• 12. September 2017 · 17:06 Uhr

Claire Williams: Für manche ist mein Geschlecht ein Problem

Claire Williams als einzige Frau in einer Formel-1-Führungsposition und räumt mit Vorurteilen auf: "Geschlecht nicht wichtig, sondern, ob jemand gut ist"

(Motorsport-Total.com) - Als stellvertretende Williams-Teamchefin vertritt Claire Williams ihren Vater Frank, der nicht mehr zu den Rennen reisen kann, an allen Strecken. Nach dem Aus von Monisha Kaltenborn als Sauber-Teamchefin ist die werdende Mutter derzeit die einzige Frau in der Führung eines Formel-1-Rennstalls. Frauen in Führungspositionen sind im 21. Jahrhundert keine Seltenheit. Doch in der Königsklasse des Motorsports, die bisher als reine Männer-Domäne galt, ist das weibliche Geschlecht vor allem in der Teamführung und in technischen Abteilungen noch in der Unterzahl.

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Claire Williams ist stellvertrende Teamchefin bei Williams Zoom Download

"Es ist immer noch eine sehr von Männern dominierte Welt und es sind sehr viel weniger Frauen hier, aber ich sehe das nicht wirklich. Ich bin aufgewachsen in dieser Welt, ich hatte zwei Brüder zu Hause" beschreibt Claire Williams bei 'BILD am Sonntag' ihren Alltag unter Männern.

"Nur für eine kurze Zeit war ich mal nur von Mädchen umgeben: Als ich auf ein katholisches Internat gegangen bin ...", so Williams, für die es keine Rolle spielt, ob ein Teammitglied männlich oder weiblich ist. "Für mich ist Geschlecht nicht wichtig, sondern nur, ob jemand gut ist in seinem Job oder nicht", ergänzt sie.

Doch die Tochter des Ex-Formel-1-Fahrers Frank Williams ist sicher, dass einige Männer ein Problem damit haben, dass sie eine Frau ist und eine verantwortungsvolle Position innehat. "Meine Position ist ziemlich einzigartig, in der Formel 1 und in anderen Sportarten. Es gibt immer noch die Leute, die nicht die Sichtweise haben wie ich, sondern die sagen: Frauen sollten nicht in der Formel 1 sein. Aber die interessieren mich überhaupt nicht", sagt sie selbstbewusst und ergänzt: "Überall in der Industrie oder in der Wirtschaft sollte es darum gehen, welche Fähigkeiten du hast. Und nicht darum, welches Geschlecht du hast.

Claire Williams wird im Oktober zum ersten Mal Mutter. Und das Geschlecht ihres Babys hat sie auch schon verraten. "Natürlich musste es ein Junge sein. Ich bin ja schließlich die ganze Zeit schon von Männern umgeben", lacht sie und erinnert sich an ihre eigene Kindheit: "Mein Vater war auch nicht oft da, als wir jung waren. Er ist nie zu Sportereignissen von uns gekommen oder Elternsprechtagen, weil er um die Welt gereist ist. Meine Mutter war mehr oder weniger beide Eltern für uns."

Einige Leute würden verurteilen, dass ihr Vater viel unterwegs war und wenig Zeit für seine Kinder hatte. Aber selbst wenn sie es ändern hätte können, "würde ich es auf keinen Fall irgendwie anders haben wollen", sagt die stellvertretende Williams-Teamchefin. "Wir hatten dadurch so viele Vorteile und ich bin in dieser Welt hier aufgewachsen. Und was ich jetzt tue, ist eine Folge dessen. Also finde ich wirklich nichts Schlechtes an dem, was meine Eltern getan haben."

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