engagement von den Kosten abhängen werde. Mittlerweile hat man sich zumindest auch für 2021 verpflichtet.


Formel 1 2021: Was man aus 2014 lernen kann

Video wird geladen…

Die Formel 1 kann aus den Lektionen des letzten großen Umbruchs 2014 lernen. Hersteller AVL erklärt die Hintergründe. Weitere Formel-1-Videos

Helmut Marko hat bereits bestätigt, dass Gespräche über eine weitere Zusammenarbeit 2022 geführt werden. Für Honda entscheidend: " Von der FIA sind Ansätze und Intentionen zu erkennen, dass ab 2021 die Motoren eingefroren werden - das heißt, dass die Weiterentwicklung praktisch stagniert. Dann würden die Kosten noch einmal drastisch heruntergehen."

Toyoharu Tanabe, Honda-Technikchef hat das gegenüber 'Motorsport-Total.com' bestätigt: "Wir würden die Motoren gerne einfrieren." Allerdings hat der vierte Hersteller einen Startnachteil: Während Mercedes, Ferrari und Renault bereits seit 2014 entwickeln, stieg Honda erst 2015 ein.

"Ihre Entwicklungskurve ist wohl flacher, daher kann Mattia auch so etwas sagen. Aber wir lernen und verbessern uns immer noch." Gleichzeitig wünscht man sich eine Kostenreduktion: "Honda und alle anderen Hersteller geben sehr viel Geld aus. Wir versuchen es, günstiger zu machen."

Mercedes und Renault nicht einig

Mercedes und Renault glauben ebenso daran, dass sich die Hersteller angleichen werden. Allerdings sind sich die beiden Konkurrenten nicht einig, wie sehr Unterschiede bestehen bleiben. "Man kann langfristig sehen, dass der Trend in der Motorenperformance dahingeht, dass es sich stabilisiert."

Die Vorteile werden schrumpfen, die Entwicklungsschritte werden kleiner werden, prophezeit Toto Wolff. Cyril Abiteboul hingegen glaubt, dass weiterhin Spielraum für einen "Durchbruch" gegeben sein wird, der durch neue Prozesse oder Materialien herbeigeführt werden könnte.

"Es gibt so viel Innovation. Leider können wir darüber nur nicht sprechen, aufgrund all der Geheimnisse und des geistigen Eigentums." Seine Ingenieure würden weiterhin großartige Ideen haben, die durch das Einfrieren der Entwicklung nicht umgesetzt werden könnten.

Aktuelles Top-Video
Foto zur News: Stroll & Seargant fahren F1, Mick nicht: Ist das unfair, Ralf Schumacher?
Stroll & Seargant fahren F1, Mick nicht: Ist das unfair, Ralf Schumacher?

Die "Silly Season" in der Formel 1 ist im Frühjahr 2024 "sillier" als je zuvor.

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Formel-1-Mittelfeld-WM: So spannend wäre es  2024 ohne die fünf Topteams ...
Formel-1-Mittelfeld-WM: So spannend wäre es 2024 ohne die fünf Topteams ...
Foto zur News: Schanghai: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Schanghai: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion

Foto zur News: Alle Sieger von Sprintrennen in der Formel 1
Alle Sieger von Sprintrennen in der Formel 1

Foto zur News: F1: Grand Prix von China (Schanghai) 2024
F1: Grand Prix von China (Schanghai) 2024
Samstag

Foto zur News: Formel-1-Qualifying: Modus im Wandel der Zeit
Formel-1-Qualifying: Modus im Wandel der Zeit
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Stroll & Seargant fahren F1, Mick nicht: Ist das unfair, Ralf Schumacher?
Stroll & Seargant fahren F1, Mick nicht: Ist das unfair, Ralf Schumacher?
Foto zur News: Charlie Wurz: Der nächste Österreicher in der Formel 1?
Charlie Wurz: Der nächste Österreicher in der Formel 1?

Foto zur News: Würde Red Bull auch mit dem 2023er-Auto gewinnen?
Würde Red Bull auch mit dem 2023er-Auto gewinnen?

Foto zur News: Danner: "Was Toto sehr fehlt, ist Niki Lauda"
Danner: "Was Toto sehr fehlt, ist Niki Lauda"
Formel-1-Quiz

Wie wird die Startreihenfolge für ein Formel-1-Rennen ermittelt?

Formel1.de auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!

Anzeige InsideEVs