• 19. März 2017 · 19:22 Uhr

Sauber über BMW: "Habe ihre Arroganz zu spüren bekommen"

Peter Sauber ist offenbar nicht besonders gut auf BMW zu sprechen - 2009 hätten die Münchener den Rennstall angeblich ohne mit der Wimper zu zucken dichtgemacht

(Motorsport-Total.com) - Das Sauber-Team startet in diesem Jahr in seine 21. Formel-1-Saison. Rechnet man die vier Jahre als BMW-Sauber dazu, ist es sogar bereits die 25. Saison seit dem Debüt in der Königsklasse im Jahr 1993. Auf den ehemaligen Besitzer des Rennstalls ist Teamchef Peter Sauber allerdings alles andere als gut zu sprechen. "Ich habe damals die Arroganz von BMW zu spüren bekommen", erklärt Sauber im Gespräch mit dem Schweizer 'Blick', als es um den Rückkauf des Teams Ende des Jahres 2009 geht.

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Die Zusammenarbeit mit BMW nahm für Peter Sauber kein gutes Ende... Zoom Download

"Die hätten den Laden dichtgemacht", ärgert sich Sauber. Rückblick: 2006 übernahmen die Münchener die Mehrheit am Schweizer Rennstall und funktionierten ihn zum eigenen Werksteam um. In den folgenden vier Jahren sprang allerdings nur ein Sieg durch Robert Kubica in Kanada 2008 heraus. Im Sommer 2009 gab man schließlich den Formel-1-Ausstieg am Saisonende bekannt (BMW-Sauber in unserer Datenbank).

Das Team beschäftigte zu diesem Zeitpunkt knapp 400 Mitarbeiter. Noch im gleichen Sommer gab Sauber, der zum damaligen Zeitpunkt noch mit 20 Prozent am Team beteiligt war, ein Angebot ab, um seinen Rennstall zurückzukaufen. Die Verhandlungen scheiterten allerdings, weil BMW - nach Ansicht von Sauber - zu viel Geld verlangte. BMW setzte stattdessen auf einen anderen Investor - Qadbak.

Dieser entpuppte sich allerdings als unseriös, und so stand das Team kurz vor dem Jahresende vor dem endgültigen Aus. Ende November entschied sich Sauber dann doch noch dazu, das Team zurückzukaufen - zu einem hohen Preis. Auf ein Pokerspielchen mit BMW, um den Preis zu drücken, wollte er sich nicht einlassen. "Pokern Sie einmal, wenn es um Ihren Namen und um so viele Arbeitsplätze geht", so Sauber.

Der heute 73-Jährige erklärt, dass es "rein unternehmerisch und wirtschaftlich betrachtet ganz sicher" ein Fehler gewesen sei, das Team Ende 2009 für sehr viel Geld zurückzukaufen. "Aber ich würde es wieder tun. Ich bereue nichts", stellt der Schweizer klar. Ihm ging es damals nicht nur darum, sein eigenes Lebenswerk zu retten, sondern auch die Zukunft der vielen Mitarbeiter zu sichern.


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Komplett gelang das allerdings nicht. Von den damals 388 Mitarbeitern durften nach dem Rückkauf lediglich 250 ihren Job behalten. Sauber erklärte damals: "Der Stellenabbau trifft mich hart, zumal ich langjährige Mitarbeiter entlassen muss. In 36 Jahren habe ich einen Mitarbeiter bisher nie aus wirtschaftlichen Gründen entlassen müssen." Ohne einen Hersteller wie BMW im Rücken war es jedoch unmöglich, weiterhin so viele Mitarbeiter zu beschäftigen.

Mittlerweile hat Sauber mit dem Team, das auch im 25. Formel-1-Jahr noch immer seinen Namen trägt, nichts mehr zu tun. Das Schweizer Unternehmen Longbow Finance kaufte im vergangenen Sauber alle Anteile des Teams auf. "Ich habe kein Büro mehr und bin auch nie mehr dort. Mir gehört ja dort kein Schraubenzieher mehr", erklärt Sauber. Trotzdem hofft er, dass es in Hinwil 2017 wieder nach oben geht.

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