• 06. November 2017 · 08:43 Uhr

Villeneuve: Hamilton brauchte Weckruf durch Vettel

Ex-Formel-1-Pilot Jacques Villeneuve analysiert die Formkurve von Weltmeister Lewis Hamilton, in der Rivale Sebastian Vettel eine Schlüsselrolle spielte

(Motorsport-Total.com) - Zu Beginn der Formel-1-Saison 2017 schien es in der Weltmeisterschaft auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Lewis Hamilton (Mercedes) und Sebastian Vettel (Ferrari) hinauszulaufen. Doch zur Mitte der Saison wendete sich das Blatt, Hamilton übernahm die Führung und gab sie nicht mehr ab. Ex-Formel-1-Pilot Jacques Villeneuve glaubt, dass gerade der Zweikampf mit Vettel und die Stärke Ferraris Hamilton zu neuen Höchstleistungen anstachelten.

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Angestachelt durch Vettel lief Hamilton im Titelduell zur Höchstform auf Zoom Download

"Lewis ist wirklich, wirklich gut. Er war nur immer im besten Team mit dem besten Auto oder zumindest ziemlich nah dran, wie jeder große Champion, und das ist vollkommen in Ordnung", urteilt Villeneuve. Doch er erkennt, dass der Weltmeister vor allem zu Saisonbeginn hinter seine übliche Form und Motivation zurückfiel. Als Grund dafür macht der Kanadier Hamiltons neuen Teamkollegen Valtteri Bottas aus.

Villeneuve erklärt: "Ich denke, er ist in einer Dämmerschlaf gefallen, als Bottas zum Team stieß. Und als ihm klar wurde, dass er nicht derjenige sein würde, gegen den er kämpfen muss, sondern das Vettel war, wachte er auf." Mit Hamiltons Ex-Teamkollege Nico Rosberg habe Hamilton seinen härtesten Gegner immer im eigenen Haus vorgefunden. "Über Bottas konnte er nur schmunzeln und dachte: 'Puh, endlich wird es eine leichte WM.'"


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Doch Ferrari und Vettel legten dem Briten auf dem Weg zum vierten Titel dann doch einige Steine in den Weg. Deshalb, so glaubt Villeneuve, sei Hamilton eine deutlich stärkere zweite Saisonhälfte gefahren: "Wenn er die komplette Saison über so sein kann, wie er nach der Sommerpause war, ist das toll. Aber Fakt ist, dass er nicht die komplette Saison so gefahren ist." Tatsächlich begann Hamilton Siegesserie nach der Pause mit dem Großen Preis von Belgien.

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Vor allem in der zweiten Saisonhälfte ließ Hamilton Vettel deutlich hinter sich Zoom Download

Beginnend damit holte der 32-Jährige sechs seiner insgesamt zehn Saisonsiege, während Vettel keinen einzigen Sieg mehr feiern konnte. Dass er als Hamilton größter Herausforderer aus einem anderen als dem eigenen Team kam, sieht Villeneuve als Vorteil an. "Es ist immer besser, weil es keine interne Politik gibt, weil du deine Ressourcen und Daten nicht teilen musst wie mit einem Teamkollegen, mit dem du um die WM kämpfst", sagt er.

Der Weltmeister von 1997 spricht aus Erfahrung: Nachdem er sich 1996 im teaminternen Duell bei Williams gegen Damon Hill geschlagen geben musste und Vizeweltmeister wurde, sicherte sich Villeneuve im Jahr darauf gegen Ferrari-Ikone Michael Schumacher den Titel. "Es ist einfach immer viel spannender, wenn es jemand aus einem anderen Team ist", findet Villeneuve. Das täte nicht nur dem Zweikampf, sondern auch der Formel 1 gut.

Die Saison 2017 sei daher eine positive Saison für den Sport gewesen: "Es ist immer gut, wenn Ferrari mitmischt und es einen Kampf gibt. In dieser Hinsicht war es ein gutes Jahr, denn wir hatten schnellere Autos und wissen nur zu gut, wie es ist, schreckliche Jahre zu erleben. Jetzt aber ist es an der Zeit zu sagen: 'Wow, das war ein großartiges Jahr!'", schwärmt Villeneuve. Und noch ist mit zwei ausstehenden Rennen nicht vorbei.

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