• 20. August 2018 · 09:42 Uhr

Marc Surer: Ferrari-Wechsel 2019 wäre "gefährlich" für Leclerc

Könnte der 20-Jährige schon den Druck und die italienische Presse aushalten? - Der Schweizer zweifelt und empfiehlt Ferrari deshalb das Massa/Schumacher-Modell

(Motorsport-Total.com) - Das Fahrerkarussell ist in vollem Gange: Wer fährt in der Formel-1-Saison 2019 in welchem Team? Nach dem überraschenden Wechsel von Daniel Ricciardo zu Renault, dem Abschied von Fernando Alonso und der Entscheidung von McLaren für Carlos Sainz sind schon einige Fragen geklärt. Doch ausgerechnet zwei der drei Topteams haben sich noch nicht festgelegt: Wer wird Ricciardo-Nachfolger bei Red Bull? Und setzt Ferrari neben Sebastian Vettel 2019 auf Dauerbrenner Kimi Räikkönen, oder den jungen Monegassen Charles Leclerc?

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Marc Surer empfiehlt Ferrari, Leclerc erst mal als Nummer 2 zu verpflichten Zoom Download

Der erst 20-Jährige war im Frühsommer die aufregendste Personalie auf dem Formel-1-Fahrermarkt. Mit tollen Leistungen punktete er im Sauber bis zum Österreich-Grand-Prix regelmäßig, setzte in Aserbaidschan mit Platz sechs ein echtes Highlight und zerstörte seinen routinierteren Teamkollegen Marcus Ericsson. Als Mitglied der Ferrari Driver Academy drängte sich der Rookie für einen Platz im Formel-1-Team der Roten regelrecht auf, der inzwischen verstorbene Scuderia-Präsident Sergio Marchionne forcierte einen Wechsel wohl schon für das kommende Jahr.

Inzwischen mehren sich aber die Stimmen, die warnend den Zeigefinger heben. Zuletzt warf Jacques Villeneuve, Sohn von Ferrari-Legende Gilles Villeneuve, ein, dass Leclerc noch nicht bereit für die Aufgabe sei und von Teamkollege Vettel "bei lebendigem Leib" verspeist werden würde. Ein ähnliches Szenario sieht Experte Marc Surer voraus. Im Podcast Starting Grid auf 'meinsportradio.de' warnt er: "Es ist gefährlich für ihn. Ferrari und die italienische Presse sind schon knallhart. Ob er das durchstehen würde? Ich weiß es nicht. Jetzt lobt ihn jeder, wenn er mit einem Sauber gut fährt. Kritik kriegt er da halt wenig. Und deswegen - das wäre schon hart bei Ferrari."

Im ersten Jahr nur als Nummer-2-Pilot neben Vettel?

Der Schweizer sieht deshalb nur eine Möglichkeit, wie die Italiener den Youngster bereits in seinem zweiten Formel-1-Jahr im Topteam installieren könnten. "Wenn sie ihn gleich von Anfang an als Nummer 2 verpflichten würden, dann wäre der Druck weg. Das wäre eigentlich der Weg, den sie gehen müssten, wenn sie ihn nehmen. Dass sie nicht ihn praktisch ins Team holen und sagen: 'Zeig mal, was du kannst!' Sondern ihm von Anfang an sagen: 'Du bist eigentlich nur da, um Vettel zu unterstützen.' Dann würde ich sagen, dann verbrennen sie ihn nicht."


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Die Gefahr, dass Leclerc damit als Nummer-2-Pilot abgestempelt sein würde, sieht Surer nicht: "Ich denke jetzt nur für das erste Jahr. Dass er einfach wachsen kann und sich mit der Aufgabe steigern kann. Irgendwann wird er ja dann aus Versehen schon mal schneller fahren als Vettel." Denkbar sei also eine Konstellation wie im Jahr 2006 mit Michael Schumacher und Felipe Massa. Der siebenmalige Formel-1-Weltmeister hatte seinen Kumpel ins Team geholt, damit der damals noch 24-Jährige im ersten Jahr an der Seite des Routiniers lernen kann.

Interessante Parallele: Auch Massa kam damals vom Sauber-Team zu den Roten und hatte sich mit guten Leistungen empfohlen. Allerdings kennt Surer auch ein anderes Beispiel, in dem der Rookie dem arrivierten Teamkollegen gleich richtig zusetzen konnte: "Kannst du dich erinnern, als Lewis Hamilton zu McLaren kam? Direkt aus der GP2? Er konnte neben Alonso fahren und dann fuhr er plötzlich um die Weltmeisterschaft", erinnert er sich an die Saison 2007.

"Bei McLaren war es vielleicht noch eher möglich - in einem englischen Team. Ich habe einfach ein bisschen Respekt vor der italienischen Presse, die halt sofort alles hinterfragt", erklärt der 66-Jährige seine Sorge, ohne Leclerc grundsätzliche die Eignung abzusprechen: "Es wäre hart für ihn. Andererseits: Wenn er gut fährt, muss er davor keine Angst haben."

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