• 24. März 2017 · 11:03 Uhr

Fahrwerke: Red Bull muss zurückbauen, Mercedes macht mit

Nach der strengeren Richtlinie der FIA muss Red Bull sein Fahrwerk vor Melbourne zurückbauen - Mercedes verzichtet in Australien ebenfalls, das jedoch freiwillig

(Motorsport-Total.com) - Die neuen Wunderaufhängungen sollen beim Formel-1-Saisonauftakt in Australien 2017 keine Rolle mehr spielen. Sowohl Mercedes wie auch Red Bull sollen ihre Systeme laut Informationen von 'auto motor und sport' nicht mehr im Einsatz haben - der eine freiwillig, der andere unfreiwillig. Weil Ferrari von der FIA Klarstellung über die hydraulisch vernetzten Fahrwerke verlangte, interpretierte diese das Technische Reglement danach strikter.

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Mercedes und Red Bull sind in Melbourne ohne Wunderaufhängung unterwegs Zoom Download

Wie Renndirektor Charlie Whiting gestern erklärte, darf eine Aufhängung nun nur noch das tun, was eine Aufhängung primär zu tun hat. Erfüllt sie hauptsächlich einen anderen Zweck, dann ist es verboten. Für Red Bull bedeutete das, dass man sein System aus dem Auto ausbauen musste, auch wenn es Motorsportberater Helmut Marko verschleiert: "Wir mussten nichts ändern, aber man kann das System einsetzen oder auch nicht."

Das heißt, dass im Fahrzeug zwar prinzipiell noch das gleiche Fahrwerk verbaut ist, allerdings sind ein paar Funktionen nicht mehr aktiv. Mercedes soll hingegen in Australien freiwillig auf den Trick verzichten. Schon bei den Testfahrten ist man angeblich ohne das System gefahren und hätte es auch ohne die neue Regelauslegung wohl nicht im Albert Park verwendet, weil man keine Disqualifikation riskieren möchte - und es auf dem Kurs ohnehin keinen Vorteil bringt.

Red Bull trifft Ausbau härter

Zwar soll man sich bei den Silberpfeilen sicher sein, dass die eigene Lösung legal ist, doch ob die FIA das auch so sieht, ist die andere Frage. Aus diesem Grund ruht das System erst einmal und hängt noch in der Schwebe, ob es später zum Einsatz kommen soll - zumal der erste Eindruck von Mercedes in der Trainingssession am Freitag auch ohne Wunderaufhängung schon dominant war.


Fotostrecke: Formel-1-Technik 2017: Highlights der Tests

Red Bull trifft der Verzicht auf das System wohl schon härter. Die Bullen haben ihre Lösung bereits im vergangenen Jahr wohl öfter im Auto gehabt als Mercedes und sollen auch bei den Testfahrten mit beiden Varianten im Einsatz gewesen sein: erst mit, dann ohne. Dafür spricht der Eindruck, dass der Rennstall in der zweiten Woche in Sachen Geschwindigkeit nicht so stark zulegen konnte wie die Konkurrenz und einige Probleme hatte.

Die Piloten hatten sich zuletzt schon skeptisch gezeigt, was den Saisonstart angeht. Max Verstappen glaubt nicht, dass Red Bull in Melbourne siegfähig sein wird. Stattdessen hofft man auf den Europaauftakt in Barcelona, ab dem es spürbar aufwärts gehen soll. Bis dahin will man das Auto auch ohne das System optimal eingestellt haben.

Der Unterschied zwischen Mercedes und Red Bull

Doch warum ist die Aufhängung von Red Bull augenscheinlich illegal im Vergleich zu Mercedes und worum geht es überhaupt? Vor allem diesen beiden Teams wurde nachgesagt, ihr Auto durch die Aufhängung immer aerodynamisch vorteilhaft zu halten. Das heißt: Der Bolide wurde am Ende der Gerade abgesenkt, was mehr Topspeed ermöglicht, zudem wurde das Rollverhalten in den Kurven je nach Typ angepasst.

Bei Mercedes hat man es jedoch anscheinend geschafft, beide Wirkungsweisen getrennt voneinander ablaufen zu lassen: Vorne sorgt der Stabilisator für ideale Kurvenlage, hinten wird das Heck abgesenkt. Bei Red Bull sollen beide Dinge jedoch miteinander gekoppelt sein. Das System verstehen würden allerdings nur die wenigsten, sodass sich auch die technischen Experten der FIA nicht immer einig über die Legalität seien.

Indem beide Teams ihre Systeme für Melbourne nicht im Einsatz haben, steht zumindest über dem Saisonauftakt kein Fragezeichen. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass das Thema die Formel 1 in naher Zukunft nicht noch weiter beschäftigen wird.

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