• 18. Juli 2019 · 13:58 Uhr

McLaren gewarnt: Kampf gegen Renault noch lange nicht gewonnen

Im Kampf um WM-Rang vier zieht McLaren Renault immer weiter davon - Doch Silverstone hat gezeigt, dass man die Franzosen noch nicht abschreiben darf

(Motorsport-Total.com) - Die letzten Wochen liefen für McLaren ziemlich zufriedenstellend. In den vergangenen drei Rennen punktete man stets besser als Renault und liegt in der WM im Kampf um Rang vier nun bereits 21 Zähler vor dem Werksteam. Eine Vorentscheidung ist das aber noch lange nicht. Denn obwohl man in Silverstone wieder einen Zähler mehr sammelte, war Renault eigentlich das schnellere Team.

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Reanult hat im Kampf um WM-Rang vier noch nicht aufgegeben Zoom Download

"Wir wissen, dass wir noch nicht klar vorn sind im Mittelfeld", warnt Carlos Sainz und erklärt: "Wir kämpfen immer noch gegen Renault. [In Silverstone] waren sie schneller. Außerdem müssen wir das Auto in langsamen Kurven verbessern, das würde uns den Vorteil verschaffen, den wir noch nicht haben", so der Spanier, der in England Sechster und damit "Best of the Rest" wurde.

Allerdings täuscht das Ergebnis etwas, denn das Safety-Car wirbelte das Feld am Sonntag durcheinander. "Unsere Pace war ziemlich schlecht im Vergleich zu Renault. Sie konnten uns über die ganze Strecke ziemlich dicht folgen", berichtet Teamkollege Lando Norris. Das spreche dafür, dass die Renault-Pace "viel besser" gewesen sei und die Franzosen das "schnellere Auto" gehabt hätten.

Konstanz bringt McLaren nach vorne

"Ich denke, es liegt eine Menge Arbeit vor uns", grübelt der Rookie, der Pech mit dem Safety-Car hatte und als Elfter ohne Punkte blieb. "Es sieht defintiv so aus, dass der Hauptkampf im Mittelfeld zwischen uns und Renault stattfinden wird. Letztendlich geht es jetzt darum, kontinuierlich Updates zu bringen, etwas über das Auto zu lernen und die Rennen [sauber] auszuführen", erklärt Teamchef Andreas Seidl.


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Im Qualifying am Samstag war Renault ebenfalls etwas schneller. "Ich würde es keine große Enttäuschung nennen. Es bestätigt nur, was wir bei den letzten Rennen gesehen haben, nämlich dass wir in Sachen Tempo immer das viert- bis sechstbeste Team sind", erklärt Seidl und ergänzt: "Das Positive ist, dass wir selbst auf einer Strecke wie Silverstone konstant genug waren, um vorne im Mittelfeld mitzumischen."

"Das ist gut, denn wir sehen, dass andere Teams mehr Ups und Downs haben als wir", so der Teamchef. Tatsächlich punktete McLaren in sechs der vergangenen sieben Rennen - und damit häufiger als jedes andere Mittelfeldteam. Renault blieb im gleichen Zeitraum zum Beispiel dreimal komplett ohne Punkte. "Das ist sehr positiv, denn wir dürfen nicht vergessen, wo wir Ende 2018 in Sachen Tempo waren und wo wir jetzt sind", so Seidl.

2019 deutlich besser als 2018

Er verrät: "Ich hätte nicht erwartet, dass das Team beim diesjährigen Auto so einen großen Sprung macht. Denn wir sollten nicht vergessen, dass wir vergangenes Jahr in Abu Dhabi die neuntschnellsten waren." Oder weniger positiv ausgedrückt: Vorletzter. "Das Gefühl im Team ist sehr gut, weil wir Fortschritte machen. Das Auto wird im Windkanal weiterentwickelt, wir bringen jedes Rennen neue Upgrades", ergänzt Sainz.


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"Es ist ermutigend, dass die neuen Teile, die wir [nach Silverstone] gebracht haben, wieder funktionieren", zeigt sich auch Seidl zufrieden. Allerdings sei es nicht nur der MCL34, der in diesem Jahr dafür sorge, dass McLaren auf WM-Rang vier liegt. So habe man einfach kaum Fehler gemacht und seine Möglichkeiten gut genutzt, obwohl andere Autos teilweise schneller gewesen seien.

"Österreich und Paul Ricard waren sehr gute Strecken für uns", erklärt Sainz und ergänzt: "Wir waren die Viertschnellsten. [Silverstone] war zwar kein Weckruf, aber wir haben realisiert, dass wir im Mittelfeld noch nicht vorn sind." Für die kommenden Rennen soll vor allem an der Performance in langsamen Kurven gearbeitet werden. "Wir wissen, dass das eine unserer Schwachstellen ist", gesteht Seidl.

Seidl sehr zufrieden mit Sainz und Norris

In dieser Hinsicht seien bereits Updates geplant. Zumal man bei allem Lob nicht vergessen sollte, dass McLaren eigentlich ganz andere Ansprüche hat als den vierten WM-Platz. "Fakt ist, dass die Lücke nach vorne [zu den drei Topteams] noch immer gewaltig ist", weiß auch Seidl und erklärt: "Es ist nicht nur ein spezieller Bereich, in dem wir uns verbessern müssen."

Nicht viel Luft nach oben sieht er dagegen bei seinen beiden Fahrern. "Ich denke, wir haben zwei Fahrer, die auf dem gleichen hohen Niveau performen. Das ist gut, weil sie sich jedes Wochenende gegenseitig pushen. Für uns als Team ist das ein perfektes Szenario", freut er sich, und Sainz berichtet: "Ich verstehe mich definitiv sehr gut mit Lando, er ist ein toller Kerl. Ich genieße es, mit ihm zu fahren."

"Wir haben einfach Spaß, aber natürlich sind wir auch konkurrenzfähig. Wir sprechen beide positiv über das Auto und haben eine ähnliche Meinung. Er lernt sehr schnell, und gleichzeitig sind wir beide gut drauf. Im Team herrscht eine gute Stimmung und wir machen Fortschritte", zeigt sich auch der Spanier zufrieden. In der Fahrer-WM liegt er aktuell auf Rang sieben und damit effektiv an der Spitze des Mittelfeldes.

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