Daniel Ricciardo

Fahrer: Daniel Ricciardo
Fahrer Flagge: Australien

Porträt

(Stand: Februar 2024) Die Saison 2014 bedeutete die große Chance des Daniel Ricciardo. Nach zwei Lernjahren bei Toro Rosso erhielt der Australier ein Cockpit bei Red Bull und bewies mit drei Grand-Prix-Siegen sowie einem gewonnen Teamduell gegen den damals aktuellen Weltmeister Sebastian Vettel, dass er den hohen Erwartungen an sein Talent gerecht wird. Dieses ist in der Formel 1 ein Dauerthema, seitdem Ricciardo beim Young-Driver-Test 2010 in Abu Dhabi die Poleposition-Zeit Vettels um 1,3 Sekunden unterboten hatte.

Ricciardos Karriere begann im Kartsport, er fiel zunächst aber wegen seines zumeist unterlegenen Materials nicht als Überflieger auf. 2005 kämpfte er um den nationalen Titel in Australien, doch in der letzten Runde wagte er ein riskantes Manöver und verlor alle Chancen. Er unternahm den Schritt nach Europa und durchwanderte die üblichen Formelserien bis hin zum Meistertitel in der britischen Formel 3 im Jahr 2009. Anschließend verlor er den Titel in der Renault-World-Series im letzten Rennen, als er zwei Runden vor Schluss von seinem Rivalen Michail Aljoschin überholt wurde.

Seinen ersten Formel-1-Test absolvierte Ricciardo Anfang Dezember 2009 für Red Bull in Jerez - mit Bestzeit! Es folgte die kleine Sensation von Abu Dhabi, die ihm ab 2010 ein Engagement als offizieller Test- und Ersatzfahrer der beiden Red-Bull-Teams in der Formel 1 bescherte.

Nach einigen Freitagseinsätzen hätte Ricciardo Mitte 2011 eigentlich Jaime Alguersuari im Toro-Rosso-Cockpit ersetzen sollen, letztendlich durfte der Spanier aber bleiben. Stattdessen wurde Ricciardo bei HRT platziert, wo er in Großbritannien seine Grand-Prix-Premiere feierte. Bei den Spaniern war er mit unterlegenem Material chancenlos, lernte aber die Strecken und den Formel-1-Zirkus kennen. Ricciardo selbst misst dem HRT-Engagement heute kaum Bedeutung für seine Karriere bei.

Die Beförderung zu Toro Rosso erfolgte mit ein paar Monaten Verspätung ab der Saison 2012. Auf Anhieb ließ er beim Heimspiel in Australien erste WM-Punkte folgen. Beim Juniorteam des Getränkekonzerns fuhr Ricciardo erwartungsgemäß nicht um Grand-Prix-Siege. 13 Punktresultate in 39 Rennen waren aber genug, um bei Helmut Marko und Co. einen Stein ins Brett zu bekommen. Er stach Teamkollege Jean-Eric Vergne bei der Vergabe des Red-Bull-Drives (als Nachfolger von Mark Webber) aus und rückte als zweiter Fahrer nach Sebastian Vettel vom B- ins A-Team auf.

An seinem neuen Arbeitsplatz zeigte sich Ricciardo 2014 von Beginn an unbekümmert. Er überholte "Cheffahrer" Vettel mehrmals auf der Strecke und erzielte in Kanada den ersten Grand-Prix-Sieg seiner Karriere. Mit konsequenten Überholmanövern und reifenschonendem Fahrstil überzeugte er die Fachwelt und holte zwei weitere Erfolge. Am Ende schlug für ihn Rang drei in der Gesamtwertung zu Buche, dazu ein klar gewonnenes Teamduell gegen den erstmals in seiner Karriere sieglosen Vettel.

2015 ging es mit Red Bull bergab und ein teilweise frustrierter Ricciardo musste sich trotz einiger Glanzlichter in Form von Podiumsplätzen in der Gesamtabrechnung seinem jungen Teamkollegen Daniil Kwjat geschlagen geben: nur Rang acht. 2016 war er wieder besser in Form, fuhr den Russen aus der A-Mannschaft und verlor zwei mögliche Rennsiege aufgrund von Teampatzern.

In Malaysia platzte der Knoten und Ricciardo etablierte sich als WM-Dritter, hatte jedoch zunehmend Probleme mit Shootingstar Max Verstappen. Der Niederländer sorgte auch 2017 für mehr Glanzlichter, obwohl Ricciardo beim Chaos-Grand-Prix in Aserbaidschan ein denkwürdiger Sieg glückte. Das Folgejahr wurde zum Abziehbild und Ricciardo schien - trotz des langersehnten Erfolgs in Monaco - das Vertrauen in Red Bull zu verlieren. Nach Verhandlungen mit den Österreichern über einen neuen Vertrag entschied er sich für einen Neuanfang im Renault-Werksteam.

Die erste Saison als Renault-Fahrer brachte Ricciardo 2019 aber mehr Frust als Lust, erst 2020 stellte sich Besserung ein, und das erste Renault-Podium durch Ricciardo seit dem werksseitigen Comeback des Herstellers 2016. Da hatte Ricciardo die Weichen für seine Zukunft aber schon gestellt und für 2021 bei McLaren unterschrieben.

2021 und 2022 waren Ricciardo und Lando Norris Teamkollegen bei McLaren. Den ersten Schlagabtausch über die komplette Saison 2021 hinweg entschied Norris mit 160:115 Punkten klar für sich. Ricciardo tat sich von Renault kommend schwer mit dem McLaren und brauchte lange, bis er sich wohlfühlte im Auto. In der zweiten Saisonhälfte aber ging es voran: Ricciardo führte in Monza den ersten McLaren-Doppelsieg seit vielen Jahren an und fuhr noch drei weitere Male in die Top 5.

Doch nachdem auch im zweiten McLaren-Jahr keine Besserung eintrat, wurde der Vertrag vorzeitig aufgelöst. Der Australier kehrte als Reservefahrer zu Red Bull zurück, weil er nicht bei einem Hinterbänkler-Team fahren wollte. Doch dort trat er nur ein halbes Jahr später wirklich an: Er ersetzte beim Letzten, AlphaTauri, den glücklosen Nyck de Vries - wohl in der Hoffnung, sich damit auf einen Platz bei Red Bull "bewerben" zu können. Tatsächlich erzielte Ricciardo mit P7 in Mexiko das beste Saisonergebnis des Teams, fuhr aber auch nur einmal in die Punkte. Erschwerend hinzu kam aus seiner Sicht ein Trainingscrash in Zandvoort, beim gerade mal dritten Grand Prix seit dem Comeback. Ricciardo musste für fünf Rennwochenenden pausieren und wurde in dieser Zeit durch Liam Lawson ersetzt. Wenig später folgte die Vertragsverlängerung für 2024.

Ricciardo war lange mit seiner Liebe aus Schulzeiten liiert. Er und Landsfrau Jemma Boskovich trennten sich jedoch 2016. Überzeugt haben kann er sie einst nur mit seinem breiten Dauergrinsen, das praktisch nie von seinem Gesicht weicht. Der "Honigdachs" ist das persönliche Maskottchen des lebensfrohen Australiers, der gerne beim Barbecue am Stand entspannt, aber erst im Alter von 26 Jahren das Surfen für sich entdeckte, weil ihn zuvor immer wieder Angst vor Haien plagte. Der Honigdachs ist auch auf seinem Helm verewigt: Sieht putzig aus und ist eine freundliche Natur, aber wenn es darauf ankommt, verwandelt er sich in eine Kampfmaschine. Wie Ricciardo.

Ein weiteres Markenzeichen war lange der "Shoey": Auf dem Podium trank er oft Champagner aus seinem verschwitzten Schuh. Die übrigen Fahrer mussten mitmachen, was ihn jedes Mal diebisch freute. Mit Norris hat Ricciardo übrigens ein "Lieblingsopfer" für Scherze und Streiche, gerne während der offiziellen FIA-Pressekonferenzen.

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