• 27. März 2017 · 19:40 Uhr

FIA blockt ab: Keine Safety-Car-Einsätze für mehr Spannung

FIA-Boss Jean Todt fordert Action und Emotionen in der Formel 1, Rennleiter Charlie Whiting pocht auf die Regeln: Keine Safety-Cars für künstliche Spannung

(Motorsport-Total.com) - Unter der Führung der neuen Mehrheitseigner Liberty Media soll die Formel 1 wieder mehr Fans begeistern und ihren Status als Königsklasse des Motorsports festigen. Die Amerikaner sehen einen Schlüssel zum Erfolg in einer Verbesserung der Show. Neben einer Veränderung der Events - jeder Grand Prix soll zu einer Show nach dem Vorbild des NFL-Finales "Superbowl" werden - stellt man sich mehr Action und mehr Ausgeglichenheit im sportlichen Wettbewerb vor.

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Charlie Whiting will von zusätzlichen Safety-Car-Einsätzen nichts wissen Zoom Download

"Es braucht mehr Action und Emotionen", meint FIA-Präsident Jean Todt und spricht den US-Amerikanern damit aus der Seele. Allerdings unterscheiden sich offenbar die Vorstellungen davon, auf welchen Wegen man eine solche Verbesserung erreichen kann. "Die neuen Autos sind spektakulärer und schneller, aber ich habe etwas Sorgen, wenn ich die Abstände zwischen den Teams sehe", so der Franzose. Die Lücke zwischen den Topteams und dem Rest ist enorm groß.

"So schön es auch ist, dass Mercedes nun ernsthafte Konkurrenz in Ferrari hat, mir ist die Lücke zu den schnellsten Mittelfeldteams einfach zu groß. Wir träumen davon, die ersten zehn Autos innerhalb von sieben oder acht Zehntel zu haben, aber das ist derzeit nicht die Realität", erklärt Todt. Der neue Formel-1-Sportchef Ross Brawn sucht derzeit nach Möglichkeiten, die Teams näher zusammen zu bringen. Aber solche Konzepte benötigen ihre Zeit.

Künstliche Spannung durch Safety-Car-Einsätze tabu

Es gibt erste Gerüchte, dass Liberty Media die Spannung auf typisch amerikanische Art erzeugen könnte. In den USA werden unter anderem in der NASCAR oder auch in der Sportwagenserie IMSA immer wieder Gelbphasen ausgerufen, um das Feld zusammenzuführen und die Entscheidung um den Rennsieg möglichst lange offen zu halten. In der Formel 1 wäre eine solche Herangehensweise durch den vermehrten Einsatz des Safety-Cars denkbar.


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"Ich glaube nicht, dass wir auf eine solche Anfrage eingehen würden", winkt Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting sofort ab. "Sollte wirklich eine solche Idee auf den Tisch kommen, dann müssen wir entgegnen: Ein Safety-Car kommt nur aus nachvollziehbaren Gründen auf die Strecke. Dafür wird es nun einmal verwendet." Die Regeln der Formel 1 beschreiben deutlich, wann und unter welchen Voraussetzungen der deutsche Safety-Car-Pilot Bernd Mayländer in Aktion treten soll.

"Ich kann nur sagen, dass wir bisher eine tolle Arbeitsbeziehung pflegen. Ich kenne Ross Brawn sehr gut, es ist freundschaftlich. Wir werden produktiv zusammenarbeiten", sagt Whiting. FIA-Boss Jean Todt fügt mit klaren Worten hinzu: "Wir hören uns die Ideen von Liberty Media an, wie wir den Input von allen Seiten respektieren. Wir wollen gemeinsam daran arbeiten, die Formel 1 so gut wie möglich zu machen. Aber die Verantwortung liegt letztlich in den Händen der FIA. Wir machen die Regeln und wir kontrollieren sie."

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