• 25. November 2016 · 21:00 Uhr

Pirelli trifft Fahrer: Beim Regenreifen muss etwas passieren!

Die Formel-1-Piloten haben in einem Meeting mit Pirelli noch einmal ihre Kritik am aktuellen Regenreifen wiederholt: Kommen bald zwei Regenreifen-Versionen?

(Motorsport-Total.com) - Dreher, Safety-Car-Einsätze, Rennunterbrechung und ein wilder Crash von Kimi Räikkönen auf der Start-Ziel-Geraden: Die Geschehnisse im Regen-Grand-Prix 2016 in Brasilien waren auch Thema am Freitag des Formel-1-Wochenendes in Abu Dhabi. Im Zentrum der Debatten standen erneut die Pirelli-Regenreifen, die seitens der Fahrer schon direkt nach dem Interlagos-Chaos kritisiert worden waren. Zu wenig Grip, zu wenig Wasserverdrängung und viel zu viel Aquaplaning lauten die Vorwürfe.

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Die Regenreifen von Pirelli sollen möglichst schnell besser werden Zoom Download

Um bezüglich der Regenreifen-Situation eine möglichst schnelle Klärung zu finden, wurden Pirelli-Verantwortliche zum Fahrerbriefing am heutigen Freitag in Abu Dhabi geladen. "Ich war dort, bin aber früher gegangen", sagt Toro-Rosso-Pilot Daniil Kwjat. "Wir haben gesagt, dass es zu wenig Grip gab und zu viel Aquaplaning. Die Antwort ist, dass Pirelli bemüht ist, uns möglichst gute Reifen zu liefern. Was soll es also bringen? Ich bin kein Fan davon, sich ständig zu wiederholen. Sebastian ist einer, der die Dinge gern wiederholt."

Während sich der Russe frühzeitig aus der Diskussionsrunde verabschiedete, blieben fast alle Kollegen im Raum. Kwjat überließ das Feld ganz bewusst den erfahrenen Piloten, die "noch wissen, wie die Regenreifen vor zehn oder zwölf Jahren mal waren". Der ehemalige Red-Bull-Teamkollege von Daniel Ricciardo fügt an: "Es ist halt so, dass unser Sport gefährlich ist. Damit müssen wir leben." Diese lapidare Aussage dürfte bei anderen Piloten nicht gut ankommen. Immerhin kann man gemeinsam mit Pirelli das Risiko im Regen minimieren.

Pirelli-Idee: Zwei Varianten des Regenreifens

"Wir müssen mit Pirelli zusammenarbeiten, damit sie uns einen besseren Reifen für Regen liefern können", wählt Teamkollege Carlos Sainz einen ganz anderen Weg. "Wir wissen, dass Pirelli eine schwierige Aufgabe hat und wissen, dass es niemandem hilft, wenn wir Pirelli in den Medien zu sehr durch den Dreck ziehen." Hinter verschlossen Türen könne man in Ruhe die Sorgen und Nöte der Piloten ansprechen, anschließend über Lösungsansätze und Pirelli-Ideen diskutieren.

"Wenn die Daten so sind, dass der Regenreifen 65 und der Intermediate 20 Liter pro Sekunde verdrängen, dann müssen wir es hinbekommen, dass es beim Regenreifen 100 Liter werden, damit wir gut zurechtkommen", stellt Force-India-Pilot Nico Hülkenberg klar. "Es ist mehr als deutlich, dass die Regenreifen schlecht sind", so Teamkollege Sergio Perez. "Die Strecke hatte eigentlich Grip, um mit Intermediates fahren zu können, aber sogar mit Regenreifen konntest du das Auto auf der Geraden kaum halten."


Fotostrecke: GP Brasilien, Highlights 2016

"Es ist klar, dass wir an einem Produkt arbeiten müssen, das besser bei starkem Regen funktioniert", erklärt Pirelli-Rennleiter Mario Isola nach dem Meeting mit den Piloten. Der Italiener verspricht, dass Pirelli an dem Thema arbeiten werde, schränkt aber auch ein: "Man muss auch die möglichen Konsequenzen betrachten. Heißt das, dass die Fahrer dann vielleicht früher auf Intermediates wechseln? Das ist ein Faktor, der dort hineinspielt. Es ist mir wichtig, dass wir das vorab diskutieren."

"Wir fahren mit den Reifen in Silverstone oder Suzuka, wo es rauen Asphalt gibt. Wir gehen aber auch nach Monaco oder Sao Paulo, wo die Oberfläche eher glatt ist. Bisher machen wir das alles mit den gleichen Regenreifen. Vielleicht brauchen wir zwei Versionen", so Isolas Ansatz. "Wir würden nicht beide zu einem Event mitbringen, aber man hätte dann eben eine Variante für Strecken wie Silverstone und eine andere für beispielsweise Monaco. Das wäre eine Möglichkeit. Das würde aber ausreichend Tests voraussetzen."

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