• 28. Juni 2017 · 12:41 Uhr

Vettel vs. Hamilton: Jacques Villeneuve hat seinen Spaß

Ex-Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve hat am Baku-Gerangel zwischen Lewis Hamilton und Sebastian Vettel seine Freude: "Sie zeigen Emotionen!"

(Motorsport-Total.com) - Nach der Auseinandersetzung zwischen Sebastian Vettel (Ferrari) und Lewis Hamilton (Mercedes) im Grand Prix von Aserbaidschan 2017 bekommt der Deutsche von prominenter Stelle weitere Unterstützung. Ex-Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve ist der Ansicht, dass Vettel für seine Reaktion vor dem Restart hinter dem Safety-Car keine Zehn-Sekunden-Strafe hätte bekommen sollen. "Er wollte ihn gar nicht treffen", meint der Kanadier.

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Sind sich im WM-Kampf nicht einig: Lewis Hamilton und Sebastian Vettel Zoom Download

Vettel war Hamilton angeblich mit Absicht in die Seite gefahren, nachdem der Ferrari-Pilot auf den Mercedes aufgelaufen war. Hamilton habe einen Bremstest mit ihm gemacht, so der Heppenheimer. "Das ist bei nicht mal 20 km/h passiert. Wen interessiert es?", so Villeneuve gegenüber 'Autosport'. Insgesamt sei die Situation zwar "irgendwie eklig" gewesen, aber doch keinesfalls gefährlich. "Lewis hat ihn auflaufen lassen. Hätte einer so etwas mit mir gemacht, hätte ich genauso gehandelt wie Seb."

"Er hat eine Strafe kassiert. Die höchste Strafe, die das aktuelle Reglement offenbar derzeit zulässt", so der Champion von 1997. Eine Analyse der Daten durch die FIA hatte gezeigt, dass Hamilton keinesfalls falsch gehandelt hatte. Die wilden Gesten von Vettel und das gleichzeitige Lenken in Hamiltons Auto sei demnach als Revanchefoul zu werten. Der Automobil-Weltverband hält sich zusätzliche Strafmaßnahmen offen. Es erscheint möglich, dass der Ferrari-Star weiteren Ärger bekommt.


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"Ich glaube, er wollte ihn gar nicht treffen", meint Villeneuve. "Er hatte eine Hand am Lenkrad, mit der anderen hat er gestikuliert. Da fährst du nicht absichtlich in einen anderen hinein. Erstens beschädigst du dir dein Auto, zweitens würde man das niemals einhändig tun. Wenn du wirklich jemanden abschießen willst, dann hast du sicherlich beide Hände am Lenkrad. Wenn Bottas keine Strafe für die Aktion gegen Kimi bekommt, dann dürfen andere auch nicht bestraft werden. Da ist zu wenig Konstanz drin."

Wie im Colosseum: Zwei Gladiatoren ziehen in den Kampf

Für den Sport sei die aktuelle Auseinandersetzung der Champions in Rot und Silber perfekt, meint der Kanadier. "Ich freue mich, dass die Fahrer Emotionen zeigen. Das ist toll, das macht Spaß", sagt er. "Wir haben zwei Jungs, die um die WM kämpfen, sich dabei in die Quere kommen. Es ist doch nichts passiert. Wo ist also das Problem? Für das Fernsehen ist das klasse. Viel schöner jedenfalls als ein Hamilton, der Bottas auffordert, den Sebastian aufzuhalten. Das war erbärmlich."

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"Sieht man nicht alle Tage, so etwas", schmunzelt McLaren-Honda-Star Fernando Alonso. "Aber beide haben ihren Preis für die Aktionen bezahlt. Damit ist es eigentlich erledigt." So gelassen wie der Spanier betrachten andere die Vorkommnisse aus Baku nicht. "Ich weiß nicht, was da in Sebastian gefahren ist", so Alonsos Manager Flavio Briatore in einer italienischen Radiosendung. "Er hätte gewinnen können, wenn er das nicht gemacht hätte. Ich verstehe nicht, warum er in Hamilton gelenkt hat."

"Den Zuschauern gefällt aber so etwas. Es ist wie zwei Gladiatoren in einer Arena", sagt Briatore. Ein ähnliches Bild nutzt Ferrari-Teamchef Maurzio Arrivabene. "Wenn sie wollen, dass wir im Colosseum antreten sollen, dann müssen sie es nur sagen. Dann werden wir uns entsprechend auf eine solche Schlacht einstellen", so der Italiener. Arrivabene mag sich mit den Ergebnissen der Datenanalyse der FIA nicht abfinden. Aus seiner Sicht hat Hamilton seinen Schützling absichtlich auflaufen lassen.


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Tatsache ist, dass der Mercedes-Pilot zuvor von seinem Team per Funk aufgefordert wurde, beim zweiten Restart mehr Abstand zum Führungsfahrzeug von Bernd Mayländer zu lassen als im ersten Fall. "Das war knapp", so die Ansage im Funk. Auf die Frage von Hamilton, was genau das Problem gewesen sei, antwortete man von der Boxenmauer: "Du hättest fast vor der ersten Safety-Car-Linie überholt." Entsprechend verzögerte Hamilton den Formel-1-Pulk vor dem zweiten Restart umso mehr.

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