• 08. Dezember 2018 · 14:46 Uhr

Ericsson findet: Leclerc-Hype überschattet eigenen Entwicklungs-Anteil

Marcus Ericsson zieht Bilanz aus fünf Jahren Formel 1 und ist stolz darauf, dass er Sauber als Leader zum Aufschwung verholfen hat

(Motorsport-Total.com) - Als Marcus Ericsson 2015 zu Sauber kam, begann die Zusammenarbeit vielversprechend. An den ersten drei Rennwochenenden fuhr der Rennstall viermal in die Top 10 - unter anderem mit einem fünften Platz von Felipe Nasr in Melbourne. Ab Saisonmitte folgte jedoch 2,5 Jahre lang ein "Survival-Modus", wie es der Schwede nennt. Die Schweizer schwebten immer nah am Abgrund - erst in dieser Saison ging es bergauf.

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Marcus Ericsson ist stolz auf seine Leistungen in der Formel 1 2018 Zoom Download

Zwar schien man in Melbourne noch das schwächste Team neben Williams zu sein, doch danach ging es steil bergauf. "Wir waren ganz unten, und das war wirklich hart, aber wir konnten das Blatt wenden", erzählt Ericsson und ist sehr stolz, dass er als Fahrer dazu beitragen konnte und dadurch auch selber zeigen konnte, dass er mehr kann, als nur in der Formel 1 hinterherzufahren.

Viele machen den Aufschwung an der Ankunft von Supertalent Charles Leclerc fest, doch das wird ihm nicht gerecht, findet Ericsson. "Charles kommt und war superschnell, aber ich war der erfahrene Pilot, der technisch die Führung übernommen hat. Ich fühle mich als Teil der Entwicklung", betont er und sagt, dass es hart ist, dass er 2019 nicht mehr die Früchte der Arbeit ernten darf. Denn dann fahren Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi für das Team.

Ericsson selbst wird dann ins zweite Glied rücken, sich vor allem aber auf eine neue Herausforderung konzentrieren: die IndyCar-Serie. "Ich freue mich wirklich darauf", sagt er und weiß, was er am meisten genießen wird: "Ich hatte schöne, aber auch harte Jahre in der Formel 1. Ich war meistens am Ende, und man vermisst das Gefühl zu einem Rennwochenende zu kommen und zu wissen, dass man um den Sieg kämpfen kann."

Doch zumindest hatte der Schwede 2018 wieder realistische Ziele, um die er kämpfen konnte. Sauber war an so gut wie jedem Rennwochenende gut für Punkte, was man lange Zeit nicht war. Sechsmal schaffte es Ericsson in die Top 10, wodurch er aber trotzdem hinter seinem Teamkollegen Leclerc lag, der es zehnmal schaffte und dabei sogar 30 Punkte mehr holte. Das habe laut dem 28-Jährigen aber mehrere Ursachen.

Zum einen habe der Monegasse deutlich mehr Unterstützung von Ferrari gehabt, wodurch er besser aussehen konnte. "Sie haben ihn enorm gepusht", sagt er, muss aber auch zugeben: "Er hat auch tolle Leistungen gezeigt." Ericsson stand hingegen vor allem seine Qualifyingschwäche im Weg, die ihm im Rennen ein Handicap gegeben hat. "Und dann wird es schwierig, Punkte zu holen. Aber ich habe wirklich das Gefühl, dass meine Rennleistungen in dieser Saison sehr stark waren. In Sachen Reifenmanagement bin ich momentan einer der besten Fahrer in der Formel 1."

Und dann wäre da noch das leidige Gewichtsthema. "Ich sage schon seit ich in der Formel 1 fahre, dass das unfair ist", so Ericsson, der eine ganze Weile sogar komplett ohne Trinkflasche fuhr, um Gewicht zu sparen. 2019 soll der Nachteil per Reglement ausgeglichen werden. "Jetzt haben alle Fahrer die gleichen Chancen. Vielleicht zum ersten Mal in der Geschichte der Formel 1", so Ericsson. "Das ist schön. Schade nur, dass ich nichts mehr davon habe."

Das Kapitel Formel 1 ist für ihn nämlich erst einmal beendet. "Es könnte gut sein, dass es das letzte Rennen für mich war", sagt er, will die Tür aber nicht ganz schließen. Interessant wird für ihn in der Formel 1 2019 vor allem, wie sich Leclerc bei Ferrari schlagen wird. "Ich denke, er kann gute Leistungen zeigen, und wenn er wirklich gut ist, dann wäre das auch gut für mich", sagt er, weil seine Leistungen dann höher zu bewerten wären. "Ich hoffe also, dass er es allen zeigen wird."

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