• 24. April 2019 · 15:13 Uhr

"Grapefruit"-Benzin und Co.: Was macht Ferrari auf den Geraden so schnell?

Ferrari hat 2019 das schnellste Auto auf den Geraden - Liegt das am Motor, am Set-up, am seltsamen "Grapefruit"-Benzin oder ist es eine Kombination aus allem?

(Motorsport-Total.com) - Ein Rennen konnte Ferrari in der Formel-1-Saison 2019 bislang zwar noch nicht gewinnen. Dafür scheinen die Roten in diesem Jahr aber das - zumindest auf den Geraden - schnellste Auto gebaut zu haben. Im Qualifying in China führten Sebastian Vettel und Charles Leclerc die Topspeedwertung zum Beispiel deutlich an. Und auch in Bahrain waren die Roten der Konkurrenz auf den Geraden bereits davongezogen.

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Zumindest auf den Geraden sind Sebastian Vettel und Ferrari 2019 der Maßstab Zoom Download

"Der Ferrari ist sehr schnell, und viele Leute sagen, dass es der Motor ist", grübelt Teamchef Günther Steiner vom Kundenteam Haas und erklärt: "Ich denke, es ist eine Kombination aus mehreren Dingen. Es hängt auch mit dem Luftwiderstand des Autos zusammen. Es gibt verschiedene Wege, den Luftwiderstand zu reduzieren, und ich denke, dass Ferrari in diesem Bereich einen guten Job macht, um auf den Geraden schnell zu sein."

Frederic Vasseur vom zweiten Kundenteam Alfa Romeo ergänzt, dass es darum gehe, "beim Anpressdruck den richtigen Kompromiss zu finden." Er ergänzt: "Nach ein paar Rennen haben wir wahrscheinlich eine Idee davon, wie viel Anpressdruck am besten zu uns passt. Momentan loten wir da noch verschiedene Routen aus. Nach drei, vier Rennen hat sich das denke ich sortiert."

Horner: Ferrari im Moment die Messlatte

Seit Bahrain steht in diesem Zusammenhang neben Motor und Set-up noch ein weiteres Thema im Mittelpunkt: das Benzin. Der neue Sprit von Partner Shell soll zusätzliche Power gebracht haben - und zudem einen komischen Geruch verbreiten. "Der Sprit von Ferrari riecht wie Grapefruit-Saft", behauptete Red Bull-Teamchef Christian Horner jüngst gegenüber 'auto motor und sport'.


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Auf die Frage, ob ihm der merkwürdige Geruch verdächtig vorkomme, antwortet er: "Verdächtig ist das falsche Wort. Sie machen offensichtlich einen sehr guten Job, denn in diesem Jahr ragen sie, vor allem auf den Geraden, heraus. Natürlich ist das Benzin ein Teil dieser Performance. [...] ExxonMobil gelingen auf unserer Seite ebenfalls einige gute Fortschritte. Sie arbeiten zusammen mit Honda sehr hart."

Gegenüber 'Sky' erklärt Horner weiter: "Sie haben einen tollen Job gemacht und sind unglaublich schnell auf den Geraden - und sie fahren mit recht viel Flügel. Es liegt jetzt an uns, sie einzuholen. Sie sind definitiv die Messlatte im Moment. Es ist beeindruckend, auch im Vergleich zu Mercedes." Für Horner ist das Benzin dabei ein sehr interessanter Bereich im Rahmen der Entwicklung.

Steiner witzelt über angeblichen Geruch

Hintergrund: Während die Regeln der Formel 1 häufig sehr einschränkend sind, ist die Entwicklung beim Benzin laut Horner dagegen "effektiv frei und ohne Einschränkungen." Er erklärt: "In diesem Bereich kann man auf jeden Fall Performance finden." Steiner witzelt währenddessen: "Zu Beginn der Saison hatten wir ein Treffen mit Ferrari, und sie haben uns gefragt, welche Geschmacksrichtung wir wollen."

"Unsere Jungs mögen Himbeere, also haben wir uns dafür entschieden", lacht Steiner, der dann aber ernst erklärt: "Ich habe noch nie von Benzin gehört, das nach Grapefruit riecht. Ich habe es auch noch nie gerochen. Ich hätte es bemerkt, wenn es in unserer Garage nach Grapefruit riechen würde." Haas und Alfa Romeo beziehen ihr Benzin ebenfalls von Shell.

Allerdings muss es sich dabei nicht zwangsläufig um den exakt gleichen Sprit wie beim Werksteam handeln. Für Ferrari wird es nun darum gehen, das Auto auch in den anderen Bereichen zu verbessern - ohne dabei die Stärke auf den Geraden zu verlieren. Denn auch der höchste Topspeed hilft nicht, wenn das Rennen am Ende ein anderes Auto gewinnt ...

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