• 01. August 2017 · 20:13 Uhr

Mercedes-Statement: Wollen Titel anders als Ferrari gewinnen

Bei Mercedes hebt man den Unterschied zwischen dem eigenen Ansatz und dem von Ferrari heraus - Moralisch will man sich damit aber nicht über die Scuderia stellen

(Motorsport-Total.com) - Auch in der Woche nach dem Großen Preis von Ungarn steht man bei Mercedes weiterhin zu der Entscheidung, Valtteri Bottas in der letzten Rennen des Rennens wieder an Lewis Hamilton vorbeizuwinken. In einer Kolumne auf der eigenen Internetseite erklären die Silberpfeile ausführlich, warum man sich zu diesem Schritt entschieden hat. Darin heißt es, das Ungarn-Wochenende "endete mit einem Grand Prix, der uns daran erinnerte, dass Sportsgeist kein abgedroschenes Klischee ist."

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Zwei verschiedene Ansätze: Geht der Titel am Ende an Ferrari oder Mercedes? Zoom Download

Es sei vielmehr "eine Frage von harten Entscheidungen und Opfern, die verantwortungsvoll getroffen werden müssen. Es geht nie ausschließlich darum, den einfachen Weg einzuschlagen." Besonders interessiert ist der folgende Absatz, in dem es heißt: "Am Sonntagnachmittag zeigte sich deutlicher denn je, dass Mercedes und Ferrari im Kampf um die Weltmeisterschaft zwei unterschiedliche Philosophien vertreten."

"Bei Ferrari geht es darum, ihren Spitzenfahrer zum Weltmeister zu machen. Unser Ethos bei Mercedes besagt: 'Das beste Team gewinnt. Der beste Fahrer gewinnt. Und zwar in dieser Reihenfolge.' So herrscht Chancengleichheit für unsere Fahrer und wir glauben, dass dies die beste Grundlage für unser Team ist, um viele Titel zu gewinnen." Stellt sich Mercedes hier moralisch also über die Scuderia?

Nein! Denn weiter heißt es: "Der eine Ansatz steht moralisch nicht über dem anderen und beide können zum Gewinn von Weltmeisterschaften führen. Es ist eine Frage der Einstellung, der Herangehensweise und der Werte." Während Hamilton Bottas am Ende wieder passieren ließ, und so wertvolle Punkte im WM-Kampf verschenkte, wartete Kimi Räikkönen das gesamte Rennen über hinter Sebastian Vettel, obwohl er schneller war als der Deutsche.


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"Es gibt keinen Grund, um den heißen Brei herumzureden: Es gab viele Gründe, die dafür sprachen, dass Lewis den dritten Platz hätte behalten sollen", ist man sich bei Mercedes bewusst. "Es machte keinen Unterschied für das Mannschaftsergebnis - wir erzielten in jedem Fall 27 Punkte für die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Aber es hätte ihm drei Punkte mehr in seinem Kampf um den Fahrertitel gebracht."

"Sich nur die finale Entscheidung anzuschauen, wird jedoch nicht der Philosophie gerecht, die überhaupt erst zu dieser Situation geführt hat", heißt es in der Kolumne weiter. Man erinnert: "Valtteri qualifizierte sich am Samstag vor Lewis und blieb auch in der ersten Kurve des Rennens vorne. Er verteidigte seine Position nach den Boxenstopps und lag auf einem starken dritten Platz, als die Entscheidung getroffen wurde."

"Wie schon in Bahrain machte er, ohne sich zu beschweren, für seinen Teamkollegen Platz, damit dieser seine Chance zum Angriff nutzen konnte - alles basierend auf der Grundlage, dass die Positionen wieder umgedreht werden, sollte Lewis nicht überholen können", stellt man klar und erklärt: "Möglicherweise wird die Zeit zeigen, dass wir in der Sommerhitze von Budapest naiv gehandelt haben."

"Aber wir glauben mehr denn je daran, dass die Gesinnung, mit der wir Rennen fahren - von der Factory bis zum Podium - der Schlüssel zum Erfolg ist. Wenn man das richtig hinbekommt, folgt der Rest von alleine", heißt es weiter, und abschließend erklärt man: "Seien wir ehrlich, natürlich wollen wir gewinnen. Aber wir werden auf unsere Weise gewinnen."

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