• 17. Mai 2017 · 16:02 Uhr

Red Bulls Hoffnung: Sukzessiver Fortschritt statt Hauruck

Red Bull ist nicht dort, wo man derzeit stehen wollte: Helmut Marko spricht die Problemzonen des Autos an und sagt, dass bis Sommer ständig Updates kommen

(Motorsport-Total.com) - Groß war das Update-Paket von Red Bull für den Spanien-Grand-Prix angekündigt worden, doch im Rennen wurde klar, dass Siege 2017 schwierig werden dürften. Daniel Ricciardo kam im großen Vakuum zwischen den Spitzenpiloten Lewis Hamilton und Sebastian Vettel sowie dem Rest des Feldes ins Ziel und fuhr ein einsames Rennen - der Abstand war zu beiden Richtungen riesig.

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Red Bulls Weg an die Spitze könnte noch ein Stück länger dauern Zoom Download

"Wir haben einen kleinen Schritt in die richtige Richtung gemacht, aber es wurde auch klar, dass es nicht genug war", zieht der Australier Bilanz. Zwar habe man einige Schwächen des Boliden angehen können, dennoch war man bei den Bullen enttäuscht, dass man im Vergleich zum Vorjahr noch weiter weg von der Spitze war. Dabei hatte man vor der Saison große Hoffnungen in das neue Reglement gesetzt.

Die ersten fünf Rennen waren jedoch eine Enttäuschung: Der RB13 ist nicht schnell genug und war zudem fehleranfällig, wie vier Ausfälle zeigen. "Das ist deutlich zu viel", sagt Motorsportberater Helmut Marko im Rahmen einer Pressekonferenz in Spielberg. Drei technische Defekte waren dabei: einmal Motor, zweimal Bremsen. Besonders letztere sind in die Knie gegangen, weil man ans Limit gehen musste, um überhaupt mit der Konkurrenz mithalten zu können.

Auch der Motor ist eine übliche Problemzone. Renault liegt hinter Mercedes und Ferrari und stellt sich als Handicap heraus: "Wenn man gesehen hat, wie Vettel uns beim letzten Rennen überholt hat: Das war schon sehr drastisch", hadert Marko mit dem Manko. "Ähnlich ging es in Russland. Da ist Hamilton ohne jegliche Mühe vorbeigefahren. Wenn sie 50 PS hinten sind, ist das wirklich schwierig."

Doch der Red-Bull-Mann will die Schuld nicht alleine bei anderen suchen. Der Rennstall habe seine eigenen Probleme. So stimmten die Daten aus dem Windkanal nicht mit der Realität überein und sorgten so für eine schlechte Basis. Auch das verbotene "Wunderfahrwerk" soll Red Bull am härtesten getroffen haben - das glaubt zumindest Ex-Pilot Alexander Wurz. Doch Marko winkt ab: "Es ist interessant, was der Herr Wurz weiß und woher er das zu glauben weiß", sagt er und meint, dass das nicht der Realität entspreche.

Nichtsdestotrotz muss er zugeben, dass Red Bull tatsächlich Probleme mit seinem Fahrwerk hat, die in den kommenden Rennen verbessert werden sollen. Für Monte Carlo soll das nächste Update-Paket folgen, das vor allem zusätzlichen Abtrieb bringen soll. Auch in den folgenden Rennen bis zur Sommerpause gehen die Updates weiter - "leider nicht im Bereich von einer halben Sekunde", so Marko. "Aber es ist der Plan, dass wir uns sukzessive heranwirtschaften."

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Helmut Marko ist mit dem bisherigen Saisonstart nicht zufrieden Zoom Download

Das Rennen in Barcelona war der erste große Schritt dazu. Im Vergleich zu Russland konnte man eine gute Sekunde auf die Konkurrenz aufholen, allerdings gilt Barcelona auch als Strecke, die dem Red Bull liegt. Trotzdem erlebte Ricciardo am Sonntag ein einsames Rennen. Und obwohl er nur gegen sich selbst fuhr, gab der Australier alles: "Wir müssen nämlich noch lernen und wollten sehen, was das wahre Potenzial des Autos ist. Wenn ich nur im Kreis gefahren wäre, hätten wir nichts gelernt. Das war das Wichtigste im Rennen", sagt er.

Jetzt steht Monaco auf dem Plan, wo Ricciardo im vergangenen Jahr fast gewonnen hätte. Von daher sieht sein Masterplan vor, es in diesem Jahr genauso zu machen. "Na gut, wir müssen vielleicht Boxenstopps vermeiden", lacht er. Denn ein verpatzter Reifenwechsel brachte ihn damals um den Sieg. Rookie Max Verstappen will nach seinem durchwachsenen Aufritt vor allem ins Ziel kommen. "Das ist MEIN Masterplan", grinst er.

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