• 18. Juli 2017 · 11:00 Uhr

Carlos Sainz und Renault: Es muss nur der Preis stimmen!

Weder Red Bull noch Toro Rosso erteilen den Gerüchten um einen Sainz-Wechsel zu Renault eine Absage, in Ungarn wird dieser aber eher noch nicht stattfinden

(Motorsport-Total.com) - Carlos Sainz wird beim Grand Prix von Ungarn aller Voraussicht nach noch nicht im Renault sitzen. Allerdings erhärten sich Gerüchte, wonach zwischen Red Bull und dem französischen Werksteam Gespräche über einen Fahrerwechsel stattfinden. Bei Renault könnte Sainz - unter Umständen noch in dieser Saison - Teamkollege von Nico Hülkenberg werden. Anstelle von Jolyon Palmer.

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Carlos Sainz hat bei Helmut Marko noch nicht wegen der Gerüchte nachgefragt Zoom Download

Zwar hat Red Bull erst vor Spielberg eine Vertragsoption gezogen, die den Spanier für zwei weitere Jahre (2018 und 2019) bindet. Doch das könnte auch ein cleverer Schachzug gewesen sein, um das Investment zu schützen. Denn hätte man diese Option nicht gezogen, hätte Sainz 2018 zu einem anderen Team wechseln können. Ablösefrei. Jetzt geht das nur mit Zustimmung von Red Bull. Und die wird man sich teuer bezahlen lassen.

"Wir schätzen Carlos als Asset, und jedes Asset hat einen Wert", erklärt Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Wenn ein anderes Team ihn haben möchte, dann muss es den Preis für diesen Wert bezahlen. Wenn uns jemand ein Angebot macht, werden wir es natürlich in Betracht ziehen. Aber es müsste ein sehr gutes Angebot sein, denn wir haben stark in Carlos investiert und ihn aus der Formel BMW in die Formel 1 gebracht. So ein Asset gibst du nicht so einfach weg."

Horner behauptet, dass derzeit kein konkretes Angebot vorliege. Auf die Nachfrage, ob das denn bedeute, dass auch keine Gespräche stattfinden, weicht er aus: "Ich weiß nicht, wo diese Gerüchte herkommen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei diesen Gerüchten um das Rennen in Ungarn geht." Und auch Helmut Marko lässt sich im Gespräch mit 'Sky' ein Hintertürchen offen: "Ich gehe davon aus, dass Sainz in Budapest im Toro Rosso sitzen wird."

Sainz weicht konkreten Fragen aus

Sogar die Aussagen von Sainz selbst bleiben vage: "Wenn du nichts von deinen Chefs hörst, die deine Karriere managen, dann gehst du davon aus, dass es nur ein Gerücht ist. Und Gerüchte kommentiere ich nicht." Er habe aber auch nicht die Muße gehabt, bei Marko und Horner nachzufragen, was denn nun Sache ist: "Ich hatte noch keine Zeit dafür."

Tatsächlich scheint es so, als sei der Blitzwechsel schon für Ungarn erst mal auf Eis gelegt. Palmer ist in Silverstone in der Aufwärmrunde ausgeschieden, hat bis dahin ein positives Wochenende abgeliefert - noch ohne das Unterboden-Update, das Hülkenberg in die Top 10 gespült hat. Ihn ausgerechnet jetzt vor die Tür zu setzen, hätte einen brutalen Beigeschmack. Das weiß man auch bei Renault.

Teamchef Cyril Abiteboul habe ihm daher laut 'Autosport' am Sonntagmorgen mitgeteilt, dass er beim nächsten Rennen im Auto sitzen wird: "So etwas ist nicht gut, vor allem am Sonntagmorgen. Als ich mitbekam, welche Ausmaße das medial inzwischen angenommen hat, machte ich allen klar, dass keine Wahrheit drinsteckt. Das habe ich Jo persönlich gesagt. Ich wollte das vor dem Start aus seinem Kopf streichen."

Marko: Reden wir nach der Sommerpause weiter

Vielleicht also erst nach Ungarn, beim Grand Prix von Belgien? Red-Bull-Konsulent Marko windet sich bei Fragen nach Sainz' Zukunft: "Unsere Fahrerplanungen machen wir immer in der Sommerpause. In Spa kann ich mehr sagen." Der Satz, dass keine Gespräche zwischen Red Bull und Renault stattfinden, kommt niemandem über die Lippen.


Fotostrecke: F1 Backstage: Silverstone

Immerhin scheint es zwischen den Red-Bull-Granden und Sainz keine dicke Luft mehr zu geben. Die hat nach einem Interview geherrscht, in dem der 22-Jährige erklärte, es sei "unwahrscheinlich", dass er auch 2018 bei Toro Rosso fahren wird. Red Bull reagierte darauf und überreichte ihm in Österreich die schriftliche Mitteilung, dass die Option für 2018 und 2019 gezogen wurde.

Daraufhin fand ein klärendes Gespräch statt. In Silverstone hat man wieder einen normalen Umgang miteinander gefunden: "Wir hatten ein Barbecue, haben Tennis gespielt. Es war lustig", sagt Sainz. "Mit Christian Horner. Helmut Marko war Schiedsrichter! Wir hatten eine gute Zeit, die Luft ist rein. Ich bin ein Red-Bull-Fahrer, bestätigt bei Toro Rosso für nächstes Jahr."

Nach Aussprache: Keine dicke Luft mehr

Aus seinen öffentlichen Aussagen, die Red Bull als Bruch der Loyalität aufgefasst hat, ist er inzwischen schlauer geworden: "Ich habe daraus gelernt. Ich bin ein 22-jähriger Fahrer - natürlich lerne ich aus solchen Vorfällen. Aber wir haben die Sache bei einem Gespräch in Österreich aus der Welt geschafft. Das ist jetzt vergessen, und ich kann mich wieder auf meine Aufgaben konzentrieren."

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Gasly ist der einzige Red-Bull-Junior, der für die Formel 1 in Frage kommt Zoom Download

Sollte Sainz trotzdem wechseln, stünde Pierre Gasly als Ersatzmann bereit. "Im Moment", wird der Franzose, GP2-Champion 2016 und derzeit in der Super Formula in Japan am Start, von 'NBC Sports' zitiert, "ist bei Toro Rosso nichts unterschrieben. Natürlich spricht gerade jeder mit jedem, und jede Woche gibt es etwas Neues. Aber solange nichts offiziell ist, ist alles möglich."

Dass Red-Bull-Junioren mitten in der Saison in die Formel 1 einsteigen, um beim ersten Rennen der darauffolgenden Saison gut vorbereitet zu sein, hat Tradition. Sebastian Vettel stieg in Ungarn 2007 statt Scott Speed ein, Jaime Alguersuari in Ungarn 2009 statt Sebastien Bourdais, Daniel Ricciardo wurde in Silverstone 2011 bei HRT platziert, und 2016 kam Daniil Kwjat ab Barcelona vom Red-Bull-A-Team zurück zu Toro Rosso.

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