• 10. Januar 2017 · 15:45 Uhr

Claire Williams: Kein Verständnis für Paydriver-Diskussionen

Die stellvertretende Teamchefin Claire Williams versteht nicht, warum Piloten mit zahlungskräftigen Sponsoren im Rücken im Fahrerlager noch immer verpönt sind

(Motorsport-Total.com) - Talent gegen Geld: In der Formel 1 scheint das noch immer nicht zusammen zu gehen. Auch Williams-Rookie Lance Stroll muss sich gegen den Vorwurf wehren, mehr durch seinen zahlungskräftigen Vater als durch seine Erfolge auf sich aufmerksam gemacht zu haben. Unterstützung gibt es von seiner Chefin, Claire Williams. Sie möchte die Diskussionen um Piloten, die finanzielle Unterstützung mitbringen, lieber heute als morgen beendet wissen.

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Claire Williams sieht keinen Interessenskonflikt in der Paydriver-Frage Zoom Download

"Ich verstehen nicht, warum noch so ein großes Ding daraus gemacht wird", sagt sie gegenüber Autosport. "Die Teams müssen sich auf ein Budget von über einer Million Pfund verlassen, wenn sie erfolgreich sein wollen. Warum gibt es da so einen negativen Beigeschmack bei Fahrern, die finanzielle Unterstützung mitbringen?"

"Man schafft es nicht in die vordersten Reihen, wenn man nicht ein ausreichendes Budget zusammenbekommt", erklärt Williams. "Ich verstehe nicht, warum Fahrer kritisiert werden, die finanzielle Unterstützung mitbringen. Wenn sie das nicht tun würden, dann würde sich viele Teams gar nicht halten können und das würde den Sport zerstören. Der Sport ist viel teurer geworden, da werden sich solche Situationen häufen."

Ihre Mannschaft ist, trotz langer und erfolgreicher Vergangenheit in der Formel 1, eines dieser typischen Privatteams, die von Saison zu Saison mit wenig Budget gegen die großen Werkteams ankämpfen müssen. Daher war man auch schon auf Piloten wie Pastor Maldonado, der eine Menge venezolanisches Geld mitgebracht hat, angewiesen.

"Teamchefs müssen bei jedem Fahrer die kommerzielle Tragweite berücksichtigen", betont Williams. "Auch ein Fernando Alonso bringt finanzielle Unterstützung mit - vielleicht nicht persönlich, aber er zieht Sponsoren wie zum Beispiel Santander an. Mit Jenson Button oder Sergio Perez ist es das Gleiche."

Williams über Stroll: Mit Urteil zurückhalten

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Jüngling Lance Stroll genießt bei Williams vollstes Vertrauen Zoom Download

Stroll wird seine erste Saison 2017 aber nicht nur mit dem schlechten Ruf eines Bezahlfahrers, sondern auch mit der Skepsis antreten, die besonders junge Fahrer in der Königsklasse begleitet. Erst Ende Oktober hatte der Kanadier sein 18. Lebensjahr beendet. Seit Max Verstappen 2014 mit 17 Jahren als jüngster Formel-Pilot aller Zeiten in die Geschichtsbücher einging, ist das Voraussetzung für einen Platz in der Startaufstellung.

"Bei Lance sollten wir uns mit unserem Urteil noch zurückhalten", steht Claire Williams auch in Bezug auf das Alter hinter ihrem neuen Schützling. "Für sein Alter hat er schon eine Menge erreicht - er hat alle Meisterschaften gewonnen, an denen er teilgenommen hat. Ja, er wird ein Rookie sein und Fehler machen. Aber wir konnten schon sehen, dass er schnell dazulernen kann. Wir sollten ihm die Chance geben, sein Talent unter Beweis zu stellen. Wir sind ein ernstzunehmendes Team mit ernstzunehmenden Ambitionen - ich würde ihn nicht ins Auto setzen, wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass er abliefern kann."

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