• 26. Februar 2017 · 20:31 Uhr

Toro-Rosso-Piloten wiegeln ab: Keine Zeit für konkrete Ziele

Carlos Sainz und Daniil Kwjat wollen erst abwarten, bevor sie sich sportliche Ziele für 2017 setzen können, doch sie wissen, dass sie womöglich liefern müssen

(Motorsport-Total.com) - Zwar hat man bei Toro Rosso vor der Formel-1-Saison 2017 ambitionierte sportliche Ziele ausgegeben, doch der einstige Zweck des Rennstalls bestand darin, Junioren für Red Bull zu rekrutieren. Mit Daniel Ricciardo und Max Verstappen ist das gelungen, doch für die derzeitigen Toro-Rosso-Piloten wird es eine schwierige Saison.

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Daniil Kwjat und Carlos Sainz: Noch haben beide keine Ziele gesetzt Zoom Download

Red Bull scheint auf absehbare Zeit erst einmal dicht, von daher müssen sich Daniil Kwjat und Carlos Sainz in diesem Jahr unbedingt empfehlen, schließlich ist ihre Haltbarkeit nach dem Jahr an der Grenze für Red-Bull-Verhältnisse: Sainz fährt bereits seine dritte Saison, Kwjat sogar schon die vierte. Der Druck ist also da, denn mit GP2-Meister Pierre Gasly wartet bereits ein Pilot im Hintergrund, der bei schwachen Ergebnissen auf seine Chance lauern könnte.

Doch mit Druck will man sich bei Toro Rosso noch nicht beschäftigen. "Es ist für mich dieselbe Situation wie immer: Man muss abliefern und dann passt es", winkt Kwjat ab, der lange Zeit stark gewackelt hat, seinen Platz aber noch einmal sichern konnte. "Ich weiß, wie Fahren geht. Alles andere sind nur sinnlose Gefühle", will er keinen Druck an sich heranlassen.

Nutzt Toro Rosso die neuen Regeln?

Helfen könnte es, wenn Toro Rosso mit dem STR12 ein guter Wurf gelungen ist. Optisch hat der Bolide schon einiges zu bieten, doch ob er schnell ist, wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen. Technikchef James Key hat ihn sogar schon mit Mercedes verglichen und viele Ähnlichkeiten festgestellt - ein gutes Omen? "Ein Auto, das ähnlich wie ein Siegerauto aussieht, gibt mir Zuversicht", grinst Sainz zu dem Thema.


Toro Rosso zeigt den STR12

Der Spanier ist sich sicher, dass sich sein Team 2017 deutlich steigern kann im Vergleich zur Vorsaison. Das hat vielerlei Gründe: "Toro Rosso hat in den vergangenen Jahren gezeigt, wie man eine gute Aerodynamik hinbekommt. Wir nutzen Regeländerungen meist zu unserem Vorteil", weiß er. Zudem ist die größte Schwachstelle des Rennstalls beseitigt: Statt einem veralteten Ferrari-Motor gibt es nun ein brandneues Aggregat von Renault im Heck.

"Noch wichtiger als den gleichen Motor wie Red Bull zu haben, ist einen Motor von 2017 zu haben. Der wird entwickelt und fällt nicht zurück wie im Vorjahr. Renault wird Vollgas geben", gibt sich Sainz optimistisch. Dem stimmt auch Kwjat zu: "Ende des Vorjahres sah der Motor sehr konkurrenzfähig aus", sagt er und würde sich wünschen, erstmals in seiner Karriere einen konkurrenzfähigen Antrieb zu besitzen: "Das würde die Sache schon deutlich einfacher machen."

Erwartungen? Fehlanzeige!

Noch spart man beim Team aus Faenza allerdings mit genauen Zielvorgaben, zu unklar ist die sportliche Situation vor den ersten Testfahrten. Zwar würde der Kommandostand am Ende gerne in Richtung Rang fünf schielen, doch bei den Fahrern gibt man sich bedeckt: "Zunächst einmal würde ich sagen, dass wir uns gegenüber vergangenem Jahr verbesserten sollten", wiegelt Kwjat ab. "Wie viele Plätze es dann sind bleibt abzuwarten - je mehr, desto besser natürlich."

Und auch Carlos Sainz würde gerne mit seinem Auto in den Top 10 kämpfen, doch Wunsch und Erwartung sind zwei Paar Schuhe: "Es wäre nicht richtig, jetzt über bestimmte Plätze ohne Erfahrungswerte über die neuen Regeln zu reden", betont Kwjat, was auch Sainz so sieht: "Für Erwartungen ist es noch zu früh. Ich habe das Auto noch nicht getestet und es auch nicht mit anderen verglichen. Nach dem ersten Rennen kann ich Erwartungen setzen."

Der Startschuss ging zuletzt allerdings in die Hose. Bei Filmaufnahmen streikte der neue Renault-Antrieb schon nach wenigen Runden. Aus der Ruhe bringen lassen will man sich deswegen aber nicht: "Ich denke nicht, dass wir von einem Filmtag besorgt sein müssen", winkt Sainz ab. Wichtiger sind die morgen beginnenden Testfahrten in Barcelona. Dort wird man bei den Toro-Rosso-Piloten vornehmlich auf die Rundenanzahl blicken, der Rest kommt dann in der zweiten Woche.

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