• 25. September 2016 · 13:03 Uhr

Damon Hill: Tod des Vaters war eine "emotionale Atombombe"

Damon Hills Vater starb 1975 bei einem Flugzeugunglück - "Meine Leistungen gehörten mir, aber sie standen immer in Verbindung mit dem Erbe meines Vaters"

(Motorsport-Total.com) - Der Verlust von Damon Hills Vater beschäftigt den Ex-Formel-1-Fahrer bis heute. Am 29. November 1975 verunglückte Graham Hill mit fünf weiteren Crewmitgliedern bei einem Flugzeugabsturz tödlich. Hill flog mit seinem Leichtflugzeug, das er sich von der Siegerprämie für das Indy500 gekauft hatte. Beim Anflug auf den Londoner Flughafen Elstree stürzte die Maschine in dichtem Herbstnebel über der Ortschaft Arkley ab.

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Damon Hill leidet bis heute unter dem frühen Verlust seines Vaters Zoom Download

Während seiner Kindheit fand Damon Hill die Formel 1 "entsetzlich", gesteht der Brite gegenüber 'The Guardian'. "Der Tod war damals immer präsent", erinnert sich Hill an diese Zeit. Der Sport sei "brutal" gewesen und man wisse nie, ob der Vater beim nächsten Weihnachtsfest noch unter dem Tannenbaum sitzen würde, spricht Hill über seine persönlichen Ängste aus dieser Zeit. Doch statt beim Rennfahren stirbt der Vater ausgerechnet bei einem Flugzeugunglück.

Freiheitsgefühl "auf Kosten des Lebens"

"Sein Tod war eine emotionale Atombombe," äußert sich Hill emotional über den Verlust seines Vaters. "Es kam so ganz aus dem Nichts - mein Vater hatte seinen Rennfahrer-Helm gerade an den Nagel gehängt und meine Mutter, meine Schwestern und ich hatten die Sorgen, die wir jahrelang mit uns rumgetragen haben, abgelegt", öffnet sich Hill. "Sein Tod traf uns sehr hart. Da war ein Loch - ein Krater, wo er vorher zu finden war. Ich kam damit klar, indem ich mir selbst sagte: Es ist nicht gut, Selbstmitleid zu empfinden. Wir hatten das Glück, Zeit mit ihm erlebt zu haben."

Für Hill beginnt ein neuer Lebensabschnitt - auch im Rennsport: "Ich verehrte meinen Vater über alles, doch als er starb, stand ich nicht mehr im Mittelpunkt und ich hatte die Chance, ich selbst zu sein. Da war dieses Gefühl der Erleichterung. Ich musste mir keine Sorgen mehr machen, ob mein Vater gut findet, was ich mache. Es war ein eigenartiges Freiheitsgefühl, das sich auf Kosten seines Lebens einstellte. Der Tod meines Vaters weckte in mir den Wunsch, seinem Beispiel zu folgen und Rennfahrer zu werden. Vor seinem Tod hatte ich nie das Bedürfnis, Rennen zu fahren. Vielleicht wäre dieses Verlangen auch nie aufgekommen, wenn er nicht gestorben wäre - ich weiß es wirklich nicht", gesteht der 14-fache Grand-Prix-Sieger.

"Meine Leistungen stehen immer in Verbindung mit meinem Vater"

Graham Hill wurde 1962 und 1968 Weltmeister in der Formel 1 und gab die Leidenschaft an den Sohn weiter - zumindest nach seinem Tod: "Mit der Rennfahrerei ließ ich meinen Vater wiederaufleben", glaubt der heute 56-jährige Damon Hill.

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Graham Hill wurde in den 1960ern zweimal Formel-1-Weltmeister Zoom Download

"Meine Leistungen gehörten mir, aber sie standen gezwungenermaßen immer in Verbindung mit dem Erbe meines Vaters. Auf gewisse Weise erlaubte mir das, ihn als Erwachsenen kennenzulernen, wie ich es anders nicht hätte tun können", offenbart Hill, der am Todestag seines Vaters erst 15 Jahre alt war. "Weil ich wusste, was er durchmachen musste, kam ich ihm näher. Aber es ist sehr schwierig, die gleichen Karrierepfade wie dein Vater einzuschlagen, wenn dieser sehr erfolgreich war", ist sich Hill auch der Schattenseite eines prominenten Vaters bewusst.

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